.. aber nicht an der Sonne des
Erfolgs, sondern am Strahl der Kontrolle ist der Traum von
Ferdinand Piëch, der VW-Konzern möge Toyota vom Thron des
Weltmarktführers verdrängen. Mindestens 11 Millionen
VW-Dieselautos weltweit haben den VW-Konzern in die Ecke
gestellt.
Die VW-Techniker haben in alle diese Autos eine Software
eingebaut, die die Testzyklen bei einer offiziellen Abgasprüfung
erkennt und daher die Abgasreinigung verbessert. Im
Normalbetrieb wird die bestmögliche Abgasreinigung wieder
abgeschaltet, da der Motor sonst die angepriesene Leistung nicht
erbringen würde. .Das sind keineswegs „Tricksereien“, das ist
Betrug.
Jedoch der ADAC, der
ja wegen „Tricksereien“ auseinandergenommen werden musste, ist schnell
bereit zu erklären, dass da nicht betrogen werde; der legale Rahmen in
Deutschland sei einfach zu lasch –das weiß der ADAC schon seit vielen
Jahren, doch er hat nichts dagegen unternommen.
Die
Vermutung des ökologischen Verkehrsclubs VCD, dass neben Volkswagen
auch andere Konzerne die Abgaswerte manipulieren und das nicht nur in
den USA hat sich in Bezug auf die geographische Komponente – nicht nur
USA, sondern weltweit - bereits bestätigt.
All
dies erinnert unangenehm an die Manipulationen der Banken; die Deutsche
Bank sitzt heute noch im Gewirr von Skandalen, wie VW ebenfalls mit
konkreten oder noch zu erwartenden Belastungen - Bußen - in
Milliardenhöhe – „Made in Germany“. Wie Banken, die auch noch in alter
Manier weiterwurstelten, als andere schon in der Bredouille waren, so
hat VW munter weiter gemacht, als 2014 die amerikanische Umweltbehörde
EPA diesen Betrug erkannt hatte: auch im Modelljahr 2015 wird diese
Software eingebaut.
Da gibt
sich die deutsche Regierung so engagiert im Klima- und Umweltschutz und
gleichzeitig können Dieselautos des renommierten deutschen Autobauers VW
bis zu 40 mal mehr Schadstoffe in die Umwelt frei setzen, als erlaubt –
so die EPA.
Ja Stickoxid –
das hat doch mit dem Klima nichts zu tun! Falsch: Stickoxid bildet,
zusammen mit dem Sauerstoff der Luft das sehr giftige Stickstoffdioxid,
in Deutschland der Luftschadstoff Nr. 1. In einer weiteren Reaktion mit
Luftsauerstoff entsteht Ozon. Dieses Gas ist nach Kohlendioxid und
Methan das drittwichtigste Treibhausgas und trägt so zur
Temperaturerhöhung in der Atmosphäre bei.
Es
befremdet sehr, wenn ein Mitglied der deutschen Regierung von einem
„schlimmen Vorfall“ spricht und gleichzeitig zu behaupten sich erlaubt,
dass "Made in Germany" aber nach wie vor weltweit ein Qualitätsmerkmal
sei, das dadurch nicht in Gefahr gerate. Solche Äußerungen lassen
Zweifel an der deutschen Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit aufkommen oder
verstärken sie.
Eine
renommierte deutsche Zeitung titelt am 22.09.2015 um 07:45 online: „Neue
Diesel-Autos stoßen offenbar zu viel Stickoxid aus. Die Bundesregierung
beklagt die Emissionen neuer Diesel-Fahrzeuge. Messungen hätten einen
höheren Ausstoß ergeben, als der einzuhaltende Grenzwert zulässt.“
Erstens geht es nicht nur um „neue“ Dieselfahrzeuge und zweitens weiß
das die deutsche Bundesregierung schon lange. Deutschland droht von
Seiten der EU ein Vertragsverletzungs-
Verfahren, da in 29 Städten die
EU-Vorgaben für Stickstoffdioxid nicht eingehalten werden, daher
verlangt die Kommission ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in einigen
Städten.
Solange Wolfsburg
meint so kommunizieren zu können, indem VW wörtlich schreibt "Auffällig
sind Fahrzeuge mit Motoren vom Typ EA 189 mit einem Gesamtvolumen von
weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen. Ausschließlich bei diesem
Motortyp wurde eine auffällige Abweichung zwischen Prüfstandswerten und
realem Fahrbetrieb festgestellt“ und damit so tut, als ob VW selbst von
diesen „Abweichungen“ überrascht sei, ist mit einem weltweiten
Ansehensverlust von VW und damit auch von Deutschland zu rechnen.
„VW,
das Unternehmen mit dem größten Forschungs- und Entwicklungsetat auf
der Welt hat es über Jahre hinweg nicht geschafft, einen Dieselmotor zu
entwickeln, der in der Lage gewesen wäre, die bei den entsprechenden
Test erforderlichen Grenzwerte zu erreichen! – schreibt eine führende
deutsche Tageszeitung am 23.09.2015. Ist „Made in Germany eine Fata
Morgana?
Konzernchef
Winterkorn spricht in seinem Statement „von den schlimmen Fehlern
einiger weniger“ – ja wie viele sind „wenige“ und wenn er zu diesen
wenigen gehört – was dann?
Der
Skandal zieht immer weitere Kreise. Schon wird behauptet, der
Bundesminister für Verkehr, Alexander Dobrindt hätte Kenntnis von diesen
„Tricksereien“ gehabt. "Die Vorwürfe sind falsch und unanständig" hält
Herr Dobrindt dagegen. Wie geht es weiter?
Autos
mit Dieselmotoren verbrauchen im Vergleich zu Ottomotoren weniger
Sprit, produzieren aber mehr Luftschadstoffe (Stickstoffdioxid und
Feinstaub). Dieselkraftstoff ist in Deutschland viel billiger als
Benzin. Das ist politisch so gewollt, weil von der Automobilindustrie
verlangt: Dieselfahrzeuge produzieren weniger Kohlendioxid, die
Premiumwagen dank Ottomotoren sehr ruhig fahrend dafür umso mehr.
Dieselfahrzeuge und die praktisch unverkäuflichen Elektrofahrzeuge
senken den „durchschnittlichen“ Kohlendioxid-Ausstoss einer Fahrzeug-
(z.B. VW-) Flotte und ermöglichen so die Fabrikation der Premiumwagen,
die viel Gewinn / Wagen abwerfen. Da der Preis für Diesel pro Liter um
gut 20 bis 30 Cent niedriger ist als der für Benzin und beim Diesel der
Kraftstoffverbrauch pro 100 Kilometer geringer, ist in Deutschland fast
die Hälfte der Neuzulassungen Selbstzünder.
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