„Deutsche Presse versagte“
„Studie zur Flüchtlingskrise“
„NZZ“ vom Samstag, den 22.07.2017
„ras. · Eine bittere Bilanz zur Berichterstattung über
die Flüchtlingskrise vor zwei Jahren zieht der Publizistikprofessor Michael
Haller in einer Studie,
die seit Freitag öffentlich zugänglich ist.
Er analysierte 35 000 Artikel, die in deutschen
Presseerzeugnissen erschienen, und bekräftigt auf wissenschaftlicher Basis das,
was auf dieser Seite bereits 2015 kritisch vermerkt wurde: die Journalisten
verloren die kritische Distanz, wurden zu Stimmungsmachern und vernachlässigten
damit eine ihrer fundamentalen Aufgaben, nämlich Ereignisse möglichst genau und
unvoreingenommen darzulegen.
Die Presse habe, so Haller, grossenteils die
Perspektive der politischen Elite übernommen und bis zum Spätherbst 2015 die
«Sorgen, Ängste und auch Widerstände eines wachsenden Teils der Bevölkerung»
kaum aufgegriffen. Wenn die Kommentatoren es doch taten, dann «in belehrendem
oder auch verächtlichem Ton».
Wer Skepsis anmeldete, sei der Fremdenfeindlichkeit
verdächtigt worden. Durch die Ausgrenzung der Andersdenkenden hätten die
Journalisten zur sozialen Polarisierung beigetragen.
Deswegen sei das Misstrauen gegenüber Medien
gewachsen. Ob der Schaden behebbar sei, sei offen.“
Festzuhalten ist, dass
die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („F.A.Z.“), die führende deutsche
Zeitung in ihren Analysen zu der von der Bundeskanzlerin ausgelösten Flüchtlingskrise,
verfasst von den Herren Herausgeber Berthold Kohler und Holger Steltzner, das
Vorgehen der Verantwortlichen und die dadurch ausgelösten Probleme immer wieder
kritisch, kompetent und konsequent beurteilt hat. Diese ‚Beurteilungen der
Lage’ waren begleitet von ebenso informativen, meinungsbildenden Artikeln und
Betrachtungen mit dergleichen Stoßrichtung weiterer Mitglieder der
„F.A.Z.“-Redaktion sowie kritischen, aber letztendlich doch verständnisvollen
Betrachtungen von Herrn Dr. Jasper von Altenbockum. Daneben fanden sich - ergänzend - auch regimetreue Artikel aus der
Feder von Herrn Klaus-Dieter Frankenberger.
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