Donnerstag, 31. Januar 2019

Andreas Scheurer, Bundesverkehrsminister mit dem Rücken zur Wand: wie er "argumentiert"


Andreas Scheurer:
Tempolimit und Schadstoffe - 


Kampf gegen unsichtbare Gegner

Eine Analyse von Jonas Schaible
t-online.de; vom 29.01.2019, 09:15 Uhr
Link:

Feinstaub: Verkehrsminister Scheuer stellt die Grenzwerte infrage. (Quelle: Reuters)

Andreas Scheuer hat mehrere Krisen geerbt. In dieser Lage greift er zu rhetorischen Tricks, die seiner Partei gerade erst geschadet haben.

Gegner, die es nicht gibt, haben gegenüber wirklichen Gegnern den großen Vorteil, dass sie nicht zurückschlagen, wenn man sie watscht. Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, verwickelt in Diskussionen um Luftverschmutzung und ein mögliches Tempolimit auf Autobahnen, macht sich das in diesen Tagen besonders beherzt zunutze. Er stellt seine Gegner mit umso größerer Vehemenz und Tatkraft, je weniger er fürchten muss, dass sie sich wehren.

Das Ergebnis ist ein merkwürdiges politisches Schattenboxen, in dem Scheuer allerdings auch Unbeteiligte trifft: Die Einigkeit der Koalition, die Wirklichkeit, die Wissenschaft, die Bedeutung von Wörtern und schließlich sogar die neue Sanftmut seines Parteivorsitzenden Markus Söder.
Fahrverbote sind weiterhin möglich

Auch nachdem Manipulationen bei Abgasmessungen an bestimmten Autos aufgeflogen waren, weigerten sich die Autokonzerne in mehreren Verhandlungen, alle Diesel bestimmter Schadstoffklassen auf eigene Kosten nachzurüsten. Die Regierung akzeptierte einen Kompromiss, der im Wesentlichen darin besteht, dass Hersteller Rabatte gewähren, wenn Dieselfahrer ihre alten Autos in Zahlung geben und einen neuen Diesel kaufen. Diese Maßnahmen drücken den Stickoxidausstoß nicht so, dass die Grenzwerte auch in belasteten Städten oft genug eingehalten werden. Fahrverbote drohen weiterhin.

Dazu empfahl die Verkehrskommission der Bundesregierung in der vergangenen Woche unter anderem ein allgemeines Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf allen Autobahnen. Zum Schutz des Klimas, weil die CO2-Emissionen im Verkehr seit Jahren nicht sinken, obwohl sie sinken müssen, damit Deutschland die Klimaziele einhalten kann.
Scheuer hat beides geerbt, ist aber verantwortlich

Scheuer hat beide Situationen nicht herbeigeführt, sondern sie von seinen Vorgängern und Parteifreunden Alexander Dobrindt und Peter Ramsauer geerbt. Jetzt rücken weitere Einschränkungen für Autofahrer näher. Doch Scheuer ist politisch verantwortlich, ohne wirklich Möglichkeiten zu haben, einzugreifen: Es gehört zum Kernprogramm der CSU, ein Tempolimit abzulehnen. Was Stickoxide und Feinstaub betrifft: Er kann oder will die Konzerne nicht härter angehen. Zu Nachrüstungen kann er sie nicht zwingen. Er kann die Grenzwerte nicht einfach ändern, weil sie in der EU festgelegt wurden. Er will Fahrverbote nicht hinnehmen. Also bleibt nur, die Grenzwerte zu attackieren und die Messungen in Frage zu stellen.

In dieser Situation entschied sich Scheuer für eine Strategie, für die die CSU berüchtigt ist, die aber im vergangenen Sommer derart daneben ging, dass der neue Parteichef Markus Söder ihr eigentlich abgeschworen hat: völlige rhetorische Eskalation. Überzogene Angriffe auf tatsächliche und erfundene Gegner. Diskussion mit Scheinargumenten. Abwiegeln, ausweichen, täuschen. Es gibt ein Wort dafür, es heißt: Rabulistik. Könnte man darin promovieren, Scheuer wäre längst Doktor.


"Gegen jeden Menschenverstand": Deutschland diskutiert über ein Tempolimit auf der Autobahn. (Quelle: t-online.de)

"Gegen jeden Menschenverstand"

Die Liste der Beispiele allein aus der vergangenen Woche ist lang. Über den Vorschlag der Verkehrskommissionn der Bundesregierung für ein Tempolimit sagte Scheuer, das sei "gegen jeden Menschenverstand". Dabei würde ein Tempolimit erstens CO2 einsparen. Scheuer selbst sagte, dass der CO2-Ausstoß in Deutschland um rund 0,5 Prozent gesenkt werden könnte. Und das ist eine vorsichtige Schätzung. Ein Tempolimit könnte zweitens Unfälle verringern und einen gleichmäßigeren Verkehrsfluss ermöglichen. Wie auch immer man dazu steht: Diese Argumente widersprechen nicht dem Verstand.

Um zu illustrieren, wie absurd die Diskussion um ein Tempolimit sei, sagte Scheuer: Er sei jetzt einige Tage in Davos gewesen, auf dem Weltwirtschaftsforum, und dort habe niemand über Verbote diskutiert. Nur ist Deutschland das einzige Industrieland, das kein allgemeines Tempolimit hat. Anderswo kann es diese Debatte deshalb gar nicht geben.

