Flucht und
Einwanderung
Asylanträge: Dänemark stellt hohe Anforderungen
Quelle: „Der Nordschleswiger“; vom Freitag, den 08.12.2017, 14:04 Uhr; von Jon Thulstrup, Kopenhagen
„2017 wurden lediglich 26 Prozent der Asylanträge genehmigt" Foto: Archivbild: DN
EU-weit ist Dänemark eines der Länder, wo die Asyl-Bedingungen am schärfsten sind. Viele Asylbewerber werden abgelehnt.
Die Anzahl
der Asylbewerber und derjenigen, die eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung
bekommen, ist deutlich gesunken. Das berichtet die Online-Zeitung Altinget.
Eine
Eurostat-Analyse der Erstbehandlung von Asylanträgen in den einzelnen
EU-Ländern zeigt, dass die dänische Ausländerbehörde 2017 lediglich 26 Prozent
der Anträge genehmigt hat. 2016 bekamen noch 82 Prozent eine vorübergehende
Aufenthaltsgenehmigung – weit über dem damaligen EU-Durchschnitt von 60
Prozent.
Der
deutliche Rückgang 2017 bedeutete, dass Dänemark hinter Tschechien und
Bulgarien das Land mit den schärfsten Bedingungen für Asylanträge ist.
Plausible Erklärung
Die
Ausländerbehörde erläutert gegenüber Altinget, dass es für den deutlichen
Rückgang an genehmigten Anträgen eine plausible Erklärung gebe. Die
Zusammensetzung der Nationalitäten von Asylbewerbern habe sich im ersten
Halbjahr von 2017 geändert. So landeten viele Anträge von Iranern, Afghanen und
Staatenlosen auf den Arbeitstischen der Behörde. „Das hat dazu beigetragen,
dass die Anzahl genehmigter Bewerbungen gefallen ist“, so die Ausländerbehörde
zu Altinget.
Die Nachbarländer Deutschland und Schweden haben 2017
48 Prozent der Anträge genehmigt.