2. Teil "Szenarien Volksabstimmung"
Der untenstehende "NZZ"-Artikel,
Der untenstehende "NZZ"-Artikel,
Die Schweizer Europapolitik
- Wenn das Volk Rätsel aufgibt
von Hansueli Schöchli, vom 10.11.2015, 05:30 Uhr;
... der viele
Daten in Sätzen verpackt präsentiert gibt dem Leser zusätzliche Rätsel auf.
Daher wird ein Problemkreis nach dem andern übersichtlich dargestellt
... der viele Daten in Sätzen verpackt präsentiert gibt dem Leser zusätzliche Rätsel auf. Daher wird ein Problemkreis nach dem andern übersichtlich dargestellt
Hier der Zweite:
"Szenarien Volksabstimmung"
Quelle: gfs.bern; Präsentation vom 05.11.2015:
„Bilaterale und Zuwanderung“
„gfs.bern“ hat die Umfrage im Auftrag Dritter durchgeführt.
Auftraggeber ist die Interpharma - Verband der
forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz.
Inhalt:
1)
Darstellung und kritische Beurteilung der „gfs.bern“-Befragung:
„Szenarien Volksabstimmung“
2)
‚Institutionelles Rahmenabkommen‘ à la Brüssel
a) Chancen bei einer Volksabstimmung
b) Fehler Bundesrat
c) Möglichkeiten der schweizerischen Wirtschaft
1)
Darstellung und kritische Beurteilung der „gfs.bern“-Befragung:
„Szenarien Volksabstimmung“
Ein unsauberes Vorgehen von „gfs.bern“ – Begründung siehe nachfolgend.
Ein unsauberes Vorgehen von „gfs.bern“ – Begründung siehe nachfolgend.
„Szenarien Volksabstimmung“
„gfs.bern“:"Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie
sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen würden:
Ich nenne Ihnen nun verschiedene Szenarien, über welche
das Schweizer Volk bei einer Volksabstimmung abstimmen könnte.
Bitte sagen Sie mir zu jedem Szenario, ob Sie bestimmt
dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen sind.
„Die Zusammenarbeit auf der Basis der bisherigen
Bilateralen":
bestimmt dafür + eher
dafür: 82%
bestimmt dagegen + eher dagegen: 12%
„Ein EWR-Beitritt":
bestimmt dafür + eher dafür: 45%
bestimmt dagegen + eher dagegen: 43%
"Eine Weiterentwicklung der Bilateralen in Form
eines institutionellen Rahmenabkommens, auch wenn damit die Übernahme von
EU-Recht und EU-Richtern verbunden ist“:
bestimmt dafür + eher dafür: 46%
bestimmt dagegen + eher dagegen: 42%
bestimmt dagegen + eher dagegen: 42%
„Ein Alleingang der Schweiz ohne Bilaterale“:
bestimmt dafür + eher dafür: 21%
bestimmt dagegen + eher dagegen: 70%
bestimmt dafür + eher dafür: 21%
bestimmt dagegen + eher dagegen: 70%
„Ein EU-Beitritt":
bestimmt dafür + eher dafür: 18%
bestimmt dagegen + eher dagegen: 75%
bestimmt dafür + eher dafür: 18%
bestimmt dagegen + eher dagegen: 75%
in % Stimmberechtigter
Aus unerfindlichen Gründen ist im „gfs.bern“-Original die
Anordnung der Fragen in der nachfolgenden Balken-Anordnung (hier weggelassen;
Resultate oben eingefügt) eine andere als bei der Vorstellung der Fragen
(obenstehend) – verwirrend.
Fazit:
1)
Die Antworten auf die Frage …
"Eine Weiterentwicklung der Bilateralen in Form
eines institutionellen Rahmenabkommens, auch wenn damit die Übernahme von
EU-Recht und EU-Richtern verbunden ist“
… müssen detaillierter betrachtet werden:
"Eine Weiterentwicklung der Bilateralen in Form eines
institutionellen Rahmenabkommens, auch wenn damit die Übernahme von EU-Recht
und EU-Richtern verbunden ist“:
bestimmt dafür: nur 10%eher dafür. 36%
eher dagegen: 25%
bestimmt dagegen (deutlich mehr als bestimmt dafür): 17%
2)
Die Frage „Die Zusammenarbeit auf der Basis der
bisherigen Bilateralen" ist überflüssig, denn das ist von der EU so nicht
mehr zu haben. Seit zehn Jahren weigert sich Brüssel, weitere bilaterale
Verträge abzuschliessen.