Um sein Nein zu einem Tempolimit zu begründen, sagte er der "Bild", er hätte "Ideen, die die Leute verärgern, gleich weggelassen". Und er sagte an anderer Stelle, er sei Politiker, er wisse, "wie die Bürgerinnen und Bürger ticken". Die Bürger ticken so: Eine knappe Mehrheit der Deutschen findet ein Tempolimit richtig, auch wenn fast die Hälfte dagegen ist.
Die einen adeln, die anderen beschweigen

Über einen offenen Brief zu Auswirkungen von Schadstoffen auf Menschen sagte er, es sei ein Signal, wenn "sich über hundert Wissenschaftler zusammentun" und die gängigen Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub in Zweifel ziehen. Doch den Brief hatten zwei Lungenärzte und zwei Autoexperten geschrieben, unterzeichnet hatten rund 100 Lungenärzte. Die meisten von ihnen sind keine Wissenschaftler.

Als dann eine Reihe Wissenschaftler, die nachweislich zu Schadstoffen, Stickoxiden oder Feinstaub forschen, den Thesen des Briefs widersprachen, sagte Scheuer auf die Frage, wie er das bewerte: „Ich bin kein Lungenfacharzt.“ Er könne die Expertendebatte nur interessiert verfolgen. Was ihm politisch passt, adelt er als wissenschaftlich, was dem widerspricht, beschweigt er.

Als der Epidemiologe Heinz-Erich Wichmann, der selbst zu Feinstaub forscht, bei "Anne Will" darauf hinwies, dass Grenzwerte immer willkürlich sind, sagte Scheuer: Ein Grenzwert müsse "verifizierbar sein" und dürfe "nicht auf Willkür basieren". Wenn von Willkür die Rede ist, sei das ein Warnsignal. Was Wichmann meinte: Die Grenzwerte gehen auf Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation zurück, die sich auf Tausende Studien bezieht. Aber niemand kann Grenzwerte für Millionen Menschen exakt festlegen. Wo genau der Wert gesetzt wird, ist deshalb eine Entscheidung und damit zwar begründbar, aber willkürlich.


Streit unter Lungenfachärzten: Das sagt die Umweltministerin zur Debatte um Feinstaub-Grenzwerte. (Quelle: t-online.de)

"Masochistische Debatte"

Es müsse, sagte Scheuer der "Bild" weiter, "die masochistische Debatte beendet werden, wie wir uns in Deutschland mit immer schärferen Grenzwerten selbst schaden und belasten können" – dabei fordern derzeit überhaupt keine relevanten Kräfte schärfere Grenzwerte für Feinstaub oder Stickoxide, auch wenn die WHO sie eher empfehlen würde. 

"Die Bürger sind schockiert davon, dass diskutiert wird, ob man ihnen das Auto wegnimmt oder zumindest stark entwertet", sagte Scheuer. Dabei spricht niemand davon, Menschen ihr Auto wegzunehmen. Fahrverbote werden von Gerichten verhängt, wenn Städte keine Maßnahmen vorlegen, um Grenzwerte einzuhalten, sie betreffen bisher nur wenige Straßen und niemand fordert bundesweite Fahrverbote für Diesel.

Schließlich sagte Scheuer, er freue sich über eine Versachlichung der Debatte, es sei gut, dass man jetzt eine Diskussion um Grenzwerte führe. Gleichzeitig machte er klar, dass für ihn jetzt schon klar ist, wie diese Diskussion enden muss: "Wenn etwas Alltagstauglichkeit einschränkt, dann haben wir die Notwendigkeit, etwas zu tun."

Man muss also festhalten, dass Scheuer es, freundlich formuliert, mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt in diesen Tagen.

Zumindest beim Tempolimit scheint er mit seiner Taktik allerdings Erfolg zu haben. Die Regierung fordert kein Tempolimit, selbst die SPD, die sich auf dem Parteitag eigentlich dafür ausgesprochen hat, hält sich zurück. Die SPD-Umweltministerin Svenja Schulze schaffte es im "ZDF" nicht, sich klar zu positionieren – was ihr viel Kritik einbrachte. Der Preis einer solchen Strategie ist auf Dauer allerdings hoch. Die CSU hat das bei der Landtagswahl im vergangenen Oktober selbst erfahren.

Dieter Köhler et al. - Köhler, ein emeritierter Professor - sind Schwätzer. Dieses eitle Geschwätz schadet der Gesundheit von allen Menschen

Fragen zur Stickoxid-Debatte
Straße und Arbeitsplatz: Darum gelten verschiedene Grenzwerte

31.01.2019, 15:50 Uhr | mab, t-online.de 
Link:


Ist eine Kerze schädlicher als ein Dieselauto? Warum gibt es innen und außen verschiedene Grenzwerte? Und weshalb haben Ärzte noch keinen Stickoxid-Toten gesehen? Darauf gibt es Antworten.
Zuerst waren die Dieselautos umstritten. Dann die Schadstoff-Messstationen. Und schließlich die Stickoxide selbst und ihre Grenzwerte. Gegen Fahrverbote wird zum Beispiel häufig angeführt, dass jede Kerze im Wohnzimmer schädlicher sei als die Dieselautos auf der Straße. Oder dass es keine Stickoxid-Opfer gäbe. Manches davon ist nicht ganz falsch – aber eben auch nicht ganz richtig. Die wichtigsten Fragen und Antworten finden Sie hier.

Wer legt fest, wo die Luft gemessen wird?

Wo Messstellen stehen sollen, findet sich in der EU-Richtlinie 2008/50/EG. Darin ist festgelegt, dass an Orten mit „höchsten Konzentrationen“, aber auch an Orten mit geringer Belastung gemessen werden soll. Für den konkreten Standort der Station gibt es einen gewissen Spielraum. Die Station soll „mindestens 25 Meter vom Rand verkehrsreicher Kreuzungen und höchstens 10 Meter vom Fahrbahnrand entfernt“ stehen, außerdem „in einer Höhe zwischen 1,5 Metern (Atemzone) und 4 Metern über dem Boden“. Diese Angaben müssen berücksichtigt werden, soweit es möglich ist.

