·
,,Christen unter besonderen Schutz stellen''
Polizei fordert Konsequenzen aus Gewalt in Asylunterkünften -,,Mit Härte durchgreifen''
Rhoenblicks Kommentar:
Die "RNZ" steht der SPD nahe. Sie berichtet objektiv, nennt die Probleme bei ihrem Namen.
„Rhein-Neckar-Zeitung“ (RNZ), vom Dienstag, den
29.09.2015, Seite 19 „Politik“
Von Andreas Herholz, „RNZ“ Berlin
Berlin. Berichte über Auseinandersetzungen in überfüllten
Notunterkünften mehren sich. Am Sonntag gab es in Kassel Calden eine
Massenschlägerei während der Essensausgabe. Erst verangene Woche wurden dort
bei einem Streit unter Flüchtlingen etwa 60 Menschen durch Reizgas leicht
verletzt. Auch in Ellwangen und Heidelberg, im thüringischen Suhl, in Leipzig,
Dresden und Heidenau in Sachsen kam es in den vergangenen Wochen zu
Schlägereien unter Flüchtlingen.
Ausgangspunkt sind oft Streitereien um eher banale Ereignisse
wie etwa ein Vordrängeln in Warteschlangen. Viele sind froh, in Ruhe schlafen
zu können und in Frieden zu leben. Bei anderen steigt jedoch der Frust - auch
weil sie wenig Chancen sehen, Asyl in Deutschland zu bekommen. Dazu
Fragen an Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen
Polizeigewerkschaft.
Immer neue Fälle von Gewaltausbrüchen in
Flüchtlingsheimen: Herr Wendt, wie ernst ist diese Entwicklung aus Sicht der
Polizei?
Das ist keine neue Entwicklung. Wir erleben diese Gewalt
seit Wochen und Monaten. Es schließen sich Gruppen nach Ethnien, nach Religion
oder Clan-Strukturen zusammen und gehen mit Messern und selbst
gebastelten Waffen aufeinander los. Hier
werden religiös und
politisch motivierte Konflikte und Kämpfe um die Vorherrschaft
ausgetragen.
Wenn diese Gruppen nachts aufeinander losgehen, schlafen
all diejenigen, die am Hauptbahnhof in München zur Begrüßung applaudiert haben,
aber die Polizei ist dann noch wach und steht mittendrin. Vieles davon ist
sicher der Enge in den Unterkünften geschuldet, aber es gibt auch knallharte
kriminelle Strukturen. Die privaten Sicherheitskräfte in den Unterkünften sind
oft überfordert.
Ihr Kollege von
der Gewerkschaft der Polizei schlägt vor, Muslime und Christen getrennt
unterzubringen. Wie kann man die Lage entschärfen?
Richtig ist, dass Christen unter besonderen Schutz
gestellt werden müssen. Sie werden oft massiv bedrängt. Es gibt aber noch
andere schutzbedürftige Gruppen. Vor allem bei Frauen und allein reisenden
Kindern und Jugendlichen gibt es viele Fälle von massiven Übergriffen. Hier
lässt sich das wahre Ausmaß der Gewalt nur schätzen, weil Frauen und Kinder oft
aus Angst keine Anzeige erstatten. Da geht es auch um Missbrauch und
Vergewaltigung.
Wo gibt es aus Ihrer Sicht am häufigsten
Gewalt?
Die meisten Gewalttaten finden innerhalb der
muslimischen Gruppen statt. Da kämpfen Sunniten gegen Schiiten, da gibt es
Salafisten unterschiedlichster Ausprägung. Sie versuchen, dort ihre Regeln
durchzusetzen. Da werden Christen massiv bedrängt, und die Sharia soll
durchgesetzt werden. Frauen werden zur Verschleierung gezwungen. Männer werden
gezwungen zu beten. Islamisten wollen dort ihre Werte und Ordnung einführen.
Müssten gewalttägige Flüchtlinge unmittelbar
wieder abgeschoben werden?
Wir müssen unmissverständlich deutlich machen, welche
Gesetze und welche Rechtsordnung hier gelten. Es geht darum, diesen Gesetzen
auch Geltung zu verschaffen. Bei denjenigen, die hier straffällig werden,
Verbrechen begehen, muss der Rechtsstaat mit ganzer Härte durchgreifen. Wenn
wir hier mit Verständnis und falscher Toleranz reagieren, wären das falsche und gefährliche Signale.
Asylbewerber, die sich hier strafbarmachen, müssen schnell geprüft und wieder
abgeschoben werden.
„Nur
"populistisches Gerede"?
Polizeigewerkschaft:
kriminelle Strukturen in Flüchtlingsheimen“
„t-online.de“, vom Dienstag, den 29.09.2015, 13:12 Uhr |
AFP, dpa; Link: http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_75599694/polizeigewerkschaft-sieht-kriminelle-strukturen-in-fluechtlingsheimen.html
.
Konfliktpotenzial:
Chef der
Polizeigewerkschaft schildert Machtkämpfe in Flüchtlingsheimen
„Spiegel online“ vom Dienstag, den 29.09.2015; Link: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/asyl-polizeigewerkschaft-ueber-machtkaempfe-unter-fluechtlinge-a-1055163.html .
Frauen, Kinder und
religiöse Minderheiten sollten in Flüchtlingsheimen besser geschützt werden.
Das fordert der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft. SPD-Politiker äußern
sich kritisch zu Plänen, Flüchtlinge nach Ethnien getrennt unterzubringen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen