Samstag, 6. September 2014

Draghi schickt den Euro bachab



So titelt die „NZZ“:
 „Draghi schickt den Euro bachab“
"NZZ" (Print), vom 05.09.2014; von Michael Schäfer; Link: http://www.nzz.ch/finanzen/draghi-schickt-den-euro-bachab-1.18377583 .
 Die Europäische Zentralbank verführt die Anleger zu noch höherer Risikobereitschaft
Der Präsident der EZB hat am Donnerstag die Mehrheit der Anleger überrascht. Er kündigte weitreichendere Massnahmen an als erwartet und löste einige Bewegungen an den Märkten aus.“
Vorab der Kurs des Euro reagierte deutlich. Der Euro fällt kurz unter CHF 1.2050. Gegenüber dem Dollar gab er auf $ 1.2950 nach, was einem Tagesverlust von rund 2 Cent entspricht. Die Gemeinschaftswährung hat damit ihren seit Anfang Mai andauernden Sinkflug gegenüber dem Greenback beschleunigt fortgesetzt, indem sie rund 7% verloren hat. Gleichzeitig notiert sie damit auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2013

Kommentar
Ich meine, das ist nicht ganz zutreffend. Herr Draghi hätte Freude, wenn der Euro den Kurs zu Dollar und Schweizer Franken mindestens halten würde. Er gibt sich ja auch alle Mühe – leider ohne Erfolg.

Der Euro geht bachab, weil er dort hingehört, weil die es den Euro-Ländern als Ganzes nicht besser geht, sondern schlechter. Aber das wollen weder die EZB noch die Euro-Politiker wie Frau Merkel, wahr haben wollen. Sie wollen sich nicht eingestehen, dass der Euro - bildlich als Mensch gesehen – ein Krüppel ist. Er war dies schon als Idee, vor seiner Erschaffung also und er erschien als unheilbarer Krüppel auf dem Geldmarkt.

Es erstaunt mich, wie diese verzweifelten Massnahmen von Herrn Draghi relativ gelassen kommentiert werden. Immerhin schreibt „F-A.Z.“-Mitherausgeber Holger Steltzner:  „Mario Draghi muss verzweifelt sein“; „F.A.Z.“ vom 04.09.2014; „Anleihenkäufe - Alle Risiken auf die EZB“; Link: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/holger-steltzner-kommentiert-die-zinssenkung-der-ezb-13135699.html . „Mario Draghi muss verzweifelt sein. Er will mit noch einer Minizinssenkung von 0,15 auf 0,05 Prozent die müde Wirtschaft in der Eurozone anschieben. Man kann dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank nicht absprechen, dass er seinem Euro-Rettungsversprechen („whatever it takes“) nicht alle denkbaren Taten folgen lassen will. An den Kapitalmärkten schnurrte nach seinem Versprechen der Zinsabstand zu Deutschland selbst für Krisenländer wieder gegen Null, fast so, als habe es die Krise nie gegeben und als seien die Schulden der Eurostaaten in der Krise nicht noch weiter in die Höhe geschnellt. Am Zins kann es also nicht liegen, dass in Euroland die Wirtschaft lahmt. Trotz allem ist der Euro nicht „gerettet“, auch wenn Politiker noch so oft das Gegenteil behaupten“.

Es erstaunt mich, dass in den Medien nicht hinterfragt wird, warum die von Herrn Draghi mit viel Brimborium angekündigte „Bazooka“ sein Problem des schwachen Euros, der schwachen Euro-Wirtschaft nicht gelöst hat. Sogar die „Dicke Berta“, mit der die Deutschen im 1. Weltkrieg Lüttich in Schutt und Asche gelegt haben und mit der sie 1944 den Warschauer Aufstand zerschlagen haben, hat nichts erbracht.