Werden Messstationen trotzdem falsch aufgestellt?

Seit längerem wird immer wieder berichtet, die Standorte der Stationen seien falsch gewählt. Und dadurch seien deren Messwerte viel schlechter als die tatsächlichen Luftwerte. Im November 2018 kündigte das Bundesumweltministerium deshalb an, dass alle Stationen überprüft werden. Das wird einige Monate dauern. In Nordrhein-Westfalen ist diese Prüfung bereits beendet. Dort stand nur eine von 170 Messstationen falsch – und die zählt nicht zum EU-Messnetz.
Ein Einzelfall wie dieser lässt sich so erklären: Einige ältere Messstationen wurden aufgestellt, bevor die derzeit gültigen Kriterien beschlossen wurden.
Die EU-Richtlinie über das Aufstellen der Stationen können Sie hier nachlesen.

Müssen diese Stationen versetzt werden?

Das klingt erst einmal sinnvoll – ist es aber nicht. Denn dann lässt sich die Messreihe dieser Station mit jahrelang gesammelten Daten nicht fortsetzen. Auch eine – im Nachhinein – nicht ideal aufgestellte Station kann wichtige Informationen darüber liefern, wie sich die Luftqualität entwickelt.

Wie arbeitet eine Messstation?

Die Apparatur sieht recht einfach aus, hat aber einiges drauf: Ein großer Kasten, Schläuche, Rohre und irgendetwas wie ein Trichter – damit wird ermittelt, wo künftig noch Dieselautos fahren dürfen und wo nicht.
Der Trichter ist aber viel mehr ein An­saugstutzen für Außenluft, die durch Schläuche in ein Messgerät geleitet wird. Dort wird sofort bestimmt, wie hoch beispielsweise der Stickoxidanteil in der Luft ist. Das kann kontinuierlich geschehen oder in bestimmten Zyklen, etwa stündlich.
Die Daten werden anschließend verarbeitet, zu Mittelwerten verrechnet und an eine Datenzentrale gesendet. Der Stickoxidgehalt wird übrigens durch ein optisches Verfahren gemessen: Der zu messende Stoff nimmt eine bestimmte Lichtmenge auf oder gibt sie ab, nachdem er dazu angeregt wird. Die Menge dieses Lichts verrät die Konzentration des Stoffs.

Wer legt die Grenzwerte für Stickoxide fest?

Die Grenzwerte sind die maximale Belastung der Außenluft mit Stickoxiden, bei der niemand gesundheitlich beeinträchtigt wird. Dazu zählen nicht nur gesunde Erwachsene, sondern auch besonders empfindliche Menschen wie Kinder, Schwangere und Ältere. Die Werte wurden anhand von Studien bestimmt, die strenge Kriterien erfüllen mussten. Sie basieren auf Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Die von der Europäischen Union (EU) beschlossenen Grenzwerte entsprechend weitgehend den WHO-Empfehlungen. Deutschland hat sie in der 39. Bundesimmissionsschutzverordnung gesetzlich bindend festgelegt.

Warum gelten auf der Straße andere Grenzwerte als am Arbeitsplatz?

Häufig wird argumentiert: Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Stickoxidbelastung am Arbeitsplatz viel höher sein darf als auf der Straße. Aber ist das tatsächlich nicht nachvollziehbar?
Diese Grenzwerte gelten
Auf der Straße: 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel, 200 Mikrogramm im Einstundenmittel (Kurzzeitgrenzwert)
Am Arbeitsplatz: 950 Mikrogramm

Schauen wir mal genauer hin: Der häufig genannte Grenzwerte für Arbeitsplätze gilt tatsächlich – allerdings nicht für Arbeitsplätze im Büro. Sondern in Industrie und Handwerk, wo man eine höhere Belastung erwarten muss (etwa weil mit Feuer gearbeitet wird).
Hinzu kommt: Der Grenzwert am Arbeitsplatz gilt für variable Konzentrationen, denen man im Durchschnitt während des Arbeitslebens ausgesetzt werden darf – und das in der Regel für nicht mehr als 40 Stunden in der Woche. Die Beschäftigten an diesen Arbeitsplätzen haben meist keine bedeutenden Atemwegserkrankungen. Die Außenluft hingegen atmen alle Menschen permanent und lebenslang ein – darunter eben auch Kinder und Ältere.

Kerzen und Stickoxide: Was hat es damit auf sich?

Jede brennende Kerze stößt mehr Stickoxid aus als ein Dieselauto, wird oft angemerkt. Viele brennende Kerzen oder auch ein Gasherd können tatsächlich die Stickoxidkonzentration auf mehr als 200 Mikrogramm erhöhen – und damit über den Kurzzeitgrenzwert für die Außenluft. Ein schädlicher Wert also – wenn man ihm ein Leben lang ausgesetzt wäre. Das ist aber erstens nicht der Fall und zweitens kann man die Belastung sehr schnell senken. Man muss nur das Fenster öffnen. Das hilft aber nur, wenn die Außenluft sauber ist. Auch deshalb pochen die Befürworter auf den Grenzwerten für den Außenbereich: Denn in aller Regel ist die Luft innen höchstens so gut wie außen.

Ärzte haben noch keine Stickoxid-Kranke oder -Tote gesehen – wie kann das sein?

Wie bedenklich Stickoxide sind, wird immer wieder in Frage gestellt. Schließlich hätten sie noch keinen Stickoxid-Toten untersucht. Die Erklärung hierfür ist recht einfach: Menschen sterben beispielsweise an Erkrankungen – nicht aber an Risikofaktoren. Stickoxid ist ein Risikofaktor, durch den sich über Jahre hinweg eine Erkrankung entwickeln kann. So stirbt man beispielsweise an einem  Herzinfarkt (Ursache), den der Arzt feststellt und im Totenschein einträgt. Ob der Infarkt unter anderem durch Luftschadstoffe ausgelöst wurde, stellt der Arzt aber nicht fest.

