Mittelbayerische Zeitung vom 12.08.2012
Link: http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/politik/artikel/gabriel-wirft-banken-kriminalitaet-vor/819072/gabriel-wirft-banken-kriminalitaet-vor.html
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Der SPD-Chef fordert ein schärferes Vorgehen gegen Steuerhinterziehung.
Schweizer Banken, die ihren Kunden dabei helfen, soll mit der Justiz gedroht
werden.
Berlin/Genf. SPD-Chef Sigmar Gabriel hat
ein schärferes Vorgehen gegen Schweizer Banken im Kampf gegen
Steuerhinterziehung gefordert. Er schlug am Sonntag im Deutschlandfunk eine
Schwerpunktstaatsanwaltschaft vor, die wie die Behörden in den USA den
Schweizer Banken Strafverfolgung androhen solle. Die Schweizer
Bankiervereinigung wies den Vorwurf zurück, Schweizer Banken hätten deutsche
Guthaben bereits in großem Ausmaß in Steueroasen geschafft.
Gabriel sagte dem Deutschlandfunk, „wir reden hier über organisierte
Kriminalität in Schweizer Banken in Deutschland“. Es ärgere ihn, dass es
offensichtlich nicht möglich sei, „mal eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft zu
gründen, zum Beispiel in Frankfurt“. Dort hätten die Banken „alle ihren Sitz“.
Deutschland müsse das tun, was die USA täten: „Die haben schlicht und
ergreifend Schweizer Banken mit Strafverfolgung gedroht, zu Recht, wie ich
finde.“
Gabriel verteidigt
Kauf von Steuer-CDs
Der SPD-Chef verteidigte den Ankauf von
CDs mit Daten von Steuersündern, etwa durch Nordrhein-Westfalen. Der Ankauf
solcher CDs sei „in Deutschland nach höchstrichterlicher Rechtsprechung
möglich“, sagte der SPD-Chef. Laut „Spiegel“ enthalten die jüngst von NRW
angekauften CDs Informationen zu Kunden der Banken UBS, Coutts Bank und Merrill
Lynch in der Schweiz; die Banken bestreiten dies.
Der Kauf von Steuer-CDs ist strittig. Die
Bundesregierung spricht sich dagegen aus. Erneut griff Gabriel das von der
Bundesregierung mit der Schweiz ausgehandelte Steuerabkommen an. Dies solle
„die Steuerhinterziehung gerade legalisieren“, sagte er dem Deutschlandfunk.
Normale Arbeitnehmer würden vor der Besteuerung „gar nicht gefragt“, ihnen
werde „das Geld gleich abgezogen“.
Schlupflöcher im
Steuerabkommen?
Die Schweizer Bundespräsidentin Eveline
Widmer-Schlumpf hingegen warb für das Steuerabkommen: Die Vereinbarung biete
„die beste Möglichkeit, die Besteuerung sämtlicher Konten von deutschen
Steuerpflichtigen in der Schweiz zu gewährleisten“, sagte sie unter anderem der
„Aargauer Zeitung“. Das Abkommen soll im Januar 2013 in Kraft treten. Die
rot-grün regierten Bundesländer wollen es im Bundesrat verhindern, weil sie zu
viele Schlupflöcher sehen.
Rhoenblicks Kommentar:
Organisierte
Kriminalität gegen Schweizer Banken durch Deutschland!
Wir Auslandschweizer, die in Deutschland gemeldet sind, aber, unserer Herkunft
nach, Geld in der Schweiz liegen haben, werden durch dieses “Steuerabkommen” - genauer:
Änderung des Doppelbesteuerungsabkommens Schweiz – Deutschland - nur
benachteiligt.
Die Deutschen werden CDs kaufen, auch wenn dieses Abkommen beidseitig von den
Parlamenten
CH: National-(v) und Ständerat(v); D: Bundestag(v) und Bundesrat(zurzeit: ?)
genehmigt worden ist. Sie halten sich schon seit Jahren nicht an das geltende Doppelbesteuerungsabkommen
zwischen der Schweiz und Deutschland. Der Bundesfinanzhof beugt Recht und
interpretiert das DBA nach seinem Belieben.
Schweizerinnen und
Schweizer, unterzeichnet das Referendum gegen dieses Steuerabkommen!
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