Es erstaunt mich, wie die immer verzweifeltere Situation der EZB, von den Medien und den Euro- Politikern kühl und distanziert zur Kenntnis genommen wird, obschon sie, die Euro-Politiker wissen, dass sie der EZB eine Aufgabe überbürdet haben, die diese gar nicht lösen kann - aus einem Euro-Krüppel eine florierende Währung zu machen. Die Politiker selbst sind gefordert – wie? Da gibt es Alternativen!
„Kampf gegen Deflation - Draghi gibt Politikern Schuld an der Krise“

Die Medien berichten getreu berichten sie über Draghis „letztes Aufgebot“:

NZZ: „ Die EZB unter Druck - Gratisgeld kann Europa nicht retten“; „NZZ“ vom 06.09.2014; von Thomas Fuster; Link: http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/gratisgeld-kann-europa-nicht-retten-1.18378256
Von der Europäischen Zentralbank werden ständig noch expansivere Taten gefordert. Das birgt mehr Gefahren als Chancen.
Geldpolitik ist idealerweise langweilig, vorhersehbar und fernab des Rampenlichts. Von alldem kann derzeit keine Rede sein. Langeweile kommt bei den Währungshütern spätestens seit Ausbruch der Finanzkrise kaum noch auf. Auch die Prognostizierbarkeit ist schwieriger geworden, zumal Notenbanken ihren Aufgabenbereich immer breiter definieren und auch vor einer Zurechtbiegung ihres Mandats öfters nicht zurückschrecken; das Tabu von gestern ist zur Normalität von heute geworden.
...
In der öffentlichen Wahrnehmung wirken die Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) zusehends wie Getriebene der Politik. Wachsenden Druck machen dabei – wenig überraschend – Problemstaaten wie Frankreich oder Italien, die von der EZB stets noch expansivere Aktionen fordern. Ihre Hoffnungen ruhen auf der unkonventionellen Massnahme einer quantitativen Lockerung (QE), zumal das traditionelle Zinsinstrument angesichts eines Leitsatzes von 0,05 Prozent ausgereizt ist. Um die ins Stocken geratene Wirtschaft der Euro-Zone anzukurbeln, so der Appell, soll die EZB in grossem Stil auch den Aufkauf von Vermögenswerten wie Staatsanleihen ins Auge fassen.
Die EZB leistet solchen Wunschvorstellungen einigen Vorschub. In den vergangenen Tagen deutete EZB-Präsident Mario Draghi nicht nur an, dass das Vertrauen in seine Institution, den Euro stabil halten zu können, Risse bekommt. Er betonte auch, dass die Zentralbank alle verfügbaren Instrumente einsetzen werde, um die Preisstabilität zu sichern. Am Finanzmarkt wird dies als Präludium für eine quantitative Lockerung interpretiert. Zwar enthält das Regelwerk der EU ein explizites Verbot der monetären Staatsfinanzierung, worauf eine QE-Politik hinauslaufen dürfte. Die Marktteilnehmer, die – einem Drogensüchtigen ähnlich – nach ständig noch mehr monetärem Stoff lechzen, sehen aber grosszügig über solche Regeln hinweg, zumal sich die EU-Verträge im Verlauf der Finanzkrise als durchaus dehnbar erwiesen haben.

„Leitzins praktisch auf null gesenkt - EZB-Chef Draghi überrascht fast alle“
 „Die Europäische Zentralbank forciert den Kampf gegen die Krise. Mit einer überraschenden Zinssenkung auf 0,05% und mit milliardenschweren Geldspritzen will EZB-Präsident Draghi die schlappe Konjunktur anschieben und die zu geringe Teuerung anheizen“.
tsf./(Agenturen) Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins im Euroraum überraschend um 0,1% auf 0,05% gesenkt. Das beschloss der EZB-Rat am Donnerstag, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Zudem müssen Banken künftig einen noch höheren Strafzins von nun 0,2% bezahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken, statt es in Form von Krediten an Unternehmen weiterzureichen.

