Skandalgeschütteltes Deutschland
Deutsche Politiker unter Plagiatverdacht
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Annette Schavan:
Noch kämpft die Bildungsministerin um ihren Titel. Der CDU-Politikerin wird
vorgeworfen, in ihrer 33 Jahre alten Doktorarbeit "Person und
Gewissen" Textpassagen unsauber übernommen zu haben. Schavan beteuert,
ihre Arbeit "nach bestem Wissen und Gewissen erstellt" zu haben. Der
Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf entzieht
ihr dennoch am 5. Februar den Doktortitel. Schavans Anwälte kündigen eine Klage
an.
Rhoenblicks Kommentar:
Das Gericht wird nicht anders entscheiden als die Universität. Es gab zu Schavans Zeiten ein klares Reglement über die Zitierweise, herausgegeben von der pädagogischen Fakultät. Dies hat die Schavan missachtet. Ade Frau Minister, Professorin und Doktorin - sie stehen nun ohne akademischen Abschluss da - peinlich! Der Schuss gilt natürlich auch der Frau Merkel! Merkwürdigerweise beginnt das Leben der Schavan mit dem Abitur (Matur) - in Wikipedia und anderswo. Das bis und mit 05.02.2013 so. Heute, am 06.02.2013 finden sich in Wikipedia auf einmal römisch-katholische Eltern. Die Schavan hatte bis zum 05.02.2013 keine Eltern, aber - so sagen die Leute in BW - eine befreundete Klosterfrau. Auf ihrer eigenen Homepage fehlen auch heute – 06.02.2013 sämtliche persönliche Daten. Nach der Doktorarbeit war Schavan gleich Referentin bei der bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk. Wie weit ist die katholische Kirche mit Schavans Studiengang verbandelt? In Baden-Württemberg höre ich kaum Stimmen, die Schavans Wirken als Kultus-Ministerin loben.
Rhoenblicks Kommentar:
Das Gericht wird nicht anders entscheiden als die Universität. Es gab zu Schavans Zeiten ein klares Reglement über die Zitierweise, herausgegeben von der pädagogischen Fakultät. Dies hat die Schavan missachtet. Ade Frau Minister, Professorin und Doktorin - sie stehen nun ohne akademischen Abschluss da - peinlich! Der Schuss gilt natürlich auch der Frau Merkel! Merkwürdigerweise beginnt das Leben der Schavan mit dem Abitur (Matur) - in Wikipedia und anderswo. Das bis und mit 05.02.2013 so. Heute, am 06.02.2013 finden sich in Wikipedia auf einmal römisch-katholische Eltern. Die Schavan hatte bis zum 05.02.2013 keine Eltern, aber - so sagen die Leute in BW - eine befreundete Klosterfrau. Auf ihrer eigenen Homepage fehlen auch heute – 06.02.2013 sämtliche persönliche Daten. Nach der Doktorarbeit war Schavan gleich Referentin bei der bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk. Wie weit ist die katholische Kirche mit Schavans Studiengang verbandelt? In Baden-Württemberg höre ich kaum Stimmen, die Schavans Wirken als Kultus-Ministerin loben.
Marc Jan Eumann:
Auch sein Fall ist noch ungeklärt. Seit Anfang Januar steht der
SPD-Medienexperte und NRW-Staatssekretär unter Plagiatsverdacht. Eumann soll in
seiner Doktorarbeit aus der 20 Jahre zuvor verfassten Magisterarbeit
abgeschrieben haben. Die Technische Universität Dortmund leitet ein Prüfungsverfahren
ein. Zusätzliche Brisanz bekommt der Fall durch eine angebliche Verbindung
zwischen Eumanns Doktorvater und der Landesregierung.
Florian Graf: Der
Berliner CDU-Fraktionschef hat freiwillig aufgegeben. Er stellt bei der
Universität Potsdam am 27. April 2012 den Antrag, seinen Doktortitel wegen
mehrerer Plagiate zurückzugeben. Graf bleibt trotz der Affäre im Amt: Seine
Fraktion spricht ihm am 3. Mai 2012 mit 88 Prozent das Vertrauen aus.