Die Folgen einer Belastung – oder umgekehrt: die Ursachen einer Erkrankung – lassen sich in Studien nicht direkt beobachten. Man kann sie nur anhand von bevölkerungsbezogenen Studien nachweisen. Diese Studien zeigen: Bei großen Mengen von Luftschadstoffen erkranken mehr Menschen als bei sauberer Luft. Und sie sterben teils um Jahre früher.
Außerdem ist die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen nötig, um die Auswirkungen der Schadstoffe auf den Menschen untersuchen zu können. Die klinische Erfahrung eines Arztes genügt dazu nicht.

 
Köhler und Koch behaupten Feinstaub und Stickoxid würden die Gesundheit nicht gefährden.


Wer sind Köhler und Koch?


Meine Hypothese: Thomas Koch, der von Feinstaub und Stickoxiden als die Gesundheit gefährdende Stoffe kaum etwas versteht hat in seiner Wut gegen die Diesel-Gegner und in seinem Eifer für den Diesel einen Mediziner gesucht, den er „als „medizinische Kapazität“ gegen die Grenzwerte in Stellung bringen kann.


Professor Dieter Köhler


Kann Professor Dieter Köhler, geb. 23.06.1948 Anzeichen von Demenz haben oder dement sein?

Er hat sich während seines ganzen Lebens nie mit eigentlich Lungenkranken beschäftigt, sondern mit dem Problem des Weaning‘, einem ganz spezielle Bereich der Lungenheilkunde:

Quelle: Georg Thieme Verlag
„DMW Walter Siegenthaler Preis für Datenauswertung eines Weaningzentrums
Gepflegt durchatmen: Langzeitbeatmete Patienten entwöhnen

Stuttgart, 20. April 2014 – Viele invasiv beatmete Patienten werden nicht oder nur sehr verzögert von der maschinellen Beatmung entwöhnt. In speziellen Weaningzentren kann die Mehrzahl der Betroffenen lernen, wieder selbstständig zu atmen. Eine 2014 in der „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) veröffentlichte Studie  wertete exemplarisch die Daten eines Fachkrankenhauses aus: Etwa 71 Prozent der Patienten konnten hier entwöhnt werden. Für den Beitrag
„Entwöhnung von der Langzeitbeatmung: Daten eines Weaningzentrums von 2007 bis 2011“ erhalten der Erstautor Dr. med. Thomas Barchfeld und seine Koautoren den diesjährigen DMW Walter Siegenthaler Preis.

Als Weaning bezeichnen Mediziner die Entwöhnung eines beatmeten Patienten vom Beatmungsgerät. In sogenannten Weaningzentren arbeiten Ärzte, Pflegekräfte, Physio- und Atemtherapeuten gemeinsam daran, den Betroffenen das selbstständige Atmen wieder zu ermöglichen. Oft ist die Atemmuskulatur geschwächt, so dass die Lungen nicht ausreichend belüftet werden. Darüber hinaus können Infektionen der Atemwege oder Wassereinlagerungen im Rippenspalt eine Spontanatmung verhindern.

Das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft in Schmallenberg gehört mit etwa 200 Patienten pro Jahr zu einem der größten Weaningzentren in Deutschland. „Wenn die Patienten hier eintreffen, haben sie oft mehrere erfolglose Entwöhnungsversuche hinter sich“, erklärt Dr.
Barchfeld, Leitender Oberarzt am Knappschaftskrankenhaus des Klinikums Westfalen in Dortmund. „Ärzte sollten ihre Patienten frühzeitig in eine Fachklinik überweisen“, rät Professor Dr. med. Heinz Dieter Köhler, ehemaliger Ärztlicher Direktor des Fachkrankenhauses Kloster Grafschaft. Laut internationaler Leitlinien bestünde bereits nach zwei bis vier Beatmungstagen ein Weaningproblem. Darüber hinaus blockierten Beatmungspatienten wichtige intensivmedizinische Behandlungsplätze.

In den Jahren 2007 bis 2011 konnten an der Klinik in Schmallenberg 616 von 867 Patienten entwöhnt werden. Die meisten dieser erfolgreich Behandelten, das sind laut Studie 58 Prozent, kamen nach der Entlassung aus dem Weaningzentrum ohne äußere Unterstützung der Atmung aus. 42 Prozent benötigten noch eine sogenannte intermittierende Maskenbeatmung (NIV), eine Sauerstoffzufuhr über eine Atemmaske. Das Weaning gelingt zudem oft sehr zeitnah – im Durchschnitt nach acht Tagen. Zum Vergleich: Der Mittelwert der Beatmungszeit im Vorfeld der Verlegung liegt bei 41 Tagen. „Auch bei einem Patienten, der zuvor über ein Jahr beatmet worden war, dauerte es nur 15 Tage“, schreiben Dr. Thomas Barchfeld und Kollegen.

Die meisten nicht entwöhnten Patienten starben auf der Intensivstation oder während einer palliativen Betreuung. Andere konnten zur weiteren maschinellen Beatmung in ein Pflegeheim, ein Reha-Zentrum und manchmal sogar nach Hause entlassen werden.

„Im Vergleich zu Daten aus dem Jahr 2002 ist die Zahl der erfolgreich entwöhnten Patienten im Untersuchungszeitraum von 68 auf 71 Prozent gestiegen, obwohl die Betroffenen heute im Durchschnitt älter und ihr Gesundheitszustand insgesamt schlechter ist“, so die Preisträger. Vor diesem Hintergrund wird die Arbeit und Bedeutung spezieller Entwöhnungszentren sicher auch in Zukunft weiter zunehmen.