und

FAZ: „Europäische Zentralbank geht ins Risiko!
„F.A.Z.“, vom 05.09.2014; von jpen.Frankfurt; Link: nur über E-Paper
„Die Notenbank überrascht alle: Sie senkt die Zinsen nahe null. Und kauft trotz Uneinigkeit auf eigene Rechnung Wertpapiere“.
Mit einem für Beobachter überraschend weitreichenden Maßnahmenpaket und gegen den Widerstand einzelner Gremiumsmitglieder hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag auf die nochmals gesunkene Inflationsrate im Euroraum reagiert. Notenbank-Präsident Mario Draghi kündigte im Anschluss an die Sitzung des Zentralbankgremiums in Frankfurt den Ankauf von Kreditverbriefungen (Asset Backed Securities, ABS) und von Pfandbriefen an, der schon im Oktober beginnen soll. Zusätzlich senkten die Währungshüter den Leitzins ein weiteres Mal um 10 Basispunkte auf das Rekordtief von 0,05 Prozent. Den schon vor drei Monaten in den Negativbereich gesetzten Einlagenzins reduzierte das Gremium auf minus 0,2 Prozent. Der Euro verlor in Reaktion etwa zwei Cent zum Dollar auf weniger als 1,30 Dollar, der Dax gewann rund ein Prozent auf zwischenzeitig 9733 Punkte. Ökonomen reagierten unterschiedlich auf den Beschluss, Vertreter der Versicherungswirtschaft sprachen wegen der Zinssenkung von einem falschen Signal.
Draghi begründete den Schritt mit verschlechterten Inflationserwartungen, der Stagnation des Wirtschaftswachstums im Euroraum und der nach wie vor schwachen Entwicklung der Kreditvergabe. Das neue Paket „soll unsere bisherigen Maßnahmen ergänzen und dazu beitragen, die Kreditvergabe an die Unternehmen zu beleben“, sagte Draghi. Im Juni hatte die Notenbank schon ein Programm zinsgünstiger Langfristkredite (TLTRO) angekündigt, mit dem Banken im Herbst 400 Milliarden Euro zu günstigen Konditionen leihen können.
Kreditverbriefungen waren während der Finanzkrise in Verruf [Auslöser der Finanzkrise!] geraten. Mit den oft mit Hypothekenkrediten unterlegten Wertpapieren werden Ausfallrisiken weit gestreut. Können Banken diese Wertpapiere verkaufen, entlastet das ihre Bilanzen. Der Käufer, demnächst also die Notenbank, belastet sich dagegen mit dem Risiko, dass der Schuldner die Kredite nicht bedienen kann. Dennoch wird die Notenbank den Ankauf solcher Papiere im Oktober starten. „Das Eurosystem wird auch ein breites Portfolio von Pfandbriefen in Euro kaufen, die von monetären Finanzinstituten in der Eurozone herausgegeben werden“, sagte Draghi.
Zwei Pfandbriefprogramme hatte die Notenbank schon in den Jahren 2009 bis 2012 aufgelegt. Über den Umfang und die Details der neuen Maßnahmen schwieg Draghi. Jedoch kursierte in Notenbankkreisen ein Volumen von zusammengerechnet 500 Milliarden Euro für einen Zeitraum von drei Jahren.
