Mehr Kriminalität von Flüchtlingen im Südwesten! - und in der Schweiz?
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“
vom Freitag, den 17.03.2017
rso. STUTTGART, 16. März. Die Zunahme der Kriminalität
von Flüchtlingen in Baden-Württemberg macht der Polizei, dem Landeskriminalamt
sowie Innenminister Thomas Strobl (CDU) zunehmend Sorge. Obwohl die 167000
Flüchtlinge an der Wohnbevölkerung in Baden-Württemberg nur einen Anteil von
1,5 Prozent haben, ist ihr Anteil an den Tatverdächtigen mit 10,5 Prozent
derzeit überproportional hoch. Das ergibt sich aus der aktuellen Polizeilichen
Kriminalitätsstatistik, die der Innenminister am Donnerstag vorstellte.
Verstöße gegen ausländerrechtliche Straftatbestände sind aus diesen Zahlen
schon herausgerechnet.
Die Zahl der Straftaten unter Flüchtlingen ist von 2015
auf 2016 um 140 Prozent gestiegen. Von 250000 Tatverdächtigen im Jahr 2016
waren 143000 Deutsche und 107000 Nichtdeutsche. 42 Prozent der Tatverdächtigen
sind also Ausländer. Bei syrischen Flüchtlingen hat sich bei Körperverletzungsdelikten
die Zahl der Verdächtigen von 2015 auf 2016 vervierfacht. Allerdings werden 60
Prozent der Straftaten, die Flüchtlinge begehen, in Unterkünften begangen, nur
40 Prozent in der Öffentlichkeit. Meistens handelt es sich um Diebstähle,
Drogen- oder Körperverletzungsdelikte oder um das Erschleichen von
Beförderungsleistungen. Die Opfer der kriminellen Flüchtlinge sind zu 80
Prozent andere Flüchtlinge. „Unter den Flüchtlingen befinden sich
überproportional viele junge Männer, und es handelt sich größtenteils auch um
Armutsdelinquenz. Wir wollen mit diesen Zahlen nicht diskriminieren, nicht
dramatisieren, aber auch nicht bagatellisieren“, sagte Martin Jäger (CDU),
Staatssekretär im Landesinnenministerium.
In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der
FDP-Fraktion hat das Innenministerium kürzlich auch Zahlen zu den
Polizeieinsätzen in Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA) genannt: Während es
in den Jahren 2014 und 2015 etwa fünf Polizeieinsätze pro Tag in einer der rund
15 Erstaufnahmeeinrichtungen gab, waren es 2016 nach Angaben des
Innenministeriums 18 pro Tag. Insgesamt waren es 2016 5668 Polizeieinsätze. Bei
der Gesamtzahl der Straftaten gab es erstmals seit 2012 wieder einen Rückgang:
Etwa 609000 Straftaten sind im Südwesten im vergangenen Jahr registriert
worden, gut 60 Prozent davon wurden aufgeklärt. Das ist ein Rückgang von 1,3
Prozent. Die Zahl der Wohnungseinbrüche entwickelt sich ebenfalls positiv, sie
hat um 9,5 Prozent abgenommen.
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