Exakt da liegt
der Hund begraben
Wie Johannes Ritter in seinem Artikel „Die Schweiz ringt
um eine Steuerreform“ ("Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom Montag, den 06.02.2017) darlegt, muss die Schweiz die Besteuerung
der Unternehmen neu gestalten, wenn sie einerseits den Auflagen der OECD
entsprechen, anderseits möglichst viele der sogenannten „mobilen“ (siehe Anmerkung 1) unten) Unternehmen im
Land halten will.
Er erwähnt aber leider nicht, dass erst ein Referendum der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz diese Unternehmenssteuerreform III vors Volk bringt.
Leider unterstützen alle(!) bürgerlichen Parteien im Schlepptau der FDP.Die Liberalen, im Solde von Economiesuisse und des Schweizerischen Gewerbeverbandes diese unmögliche, da asoziale Vorlage, deren finanziellen Auswirkungen - Steuerausfälle! - niemand seriös beziffern kann / will, die keinen einzigen Arbeitsplatz sichern. Unter den bürgerlichen Parteien wagt keine auszuscheren, denn sie muss befürchten, dass ihre geldspendende Klientel - KMU-Besitzer und Gewerbler - sich von ihr abwendet.
Johannes Ritter weist in seinem Artikel auf die Crux dieser Vorlage hin, wenn er schreibt, von einer allgemeinen Senkung der Unternehmenssteuer würden „alle Unternehmen profitieren, also auch viele Mittelständler, die bisher nicht in den Genuss der Steuerprivilegien gekommen sind“.
Exakt hier ist der Hund begraben:
Denn es wird mit sehr grossen Steuerausfällen gerechnet – die Rede ist von gut 3 Milliarden Schweizer Franken, die irgendwie kompensiert werden müssen. Neben der Linken – SP und Grüne – wehren sich auch viele Bürgerliche, so auch ich, gegen die drohenden Steuererhöhungen für die „natürlichen Personen“. Einerseits werden ohne Grund Privilegierte (KMU‘s = Mittelständler und Gewerbler) geschaffen, anderseits wird die weitaus grössere Zahl der Menschen, die in Lohn und Brot stehen mit höheren Steuern belastet.
Bei der Behandlung dieser Vorlage im National- wie im Ständerat
haben die bürgerlichen Parteien die Gelegenheit am Schopf gepackt, ihre Klientel
(KMU’s und Gewerbe) mit Steuerreduktionen zu beschenken. Nicht umsonst setzen
der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse und der Schweizerische Gewerbeverband
rund 19-mal mehr Geld ein als die linke / bürgerliche Opposition dies kann. Würde
die Vorlage angenommen, so würde langfristig das soziale Gleichgewicht gestört.
Das darf nicht sein.
Fazit: Bei Annahme dieser Vorlage wäre kein einziger
Arbeitsplatz gesichert; sicher wären aber Kosten in Milliardenhöhe und eine neu
geschaffene Gruppe von Privilegierten – auf Kosten vieler.
Die liegen falsch, die die Gegner dieser falsch gepolten Untenehmenssteuer"reform" generell als Linke bezeichnen. Auch viele Bürgerliche setzen sich gegen diese Privilegien-Vorlage ein, weil sie erkennen, dass bei einer Annahme das soziale Gleichgewicht dauerhaft gestört wäre: Da leben neben den Privatpersonen (steuerlich: Natürliche Personen) solche, die ihren Gewinn deutlich niedriger als bisher versteuern dürfen - einfach so, ohne Grund!
Die liegen falsch, die die Gegner dieser falsch gepolten Untenehmenssteuer"reform" generell als Linke bezeichnen. Auch viele Bürgerliche setzen sich gegen diese Privilegien-Vorlage ein, weil sie erkennen, dass bei einer Annahme das soziale Gleichgewicht dauerhaft gestört wäre: Da leben neben den Privatpersonen (steuerlich: Natürliche Personen) solche, die ihren Gewinn deutlich niedriger als bisher versteuern dürfen - einfach so, ohne Grund!
Anmerkungen:
1.) Beispiele von „mobilen“ Firmen: Chiquita, Philipp
Moris International, Amgen Europe („SRF-Tagesschau).
2) Kritische Betrachtung zu:
Johannes Ritter: „Vom Rohstoffhändler Glencore, dem Bergbaukonzern Vale,
dem Pharmakonzern Novartis oder dem Nahrungsmittelriesen Nestlé bis hin zum
Versicherer Swiss Re – insgesamt 24 000
Unternehmen mit rund 150 000 Mitarbeitern profitieren derzeit davon, dass
Gewinne aus dem Ausland deutlich günstiger besteuert werden als jene aus der
Schweiz.“
Laut Schweizer Medien rechnen die Befürworter mit einem Arbeitsplatzverlust
von 150‘000 bis 200‘000, wie auch Herr Ritter dies darstellt. Ich frage mich
aber, ob die Zahl von 24‘000 Firmen zutrifft. Wenn ja, dann würde die durchschnittliche
Anzahl Arbeitsplätze pro Unternehmen bei nur 6,25 liegen. Demnach müssten neben
den personalintensiven Firmen wie Nestlé, Novartis, Roche usw. eine sehr grosse
Zahl von Einpersonen-Unternehmen betroffen sein.
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