Bemerkenswert ist an der Entscheidung nicht nur dieser möglicherweise angestrebte Umfang, der weit über den Erwartungen von Volkswirten läge, sondern auch, dass die Entscheidung im Rat der Zentralbank, in dem jede nationale Notenbank vertreten ist, umstritten war. „Nein, die Entscheidung war nicht einstimmig“, sagte Draghi auf Nachfrage. Auch ein noch breiter angelegtes Anleihekaufprogramm sei diskutiert worden. „Einige unserer Ratsmitglieder waren dafür, mehr zu tun als ich gerade gesagt habe. Andere waren dafür, weniger zu tun“, gestand Draghi ein. Beobachter folgerten daraus, dass neben Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, dessen ablehnende Haltung zum ABS-Programm bekannt war, sich auch weitere eher stabilitätsorientierte Notenbanker gegen den Kauf von Wertpapieren ausgesprochen haben.
Bemerkenswert an den Erklärungen Draghis war zudem seine Äußerung, die Maßnahmen sollten auch dazu dienen, die Bilanzsumme der Notenbank auszuweiten. Diese war zuletzt auf rund 2039 Milliarden Euro geschrumpft. Noch vor einem Jahr umfasste sie rund 320 Milliarden Euro mehr. Wegen dieser neuen Akzentuierung, die beispielsweise in den Vereinigten Staaten mit breit angelegten Anleihekäufen (Quantitative Easing - QE) verbunden ist, wurde die weitere Lockerung der Geldpolitik in Kreisen deutscher Notenbankvertreter als Strategiewechsel aufgefasst. Zudem sorgte für Verwunderung, dass die EZB – als künftige Bankenaufseherin – nun Maßnahmen einleitet, die es Banken erleichtert, ihre Bilanzen um belastende Posten zu bereinigen [es hat viele marode Banken im Euroraum – die werden so „gerettet“, aber nicht saniert!].
Aus Deutschland kam nach der Bekanntgabe Kritik. „Die schwache Kreditexpansion in der Währungsunion liegt in vielen Eurostaaten vor allem an der geringen Bonität der Schuldner. Hier kann das ABS-Programm keine Abhilfe schaffen“, sagt der Geschäftsführer des Bankenverbandes, Michael Kemmer. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn betonte, dass sich „bedauerlicherweise“ der Kauf von Anleihen durch die EZB andeute. Dazu sei sie nicht befugt, weil es sich „um eine fiskalische und keine geldpolitische Maßnahme“ handele. Kritik übte der Präsident des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Alexander Erdland: „Dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen auf 0,05 Prozent senkt, ist ein falsches Signal an alle Sparer.“ Dass Zinssenkungen nahe dem Nullpunkt keine positiven Wirtschaftsimpulse bringen, hätten schon die letzten Zinsschritte der EZB gezeigt. „Statt mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen das Niedrigzinsumfeld zu verfestigen, müssen weitere und nachhaltige strukturelle Reformen in den Fokus rücken“, sagte der GDV-Präsident.

