Mittwoch, 21. August 2013

Mitnichten "befreit" sich der Euro-Raum aus der Krise

Gefunden und für sehr gut befunden!

"Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Förderer der Alternative für Deutschland.

Wie Sie gestern der Presse entnehmen konnten, gibt sich die EU alle erdenkliche Mühe, die Situation in der Eurozone schönzureden. Da ein großer Teil der Medien dies unkritisch nachplappert, möchte ich die Meldungen, der Euroraum befreie sich aus der Rezession, kurz kommentieren:

Schon für den Euroraum ist die Interpretation gewagt. Für das Ende einer Rezession verlangt man üblicherweise, dass die Wachstumsrate des BIPs in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen positiv ist. Gestern wurde aber nur für ein Quartal eine (schwach) positive Wachstumsrate gemeldet (nämlich 0,3% im zweiten Quartal 2013). Die EU hat es offenbar eilig, einen scheinbaren Erfolg zu verkünden.

Die positive Wachstumsrate zum Vorquartal geht nun im wesentlichen auf Deutschland und Frankreich zurück - wobei zu berücksichtigen ist, dass das erste Quartal durch den langen Winter relativ schwach ausfiel und dann im zweiten Quartal wohl einiges nachgeholt wurde. Aber das ist nebensächlich, denn eigentlich von Interesse ist die Situation in den Krisenländern.

Da aber sieht es nach wie vor sehr trübe aus. Im Vergleich zum Vorquartal hat lediglich Portugal eine positive Wachstumsrate von 1,1% zu verzeichnen. Demgegenüber ist das BIP in Spanien, Italien und Zypern weiter geschrumpft (um -0,1%, -0,2% und -1,4%). Für Griechenland liegen bezeichnenderweise noch gar keine Zahlen vor.

Wachstumsraten zum Vorquartal sind aber immer sehr stark unsicherheitsbehaftet, u. a. deshalb, weil saisonale Effekte eine große Rolle spielen können. Aussagekräftiger sind daher die Wachstumsraten bezogen auf dasselbe Quartal im  Vorjahr, also das Wachstum des BIPs von 2012 auf 2013. Da werden in den jüngsten Daten für alle Krisenländer nach wie vor stark negative Wachstumsraten ausgewiesen:

Portugal:          -2,0%
Spanien:           -1,7%
Italien:               -2,0%
Zypern:             -5,2%
Griechenland: -4,6%

Angesichts dieser Zahlen kann von Trendwende und Erholung keine Rede sein. Wer dennoch derartige Meldungen verbreitet, betreibt schlicht zweckoptimistische Propaganda.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Bernd Lucke"

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