Ja - es braucht tiefgreifende
Veränderungen
Löw formuliert messerscharf: „Es braucht tiefgreifende
Veränderungen“. Aber Löw will nicht erkennen, welche Konsequenz er aus der
eklatanten Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu ziehen hat:
Löw muss als Nationaltrainer sofort zurücktreten und nicht den Vertrag bis zu
seinem Ablauf 2022 aussitzen. Gemäß Reinhard Grindel, Präsident des Deutschen
Fußball-Bundes gibt es für einen Rücktritt Löws kein Anzeichen.
Ich sehe Parallelen zur politischen Situation in
Deutschland.
Der Mensch ist an sich nicht gegen Machtgier gefeit: das
liegt in ihm - bei dem einen stärker, bei dem andern schwächer. Der Mensch berauscht
sich ob seiner Macht - sei es über Fußballer oder über Bürger. In einer solchen
Situation hebt der Mensch ab und verliert die Selbstkritik. Er überschätzt sich
in geradezu verantwortungsloser Weise. Er wird dabei von den Menschen unterstützt,
die aus dieser Situation Profit schlagen.
Es gibt eine Möglichkeit, die fatalen Auswirkungen der abhanden
gekommenen Einsicht, dass man ersetzbar ist, dass andere, jüngere es auch
versuchen möchten zumindest einzudämmen: eine Begrenzung der Amtszeit beim Amt
des Bundeskanzlers; eine Beendigung des Trainer-Vertrages nach einer WM- oder
EM-Meisterschaft.