Sie ist höchstens in der Weise interessant, dass sie
zeigt, dass die Befragten gerne den Status quo hätten.
3)
Systematisch aber
verfälscht diese Frage das Gesamtbild – weil es diese Lösung mit Bestimmtheit
nicht mehr gibt.
Ein ‚Institutionelles Rahmenabkommen‘ wird auf jeden Fall
über die Bilateralen gestülpt - es ist nur die Frage, wie dieses Rahmenabkommen
ausgestaltet wird.
„gfs.bern“ nimmt mit seiner Frage …
"Eine Weiterentwicklung der Bilateralen in Form
eines institutionellen Rahmenabkommens, auch wenn damit die Übernahme von
EU-Recht und EU-Richtern verbunden ist“
… bereits vorweg, dass es nur diese eine Lösung gibt.
Das ist nicht korrekt.
2)
‚Institutionelles Rahmenabkommen‘ à la Brüssel
a) Chancen bei
einer Volksabstimmung
Mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger alle
Vorlagen ablehnen, in denen das ‚Institutionelle Rahmenabkommen‘ so ausgestaltet
wäre, wie das Brüssel zurzeit will: EU-Recht automatisch übernehmen, EuGH
entscheidet in Streitfällen. abschliessend, unwiderruflich.
Dazu das klare Votum von Nationalrat Philipp Müller,
Präsident der FDP-Die Liberalen Schweiz gegenüber der „SonntagsZeitung“:
„Aber ich bin
sicher: So, wie die EU das im Mandat skizziert …
[so will sie es nun aber, siehe „NZZ“ Gemperli, vom
23.10.2015: „Rahmenabkommen mit der EU - Burkhalters Strategie unter Druck“]
… wird es nie
kommen. Wir wären damit das unsouveränste Land in Europa. Wir müssten völlig nach
der Pfeife der EU tanzen und hätten nichts zu sagen.
Da könnten wir ja
gleich beitreten. Das will die FDP sicher nicht. Zudem will das nur eine
verschwindend kleine Minderheit in der Schweiz, mit der grossen Mehrheit ist
das nicht zu machen auch mit der FDP nicht.
Die EU weiss, dass
die Schweiz diese Maximalforderungen niemals akzeptiert“ (Ende Zitat) – aber
sie versucht es dennoch. Warum?
Wegen der das
Wohlergehen unseres Landes, der Schweiz schädigenden Querschüsse, wie RAS, aber
auch wegen der FDP.Die Liberalen, selbst, die eine erneute Abstimmung
vorgeschlagen hat: „Zuckerbrot und Peitsche“ („SonntagsZeitung“ vom
24.05.2015).
Mit Ausnahme der
SVP veranstalten Politiker und solche, die es ein möchten wie auch Vertreter
der Wirtschaft eine Kakophonie sondergleichen.
„Wer nicht
schweigen kann schadet der Heimat!“ – so stand es auf Plakaten während des
Zweiten Weltkrieges. Das gilt – unter anderen Umständen - auch heute:
Die alle - die nicht abwarten, nicht schweigen können
- sind schuld, wenn Brüssel, die EU-Kommission in der Maximalforderung (EuGH)
keinen Schritt nachgibt.
b) Fehler des Bundesrates
Es muss mit aller Deutlichkeit festgehalten werden, dass
unser Bundesrat unter Führung des EDA daran schuld ist, dass Brüssel nun den
EuGH einsetzen will und zurzeit für keine andre Lösung zu haben ist.
Denn - der Bundesrat hat ohne nachzufragen, ohne selbst nachzudenken
die Spekulationen von Staatssekretär Yves Rossier übernommen, der EuGH werde in
Streitfällen zwischen der Schweiz und der EU nur Empfehlungen aussprechen, die
Schweiz müsse sich nicht daran halten.
Wie Herr Rossier auf diese Bieridee gekommen ist ist
unerfindlich. Aber der Bundesrat hätte da stutzig werden müssen.
Fazit:
Versagen des Bundesrates wegen Führungsschwäche.
c) Möglichkeiten der schweizerischen Wirtschaft
Die schweizerische Wirtschaft sollte aus ihrem Schock,
den sie sich selbst zuzuschreiben hat infolge der Auflösung der Frankenbindung
an den dahinsiechenden Euro eine Lehre ziehen:
Die Wirtschaft möge sich in ihrem eigene Interesse darauf
einstellen, dass es keine Bilateralen mit dem EU-Diktat das ‚Institutionelle
Rahmenabkommen“‘ betreffend geben wird.
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