Das westliche Gerede
vom wieder gekommenen Kalten Krieg wird der Situation in keiner Weise gerecht.
Auch irgendwelche Bezüge zu der Zeit vor dem ersten Weltkrieg - Sommer 2014 –
gehen fehl. Warum?
Die Krim ist ein Teil
Russlands. Zarin Katharina II. genannt „Die Große“ - deutschen Geblüts - erklärte
vor 231 Jahren am 8. April 1783 die Krim „von nun an und für alle Zeiten“ als
russisch. Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist Sewastopol der Hauptstützpunkt
der russischen Schwarzmeerflotte. Das änderte sich auch nicht, als Chruschtschow
aus einer Laune heraus die Krim der ihm untertanen Sowjetrepublik Ukraine
„schenkte“. Anlass war die Feier des 300. Jahrestages, da der von Polen
bedrängte ukrainische Kosakenstaat sich dem Schutz des russischen Zaren unterstellte
– „nomen est omen!“. Das änderte sich auch nicht, als am 24. August 1991 der
souveräne Staat “Ukraine” entstand. Jedoch, die ukrainische Autorität über die
Krim war und blieb fragil. Lediglich mit erheblichem politischem Druck konnte
ein Referendum über die Unabhängigkeit der Krim verhindert werden. Als
Kompromiss wurde 1992 der Krim der Status einer Autonomen Republik innerhalb
des ukrainischen Staates zugestanden. Die Krim erhielt Hoheitsrechte in Finanzen,
Verwaltung und Recht.
Im Juli 1993 erklärte
das russische Parlament Sewastopol, welches nicht nur der wichtigste
Flottenstützpunkt, sondern wegen seiner Rolle im Krimkrieg und im „Große
Vaterländischen Krieg des sowjetischen Volkes“ gegen Deutschland ein nationaler
russischer Mythos ist, zur russischen Stadt auf fremdem Territorium nach dem
Vorbild Gibraltars. Erst im Mai 1997 haben Russland und die Ukraine in einem
Vertrag die Aufteilung der Flotte und den Verbleib der russischen Marine auf
der Krim geregelt. Der Pachtvertrag wurde 2010 bis zum Jahr 2042 verlängert.
Es braucht keine
Phantasie, sondern einzig nüchternen Menschenverstand um zu erkennen, dass für
die Russische Föderation – gleichgültig wer an ihrer Spitze steht – es überhaupt
nicht in Frage kommt, dass die Ukraine sich mit der EU assoziiert, ja ihr
beitritt, dass die Ukraine der Nato beitritt, so dass in Sewastopol kein Platz
mehr ist für die russische Schwarzmeer-/ Mittelmeerflotte. Da ist jetzt der
Moment gekommen, die Krim von der Ukraine abzutrennen und den einzig richtigen
Status, den der Zugehörigkeit zur Russischen Föderation wieder herzustellen.
EU und Nato haben zu
hoch gepokert, das ist ihr Problem. Zudem: Sowohl die USA wie auch
Großbritannien besitzen Territorien, die aus souveränen Staaten
herausgeschnitten sind: Guantanamo und Gibraltar. Zudem: Die EU-Insel Zypern
duldet nolens volens die britischen Stützpunkte aus kolonialer Zeit. Rund 5
Prozent der Fläche der Republik Zypern sind britisches Hoheitsgebiet. Die Krim
dagegen ist russischer Boden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen