Donnerstag, 14. November 2013

Viele Köche verderben den Brei - Volksentscheide? Die will das Volk doch gar nicht!

Quelle: "FocusOnline", vom  14.11.2013, 13:30 ; verfasst von" FOCUS-Online-Experte" Michael Wolffsohn (Historiker); Link: http://www.focus.de/politik/gastkolumnen/wolffsohn/viele-koeche-verderben-den-brei-volksentscheide-die-will-das-volk-doch-gar-nicht_aid_1157681.html

Viele Köche verderben den Brei -

Volksentscheide? Die will das Volk doch gar nicht!

Rhoenblicks Kommentar:

1. Wolffsohns Behauptung: Bei Volksabstimmungen entscheidet eine Minderheit über die Mehrheit".
"Volksentscheide sind nicht nur meistens, sondern auch grundsätzlich sprachliche und inhaltliche Mogelpackungen. Weshalb? Weil nicht das Volk bei Volksentscheiden entscheidet. Nur Mini-Minderheiten entscheiden hier. Mini-Minderheiten die sonst keine Mehrheiten für ihr jeweiliges Anliegen bekämen."
"Das Volk hat in seiner Mehrheit - ??? - bei allgemeinen Wahlen die Politiker ermächtigt".


Wolffsohn lügt in die eigene Tasche!

Es ist immer eine Minderheit die entscheidet – auch im deutschen Bundestag.

Denn: Der „Grosse Koalition“ haben - wenn sie überhaupt zustande kommt - 62,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler, die an der Wahl teilgenommen haben, ihre Stimme geben. Bei Berücksichtigung der Wahlbeteiligung von 71,5% sind dies 44,423 Prozent (62,2 mal 71,5) aller deutschen Wählerinnen und Wähler – also einer Minderheit! Wegen des deutschen Wahlgesetzes erhält diese „Grosse Koalition“ aber 504 Sitze von 631, also gerundet 80%! Diese Sitzverteilung täuscht eine Vertretung der Mehrheit an Wählerinnen und Wählern vor.
Weitere Betrachtungen: An den Bundestagswahlen 2013 haben 28,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler – also über ein Viertel – gar nicht teilgenommen!
Und - Im Bundestag der Legislaturperiode 2013-2017 sind 15,8 Prozent der Deutschen, die an der Wahl teilgenommen haben, gar nicht vertreten: Nämlich die, die der FDP, der AfD und weiteren Parteien, die Kandidaten aufgestellt hatten, ihre Stimme gegeben haben. Wegen der diskriminierenden 5%-Hürde haben sie keine Sitze erhalten. Eine von der deutschen Politiker-Kaste befürchtete „Marginalsierung“ lässt sich elegant vermeiden, indem eine Mindestsitzzahl für eine eigene Fraktion vorgeschrieben wird.
Zudem - 17 Prozent der Stimmen haben Linke (8,6%) und Grüne (8,4%) erhalten. Diese bilden mit zusammen 127 Sitzen (rund 20 Prozent) von total 631 die Opposition im Deutschen Bundestag. Sie haben aber nicht die im GG vorgeschriebenen 25 Prozent an Sitzen, um wichtige Schritte gegen die Regierungskoalition von CDU/CSU und SPD einzuleiten. Also sind weitere 17 Prozent der aktiven deutschen Wählerinnen und Wähler von der Meinungsbildung in wichtigen Angelegenheiten ausgeschlossen.
Und – last but not least: Die renommierte F.A.Z. hat berichtet, dass häufig Bundestagsabstimmungen in den späten Abendstunden stattfinden würden, damit die Öffentlichkeit nicht wahrnehme, wie wenige Bundestagsabgeordnete überhaupt daran teilnehmen – also eine Mini-Minderheit der Minderheit. Das Deutsche Fernsehen hat 2013 eine solche Abstimmung übertragen – mit Handmehr wurde abgestimmt. Gegenstimmen Enthaltungen wurden gar nicht erfasst – es gab welche – geschweige denn protokolliert.
Dies ist ein erster Widerspruch zu der Klitterung des Historikers Wolffsohn, der an der Bundeswehr-Akademie Geschichte gelehrt hat.

zum Autor: 

Michael Wolffsohn (* 17. Mai 1947 in Tel Aviv) ist ein deutscher Historiker und Publizist. Er lehrte von 1981 bis 2012 an der Universität der Bundeswehr München Neuere Geschichte.

Quelle (Auszug): Wikipedia, Link: Wikipedia. Wolffsohn, Michael


Lebenslauf

Wolffsohn ist der Sohn einer 1939 nach Palästina geflüchteten jüdischen Kaufmannsfamilie und Enkel des Verlegers und Kinopioniers Karl Wolffsohn. Nach der Einschulung in Israel 1953 übersiedelte er 1954 mit seinen Eltern nach West-Berlin und begann 1966 sein Studium an der Freien Universität Berlin. Von 1967 bis 1970 diente er als Wehrpflichtiger in der israelischen Armee. Währenddessen absolvierte er 1968 zusätzlich das israelische Abitur. Danach kehrte er nach Berlin zurück.

Im Jahre 1975 wurde er in Geschichte an der FU Berlin promoviert, und danach arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter von 1975 bis 1980 an der Universität des Saarlandes. 1979 erfolgte seine Habilitation in Politikwissenschaft und 1980 seine erweiterte Habilitation in Zeitgeschichte (Erweiterung der Venia Legendi). Von September 1981 bis seiner Emeritierung 2012 lehrte Wolffsohn an der Universität der Bundeswehr in München als Professor für Neuere Geschichte. Im Jahre 1991 hat er dort die Forschungsstelle Deutsch-Jüdische Zeitgeschichte gegründet. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen, der israelischen und deutsch-jüdischen Geschichte sowie der historischen Demoskopie (= Umfragen in vordemoskopischer Zeit). Er ist Autor zahlreicher Bücher und schreibt für mehrere Zeitungen im In- und Ausland, insbesondere für „Die Welt“ und den „Tagesspiegel“. Wolffsohn ist Mitglied im Stiftungsrat der Eugen-Biser-Stiftung und Vorsitzender der Jury des Eduard-Rhein-Kulturpreises.

Von seinem Großvater Karl Wolffsohn erbte er die Gartenstadt Atlantic im Berliner Stadtteil Gesundbrunnen und sanierte sie – laut Eigendarstellung durch Verzicht auf den Großteil seines eigenen Vermögens– von 2001 bis 2005 komplett. Seit 2002 ist Wolffsohn Mitglied des Research Board of Advisors im American Biographical Institute.

Wolffsohn wird oft als Konservativer bezeichnet. Er stiess wiederholt bei der politischen Linken auf Unverständnis, so etwa mit seiner Haltung zur Terrorbekämpfung der USA oder zu den israelisch-palästinensischen Beziehungen:

Im Frühjahr 2004 zog Wolffsohn Kritik auf sich, als er in der n-tv-Talkshow „Maischberger“ am 5. Mai 2004 sagte:



„Wenn wir mit Gentleman-Methoden den Terrorismus bekämpfen wollen, werden wir scheitern. […] Als eines der Mittel gegen Terroristen halte ich Folter oder die Androhung von Folter für legitim.“

 

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