Die Jury des DMW Walter Siegenthaler Preises überzeugte die 2014 publizierte Arbeit vor allem durch den Umfang sowie die Darstellung der erhobenen Daten.
„Die Zahlen belegen, wie erfolgreich spezialisierte Entwöhnungszentren arbeiten und wie wichtig sie für die betroffenen Patienten sind“, betont Professor Dr. med. Martin Middeke, Vorsitzender der Jury und Chefredakteur der DMW.


Aus Wikipedia:
Dieter Köhler (* 23. Juni 1948 in Marburg) ist ein deutscher Mediziner, Hochschullehrer und Ingenieur.

Leben

Nach der Schule begann Köhler im Jahr 1964 eine Lehre als Rundfunk- und Fernsehtechniker. Anschließend studierte er ab 1967 an der Fachhochschule Gießen Nachrichtentechnik. Das Studium beendete Köhler 1970 mit einem Diplom in Nachrichtentechnik. Danach arbeitete er in der Industrie im Bereich der Entwicklung integrierter Schaltkreise und begann 1972 an der Universität Freiburg ein Medizinstudium. Zwischenzeitlich entwickelte er elektromedizinische Geräte.

Köhler promovierte im Jahr 1978 über Kalzium getragenes Aktionspotenzial in der Elektrophysiologie. Später erfolgte die Ausbildung zum Internisten, Pneumologen und Allergologen. Von 1982 bis 1986 war Köhler auch Vorsitzender der Imaging-Section der European Respiratory Society. In der Zwischenzeit verbrachte er 1982 drei Monate an der kanadischen McMaster University. 1985 habilitierte er sich mit einer Arbeit über das Thema Aerosoldeposition und bronchiale Clearance

Von 1986 bis 2013 war Köhler ärztlicher Direktor des Fachkrankenhauses Kloster Grafschaft in Schmallenberg. Im Jahr 1992 wurde er außerplanmäßiger Professor an der Universität Freiburg. Zwei Jahre später erfolgte die Umhabilitation an die Universität Marburg mit einer Professur des Landes Hessen. Zum Juli 2013 ging Köhler in den Ruhestand.

Der Inhaber von dreizehn Patenten im Bereich der Medizin war von 2002 bis 2004 Vizepräsident und anschließend von 2005 bis 2007 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie. Zudem war Köhler von 1989 bis 2014 Präsident des Verbandes Pneumologischer Kliniken.

Er war ferner Mitglied mehrerer Fachgesellschaften und Mitglied der Gutachterkommission für ärztliche Haftpflichtfragen der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Weiterhin war er von 1990 bis 2005 Sachverständiger für das Bundesgesundheitsamt. Köhler lebt in Schmallenberg, ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Sein Kumpane in dieser Kampagne gegen die gesundheitliche Gefährdung durch Feinstaub und die Stickoxide
ist
Thomas Koch, der zehn Jahre in der Daimler-Motorenentwicklung gearbeitet hat und Leiter des Karlsruher Instituts für Kolbenmaschinen ist.


Professor Thomas Koch -
Ein glühender Diesel-Fan als Gutachter

Quelle:
Stuttgarter Zeitung vom  10. Januar 2018 - 17:34 Uhr, von Andreas Müller

Was bringt die Hardware-Nachrüstung alter Diesel, die die Autokonzerne und die Kanzlerin ablehnen? Das lässt der Bund nun von Experten untersuchen – darunter einem Karlsruher Professor, der eine sehr eigene Sicht auf den Dieselskandal hat.

Stuttgart - Zum Dieselskandal hat Thomas Koch seine ganz eigene, pointierte Ansicht. Der eigentliche Skandal ist für den Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) nicht der Schadstoff-Ausstoß. Bei den modernen Motoren habe man die Probleme mit Feinstaub und Stickoxiden längst im Griff. Über die Manipulationen bei VW und anderen Herstellern ist natürlich auch Koch empört. Wirklich skandalös aber findet er, wie die „hoch entwickelte Technologie“ im Zuge der Abgasaffäre schlecht geredet werde. In Interviews und Zeitungsbeiträgen geißelt er eine unverantwortliche „Panikmache“, die „Skandalisierung“ besonders durch die öffentlich-rechtlichen Sender und den fehlenden Sachverstand, der oft mit der Aufregung einhergehe. Leider hätten die Deutschen „eine Freude daran, uns zu zerfleischen“, schrieb er einmal. Doch damit besorge man nur das Geschäft der Konkurrenz aus den USA oder Japan, die die deutschen Autobauer just in ihrer „Paradedisziplin“ ausbremsen wollten.

Die Emotionalität des Professors mag mit seiner beruflichen Vita zu tun haben: Er ist ein Automann durch und durch. Nach Maschinenbau-Studium und Promotion arbeitete er rund zehn Jahre lang im Bereich Nutzfahrzeuge für Daimler, zuletzt verantwortlich für „Verbrennung, Aufladung und Kraftstoffe“. Im Jahr 2012 wurde er ans KIT berufen, als Leiter des „Instituts für Kolbenmaschinen“. Dort kümmerte er sich besonders um die weitere Optimierung des Verbrennungsmotors, zusammen mit 25 wissenschaftlichen Mitarbeitern und gerne mit Kooperationspartnern aus der Industrie. Mögen die Rufe nach einem Aus für den „Verbrenner“ immer lauter werden – Koch hält öffentlichkeitswirksam dagegen: Selbst dem Diesel prophezeite er einmal eine „glänzende Zukunft“.