Karl-Theodor zu
Guttenberg: Mit dem ehemaligen Verteidigungsminister kommt der Stein ins
Rollen: Am 16. Februar 2011 berichtet die "Süddeutsche Zeitung" von
Plagiatsvorwürfen. Die Universität Bayreuth entzieht Guttenberg später den
Doktortitel. Am 1. März 2011 tritt der CSU-Politiker wegen der zu großen Teilen
abgeschriebenen Arbeit zurück. Strafrechtliche Ermittlungen gegen Guttenberg
stellt die Staatsanwaltschaft Hof gegen Zahlung von 20.000 Euro ein.
Veronica Saß: Die Tochter des ehemaligen bayerischen
Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) ist das nächste Opfer eigener
Nachlässigkeit. Sie verliert wegen Plagiats am 11. Mai 2011 ihren Doktortitel.
Der Promotionsausschuss der Uni Konstanz kam zu dem Ergebnis, dass erhebliche
Teile der Dissertation abgeschrieben wurden. Saß legt Widerspruch gegen den
Entzug des Titels ein und klagt. Das Verwaltungsgericht Freiburg weist die
Klage gegen den Titelentzug am 24. Mai 2011 ab.
Silvana
Koch-Mehrin: Am 15. Juni 2011 entzieht die Universität Heidelberg der
FDP-Europaabgeordneten den Doktortitel. Ihre Arbeit über die Lateinische
Münzunion bestehe "in substanziellen Teilen aus Plagiaten", begründet
die Universität ihren Schritt. Koch-Mehrin reicht im Dezember 2011 beim
Verwaltungsgericht Karlsruhe Klage ein. Wegen der Plagiatsvorwürfe legt die
FDP-Politikerin ihre politischen Ämter nieder und behält lediglich ihr Mandat
im Europäischen Parlament.
Jorgo
Chatzimarkakis: Am 13. Juli 2011 erkennt die Universität Bonn dem
FDP-Europaabgeordneten den Doktortitel ab. In zahlreichen Fällen seien aus
anderen wissenschaftlichen Arbeiten entlehnte Passagen gefunden worden, die
nicht als wörtliche Übernahmen gekennzeichnet gewesen seien, teilt die
Hochschule mit. Chatzimarkakis spricht von seiner Arbeit als einem
"Grenzfall" und nennt die Entscheidung "sehr bitter".
Bijan Djir-Sarai:
Die Doktorarbeit des FDP-Bundestagsabgeordneten wird von der Universität Köln
überprüft - am 5. März 2012 verliert er seinen Titel. Die Plagiatsfahnder der
Internetseite "VroniPlag" finden auf 45 Prozent der Seiten
zweifelhafte Stellen.
Margarita
Mathiopoulos: Die Politikberaterin und Wissenschaftlerin, die lange Jahre
der FDP in außenpolitischen Fragen zur Seite stand, verliert am 18. April 2012
ihren Doktortitel der Universität Bonn. Wegen der Arbeit war Mathiopoulos
bereits Ende der 1980er-Jahre in die Kritik geraten. Damals wurden
handwerkliche Mängel, aber keine schwerwiegenden Verfehlungen festgestellt.
Mathiopoulos klagt vor dem Verwaltungsgericht Köln gegen den Titelentzug und
verliert. Mittlerweile hat sie Berufung eingelegt.
Bernd Althusmann:
Doch nicht immer führt die Überprüfung einer Doktorarbeit zur Aberkennung des
Titels, wie der Fall des niedersächsischen Kultusministers zeigt. Eine
Prüfkommission der Universität Potsdam bescheinigt der Dissertation des
CDU-Politikers am 1. Dezember 2011 zwar eine Vielzahl formaler Mängel. Jedoch
erfüllten die Verstöße laut Kommission nicht den Tatbestand des
wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Althusmann behält den Doktortitel.
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