Donnerstag, 8. Oktober 2015

Merkel bei Anne Will - "Falsches Signal" sagen die Kritiker aus den eignen Reihen




Merkel bei "Anne Will" -
"Falsches Signal": Das sagen die Kritiker aus den eigenen Reihen

„t-online“ vom Donnerstag, den 08.10.2015, 12:25 Uhr | Daniel Reviol, t-online.de

Auch nach ihrem TV-Gespräch mit Anne Will steht Kanzlerin Merkel bei CDU-Politikern in der Kritik.
t-online.de hat mit vier von ihnen gesprochen - auch nach der Sendung sind sie nicht besänftigt und beklagen ein "falsches Signal" durch die Kanzlerin.

Merkel hält auch bei "Anne Will" an ihrer berühmten Aussage zur Flüchtlingskrise fest: "Wir schaffen das!" Zwar wiederhole Merkel diesen Satz "mantraartig", sagt Nicolas Sölter, CDU-Vorsitzender im Ortsverband Elmshorn (Schleswig-Holstein). Aber die Antwort auf die Frage "wie" sei sie auch in der ARD-Sendung schuldig geblieben.

Sprüche von Bundeskanzlerin Merkel bei Anne Will:
"Man kann mit Willen sehr, sehr viel schaffen."  (Quelle: dpa)
"Wie soll das funktionieren? Sie können die Grenze nicht schließen. (...) Es gibt den Aufnahmestopp nicht."  (Quelle: dpa)
"Nerven, das ist keine Kategorie."  (Quelle: dpa)
"Es hat keinen Sinn, etwas zu versprechen, was ich nicht halten kann."  (Quelle: dpa)
"Bei Selfies ist die Distanz etwas weniger als bei normalen Fotos. Das hat ein Selfie so an sich."  (Quelle: dpa)

Aktuell werde der Eindruck vermittelt, dass Deutschland für Flüchtlinge ein "Komplettversorgungspaket" bereit halte.
Es sieht so aus, als ob wir jeden aufnehmen, als ob es keine Obergrenze gibt." Das ist Förster zufolge ein "falsches Bild von Deutschland" - und Merkel habe versäumt, es bei "Anne Will" zu korrigieren.

Merkels Flüchtlingspolitik lebe bislang vor allem von den Emotionen, sagt Sölter. "Jetzt aber ist es Zeit für ein gegenteiliges Signal - nicht jeder kann genommen werden."

Die wichtigsten Aussagen der Kanzlerin bei Anne Will:
"Ja, ich habe einen Plan." (Quelle: dpa)
Dazu Rhoenblick:
Wir sind begierig, ihn zu erfahren – oder, noch besser, seine Realisierung zu erkennen und zu erleben.

Merkel hatte zuvor bei "Anne Will" erklärt, dass sie sich in der Flüchtlingsfrage trotz des politischen Drucks nicht von ihrem Kurs abbringen lassen will. Sie sei überzeugt, dass Deutschland die Flüchtlingskrise meistern könne - als Bundeskanzlerin müsse sie in einer solchen historischen Bewährungsprobe, "alles daran setzen, dass diese Aufgabe lösbar ist. So gehe ich daran."

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