Meine Hypothese:
Thomas Koch, der von Feinstaub und Stickoxiden als die Gesundheit gefährdende Stoffe kaum etwas versteht hat in seiner Wut und in seinem Eifer einen Mediziner, Dieter Köhler gesucht, den er „als „medizinische Kapazität“ gegen die Grenzwerte in Stellung bringen kann.

Die russische Zeitung „Iswestija“ hat die Möglichkeiten der stärksten konventionellen Bomben genauer unter die Lupe genommen.
„Und die so gefeierte deutsche Wirtschaft ist bloß 15 Prozent über dem
Stand von 2008. Das ist in einem historischen Maßstab eine Blamage. Das
hat zum Teil mit strukturellen Problemen zu tun, aber das Management der
Finanzkrise war einfach auch katastrophal.
„Und die so gefeierte deutsche Wirtschaft ist bloß 15 Prozent über dem
Stand von 2008. Das ist in einem historischen Maßstab eine Blamage. Das
hat zum Teil mit strukturellen Problemen zu tun, aber das Management der
Finanzkrise war einfach auch katastrophal.


Lesenswert, da aufrüttelnd, da sachlich informierend:

In seinem Buch beschreibt er, wie Milliardäre Politik machen, Grundrechte zunehmend begrenzt werden und der „tiefe Staat“ die Herrschaft der Finanzelite sichern hilft. Und er stellt fest:

„Die Angst der Eliten, die diesem Buch seinen Titel gibt, und insbesondere ihre Furcht vor tatsächlicher Demokratie, vor einer freien Selbstbestimmung der Völker – dies ist im Wesentlichen die Angst vor dem Zusammenbruch einer Ordnung, die das Eigentum und die Privilegien ebenjener Oberschicht garantiert.“

https://de.sputniknews.com/politik/20180421320413462-demokratie-deutschland-regierung/

Mittwoch, 30. Januar 2019



Wer ist ein Populist?

Sebastian Kurz, Bundeskanzler von Österreich:

"Ein Populist ist jemand, der nicht das tut, was er für richtig erachtet, sondern das tut, wovon er glaubt, dass es gut in der Bevölkerung ankommt."

Danke, Herr Kurz!!!

Das trifft zu 100 Prozent für die deutsche Bundeskanzlerin Merkel zu - dazu hat sie ein Demoskopen-Corps im Bundeskanzleramt, die laufend Meinungsumfragen durchführen, wie: "Wer ist Ihnen am sympathischsten: Putin, Erdogan oder Merkel?".

Um davon abzulenken fordert Merkel: "Jagd die Populisten!"

Jedermann, der nicht Merkelblind ist erinnert sich umgehend an "Haltet den Dieb!"

https://de.sputniknews.com/kommentare/20190129323762535-sebastian-kurz-rechtsrueck-vorwuerfe/?utm_source=push&utm_medium=browser_notification&utm_campaign=sputnik_de

Montag, 28. Januar 2019

Macron und Merkel - die Demokratie in der Krise

Die Krise der Demokratie durch die "Demokratie":

Viele demokratische Staatswesen werden von Eliten - die keine sind - manipuliert: so auch Merkel-Deutschland.
Viele Bürger erkennen, dass die politischen und wirtschaftlichen Eliten die "Demokratie" zu ihren Gunsten manipulieren. Die "Demokratie" führt dazu, dass die Demokratie an sich in den Augen vieler stark an Legitimität verloren hat.

Woher kommt dieser Vertrauensverlust?
Weil diese abgehobenen "demokratischen" Regierungen nur Problem über Problem anhäufen, aber nicht lösen - wollen/können. Bei Frau Merkel: die will nicht.

Das hat auch mit dem wirtschaftlichen Abstieg der Mittelschichten zu tun. Es geht auch um Migrationssorgen mit denen sich viele allein gelassen fühlen. Die Eliten wollen "mit den Leuten reden".

ABER:
Die Menschen wollen mitbestimmen, nicht wie Bittsteller von Demokratie-Scheichs angehört werden.

Die Menschen wollen mehr direkte Demokratie - ein System von unten nach oben: Die Schweiz hat als einziger Staat in der Welt ein solches System. Aber die NZZ will die Volksinitiative abschaffen.

Die Zeiten, da eine Merkel und ein Macron sich verliebt ansehen - F.A.Z. vom Mittwoch, den 23.01.2019; Frontseite - und einen Vertrag unterzeichnen, die sind endgültig vorbei. Alle Verträge müssen vom Parlament bzw. vom Volk abgeändert oder abgelehnt/gutgeheissen werden. Das eidgenössische Parlament hat zu Recht den Bundesrat an die Kandare genommen, als der meinte er könne von sich aus den Flüchtlingspakt unterzeichnen - nur weiter so!
Der deutsche Bundestag und die deutschen Landtage sind nichts anderes als Kopfnickervereine - das hat, bezüglich der Landtage, ein kritischer Kommentar in der F.A.Z. (Frontseite, rechts oben; 01.2019) festgestellt.

Macron und Merkel, jeder schwankt, daher halten sie sich gegenseitig:

Zudem:
Der über Jahre geführte Krieg im Irak und in Afghanistan hat zudem Teile der US-Bevölkerung zermürbt.

Die Globalisierung bereichert die schon Reichen in extremen Ausmass: die Schere öffnet sich immer mehr.

Samstag, 26. Januar 2019

Einmal mehr die USA:

"Die USA haben im Laufe mehrerer Wochen
einen Geheimplan zur Förderung der venezolanischen Opposition
ausgeheckt. Das berichtet die US-Zeitung „The Wall Street Journal“.


Den Angaben zufolge erklärte sich Parlamentschef Juan Guaido zum
Interimspräsidenten Venezuelas nach einem Telefongespräch mit
US-Vizepräsident Mike Pence, der dem Oppositionspolitiker jegliche
Rückendeckung zugesichert hatte.


Pence soll in der Nacht zum Dienstag Guaido angerufen und ihm die
Unterstützung der USA zugesichert haben, sollte er Präsident Nicolas
Maduro entmachten. Mit dem Telefonat wurde der Startschuss für die
Umsetzung des oben erwähnten Geheimplanes gegeben."

Mittwoch, 23. Januar 2019

Wer sind Köhler und Koch - die behaupten Feinstaub und Stickoxide würden die Gesundheit nicht gefährden - ?


Köhler und Koch behaupten Feinstaub und Stickoxid würden die Gesundheit nicht gefährden.


Wer sind Köhler und Koch?


Meine Hypothese: Thomas Koch, der von Feinstaub und Stickoxiden als die Gesundheit gefährdende Stoffe kaum etwas versteht hat in seiner Wut gegen die Diesel-Gegner und in seinem Eifer für den Diesel einen Mediziner gesucht, den er „als „medizinische Kapazität“ gegen die Grenzwerte in Stellung bringen kann.


Professor Dieter Köhler


Kann Professor Dieter Köhler, geb. 23.06.1948 Anzeichen von Demenz haben oder dement sein?

Er hat sich während seines ganzen Lebens nicht mit eigentlich Lungenkranken beschäftigt, sondern mit dem Problem des Weaning‘, einem ganz spezielle Bereich der Lungenheilkunde:

In Wikipedia ist keinerlei Köhler-Publikation zum Thema Feinstaub- bzw. Stickstoffdioxid--Gesundheitsgefährdung aufgelistet.

Quelle: Georg Thieme Verlag
„DMW Walter Siegenthaler Preis für Datenauswertung eines Weaningzentrums
Gepflegt durchatmen: Langzeitbeatmete Patienten entwöhnen

Stuttgart, 20. April 2014 – Viele invasiv beatmete Patienten werden nicht oder nur sehr verzögert von der maschinellen Beatmung entwöhnt. In speziellen Weaningzentren kann die Mehrzahl der Betroffenen lernen, wieder selbstständig zu atmen. Eine 2014 in der „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) veröffentlichte Studie  wertete exemplarisch die Daten eines Fachkrankenhauses aus: Etwa 71 Prozent der Patienten konnten hier entwöhnt werden. Für den Beitrag
„Entwöhnung von der Langzeitbeatmung: Daten eines Weaningzentrums von 2007 bis 2011“ erhalten der Erstautor Dr. med. Thomas Barchfeld und seine Koautoren den diesjährigen DMW Walter Siegenthaler Preis.

Als Weaning bezeichnen Mediziner die Entwöhnung eines beatmeten Patienten vom Beatmungsgerät. In sogenannten Weaningzentren arbeiten Ärzte, Pflegekräfte, Physio- und Atemtherapeuten gemeinsam daran, den Betroffenen das selbstständige Atmen wieder zu ermöglichen. Oft ist die Atemmuskulatur geschwächt, so dass die Lungen nicht ausreichend belüftet werden. Darüber hinaus können Infektionen der Atemwege oder Wassereinlagerungen im Rippenspalt eine Spontanatmung verhindern.

Das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft in Schmallenberg gehört mit etwa 200 Patienten pro Jahr zu einem der größten Weaningzentren in Deutschland. „Wenn die Patienten hier eintreffen, haben sie oft mehrere erfolglose Entwöhnungsversuche hinter sich“, erklärt Dr.
Barchfeld, Leitender Oberarzt am Knappschaftskrankenhaus des Klinikums Westfalen in Dortmund. „Ärzte sollten ihre Patienten frühzeitig in eine Fachklinik überweisen“, rät Professor Dr. med. Heinz Dieter Köhler, ehemaliger Ärztlicher Direktor des Fachkrankenhauses Kloster Grafschaft. Laut internationaler Leitlinien bestünde bereits nach zwei bis vier Beatmungstagen ein Weaningproblem. Darüber hinaus blockierten Beatmungspatienten wichtige intensivmedizinische Behandlungsplätze.

In den Jahren 2007 bis 2011 konnten an der Klinik in Schmallenberg 616 von 867 Patienten entwöhnt werden. Die meisten dieser erfolgreich Behandelten, das sind laut Studie 58 Prozent, kamen nach der Entlassung aus dem Weaningzentrum ohne äußere Unterstützung der Atmung aus. 42 Prozent benötigten noch eine sogenannte intermittierende Maskenbeatmung (NIV), eine Sauerstoffzufuhr über eine Atemmaske. Das Weaning gelingt zudem oft sehr zeitnah – im Durchschnitt nach acht Tagen. Zum Vergleich: Der Mittelwert der Beatmungszeit im Vorfeld der Verlegung liegt bei 41 Tagen. „Auch bei einem Patienten, der zuvor über ein Jahr beatmet worden war, dauerte es nur 15 Tage“, schreiben Dr. Thomas Barchfeld und Kollegen.

Die meisten nicht entwöhnten Patienten starben auf der Intensivstation oder während einer palliativen Betreuung. Andere konnten zur weiteren maschinellen Beatmung in ein Pflegeheim, ein Reha-Zentrum und manchmal sogar nach Hause entlassen werden.

„Im Vergleich zu Daten aus dem Jahr 2002 ist die Zahl der erfolgreich entwöhnten Patienten im Untersuchungszeitraum von 68 auf 71 Prozent gestiegen, obwohl die Betroffenen heute im Durchschnitt älter und ihr Gesundheitszustand insgesamt schlechter ist“, so die Preisträger. Vor diesem Hintergrund wird die Arbeit und Bedeutung spezieller Entwöhnungszentren sicher auch in Zukunft weiter zunehmen.

Die Jury des DMW Walter Siegenthaler Preises überzeugte die 2014 publizierte Arbeit vor allem durch den Umfang sowie die Darstellung der erhobenen Daten.
„Die Zahlen belegen, wie erfolgreich spezialisierte Entwöhnungszentren arbeiten und wie wichtig sie für die betroffenen Patienten sind“, betont Professor Dr. med. Martin Middeke, Vorsitzender der Jury und Chefredakteur der DMW.


Aus Wikipedia:
Dieter Köhler (* 23. Juni 1948 in Marburg) ist ein deutscher Mediziner, Hochschullehrer und Ingenieur.

Leben

Nach der Schule begann Köhler im Jahr 1964 eine Lehre als Rundfunk- und Fernsehtechniker. Anschließend studierte er ab 1967 an der Fachhochschule Gießen Nachrichtentechnik. Das Studium beendete Köhler 1970 mit einem Diplom in Nachrichtentechnik. Danach arbeitete er in der Industrie im Bereich der Entwicklung integrierter Schaltkreise und begann 1972 an der Universität Freiburg ein Medizinstudium. Zwischenzeitlich entwickelte er elektromedizinische Geräte.

Köhler promovierte im Jahr 1978 über Kalzium getragenes Aktionspotenzial in der Elektrophysiologie. Später erfolgte die Ausbildung zum Internisten, Pneumologen und Allergologen. Von 1982 bis 1986 war Köhler auch Vorsitzender der Imaging-Section der European Respiratory Society. In der Zwischenzeit verbrachte er 1982 drei Monate an der kanadischen McMaster University. 1985 habilitierte er sich mit einer Arbeit über das Thema Aerosoldeposition und bronchiale Clearance

Von 1986 bis 2013 war Köhler ärztlicher Direktor des Fachkrankenhauses Kloster Grafschaft in Schmallenberg. Im Jahr 1992 wurde er außerplanmäßiger Professor an der Universität Freiburg. Zwei Jahre später erfolgte die Umhabilitation an die Universität Marburg mit einer Professur des Landes Hessen. Zum Juli 2013 ging Köhler in den Ruhestand.

Der Inhaber von dreizehn Patenten im Bereich der Medizin war von 2002 bis 2004 Vizepräsident und anschließend von 2005 bis 2007 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie. Zudem war Köhler von 1989 bis 2014 Präsident des Verbandes Pneumologischer Kliniken.

Er war ferner Mitglied mehrerer Fachgesellschaften und Mitglied der Gutachterkommission für ärztliche Haftpflichtfragen der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Weiterhin war er von 1990 bis 2005 Sachverständiger für das Bundesgesundheitsamt. Köhler lebt in Schmallenberg, ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Sein Kumpane in dieser Kampagne gegen die gesundheitliche Gefährdung durch Feinstaub und die Stickoxide
ist
Thomas Koch, der zehn Jahre in der Daimler-Motorenentwicklung gearbeitet hat und Leiter des Karlsruher Instituts für Kolbenmaschinen ist.


Professor Thomas Koch -
Ein glühender Diesel-Fan als Gutachter

Quelle:
Stuttgarter Zeitung vom  10. Januar 2018 - 17:34 Uhr, von Andreas Müller

Was bringt die Hardware-Nachrüstung alter Diesel, die die Autokonzerne und die Kanzlerin ablehnen? Das lässt der Bund nun von Experten untersuchen – darunter einem Karlsruher Professor, der eine sehr eigene Sicht auf den Dieselskandal hat.

Stuttgart - Zum Dieselskandal hat Thomas Koch seine ganz eigene, pointierte Ansicht. Der eigentliche Skandal ist für den Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) nicht der Schadstoff-Ausstoß. Bei den modernen Motoren habe man die Probleme mit Feinstaub und Stickoxiden längst im Griff. Über die Manipulationen bei VW und anderen Herstellern ist natürlich auch Koch empört. Wirklich skandalös aber findet er, wie die „hoch entwickelte Technologie“ im Zuge der Abgasaffäre schlecht geredet werde. In Interviews und Zeitungsbeiträgen geißelt er eine unverantwortliche „Panikmache“, die „Skandalisierung“ besonders durch die öffentlich-rechtlichen Sender und den fehlenden Sachverstand, der oft mit der Aufregung einhergehe. Leider hätten die Deutschen „eine Freude daran, uns zu zerfleischen“, schrieb er einmal. Doch damit besorge man nur das Geschäft der Konkurrenz aus den USA oder Japan, die die deutschen Autobauer just in ihrer „Paradedisziplin“ ausbremsen wollten.

Die Emotionalität des Professors mag mit seiner beruflichen Vita zu tun haben: Er ist ein Automann durch und durch. Nach Maschinenbau-Studium und Promotion arbeitete er rund zehn Jahre lang im Bereich Nutzfahrzeuge für Daimler, zuletzt verantwortlich für „Verbrennung, Aufladung und Kraftstoffe“. Im Jahr 2012 wurde er ans KIT berufen, als Leiter des „Instituts für Kolbenmaschinen“. Dort kümmerte er sich besonders um die weitere Optimierung des Verbrennungsmotors, zusammen mit 25 wissenschaftlichen Mitarbeitern und gerne mit Kooperationspartnern aus der Industrie. Mögen die Rufe nach einem Aus für den „Verbrenner“ immer lauter werden – Koch hält öffentlichkeitswirksam dagegen: Selbst dem Diesel prophezeite er einmal eine „glänzende Zukunft“.


Meine Hypothese:
Thomas Koch, der von Feinstaub und Stickoxiden als die Gesundheit gefährdende Stoffe kaum etwas versteht hat in seiner Wut und in seinem Eifer einen Mediziner, Dieter Köhler gesucht, den er „als „medizinische Kapazität“ gegen die Grenzwerte in Stellung bringen kann.