und
NZZ: Leitzins praktisch bei 0% - EZB überrascht mit neuer Aktion“
„NZZ" (Print), vom 04.09.2014, von Claudia Aebersold Szalay; Link: http://www.nzz.ch/wirtschaft/ezb-ueberrascht-mit-neuer-aktion-1.18377371 .
„Die Europäische Zentralbank greift erneut in die geldpolitische Trickkiste. Um die Banken zur Kreditvergabe zu animieren, wird sie ihnen verbriefte Kredite abkaufen. Dadurch nimmt sie aber erhebliche Risiken auf die eigenen Bücher.“
Tiefer geht es nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag die Leitzinsen abermals gesenkt. Der Hauptrefinanzierungssatz wurde um 10 Basispunkte auf 0,05% ermässigt. Der Zins für die Spitzenrefinanzierung und der Einlagesatz wurden parallel dazu auf 0,30% bzw. –0,20% gesenkt. Die Zinssenkung wird zwar auf die Wirtschaft der Euro-Zone nur noch «homöopathisch» wirken, soll aber laut EZB-Präsident Mario Draghi den verschlechterten konjunkturellen Rahmenbedingungen in der Währungsunion Rechnung tragen. Sie hat zudem den willkommenen Nebeneffekt, dass sie die im Juni angekündigten bedingten Langfristgelder der Notenbank für die Banken attraktiver, weil billiger machen wird. Draghi machte denn im Austausch mit der Presse im Anschluss an die Ratssitzung in Frankfurt auch kein Hehl aus seinen Absichten, sondern sagte ganz direkt, die Zinssenkung sei ein Signal an die Banken, beim Langfristgeld, das ihnen in dieser Form zum ersten Mal im September angeboten werde, zuzugreifen und nicht abzuwarten, bis es noch billiger werde – denn tiefer gehe es beim Zins nun nicht mehr.
Bankkredite in EZB-Bilanz
Den Wirtschaftsgang wird die Zinssenkung indessen kaum mehr beeinflussen, die Leitzinsen waren auch vor der Senkung von Donnerstag schon äusserst tief. Eine Belebung der Konjunktur in der Währungsunion verspricht sich der EZB-Rat hingegen von zwei weiteren Programmen, die er im Oktober lancieren wird: ein Programm zum Kauf von forderungsbesicherten Wertpapieren und eines zum Erwerb von gedeckten Schuldverschreibungen. Beim ersten (ABS-Programm) wird die Notenbank Anleihen kaufen, die mit Krediten besichert sind, beispielsweise mit Autodarlehen, Kreditkartenforderungen oder, wie Draghi zur Überraschung vieler bekanntgab, auch mit privaten Hypotheken. Beim zweiten (Covered-Bond-Programm) wird die EZB Schuldtitel kaufen, die mit erstklassigen Hypotheken (Pfandbriefe) oder Anleihen des öffentlichen Sektors besichert sind und für die, im Unterschied zu den ABS, auch der Emittent der Papiere (meist eine Bank) haftet. In beiden Fällen trägt nach dem Kauf aber die EZB direkt oder indirekt das Ausfallrisiko der Aktiva mit oder, etwas überspitzt gesagt, schultert den Ausfall, wenn Bürger der Währungsunion ihre Kreditkartenschulden nicht mehr bezahlen können oder mit dem Abstottern ihres Autokredits in Verzug geraten.
Der EZB-Rat verspricht sich durch die geplanten Käufe eine Belebung der Vergabe von Krediten an die Realwirtschaft. Wird die Verbriefung von Krediten für die Banken attraktiver, weil ein grosser Käufer wie die EZB auf die Bühne tritt, wird für sie auch die Kreditvergabe an ihre Kunden wieder interessanter, wie die Notenbank hofft.
Über den Umfang der beiden Kaufprogramme wollte Draghi am Donnerstag noch keine Auskunft geben, die Details dazu will er nach der Ratssitzung von Oktober liefern. Er machte aber klar, dass die beiden Programme zusammen mit den demnächst zur Umsetzung kommenden bedingten Langfristgeldern die Bilanz des Euro-Systems erheblich verlängern werden. Draghi schwebt dabei vor, die Bilanzlänge wieder auf das Mass von Ende 2012 anschwellen zu lassen, als sie beinahe 3 Billionen Euro betragen hatte.
Angst um die Verankerung
Die EZB reagiert mit ihrem neusten Massnahmenpaket auf die abermals verschlechterten makroökonomischen Rahmenbedingungen. Die hauseigenen Ökonomen der Notenbank zeichnen mit ihren neusten Prognosen ein noch düstereres Bild von der künftigen Wirtschaftsleistung der Euro-Zone als noch Mitte des Jahres. Zudem bereitet der Notenbank nach wie vor die verhaltene Teuerung Bauchschmerzen, da durch sie die Wirtschaftsakteure der Währungsunion sich irgendwann auf fallende Preise einstellen könnten. Die Inflationserwartungen sind zwar noch fest verankert, haben jüngst aber eine bedenkliche Richtung eingeschlagen [nicht um den Brei herumreden: es kann sehr wohl, statt einer Inflation, eine Deflation geben.)

"Überraschend" sind die Draghi-Massnahmen keineswegs. Sie haben sich schon seit Längerem abgezeichnet. Sie sind Draghis "letztes Aufgebot". Tragisch!

So warten wir ab und trinken Tee – so wie dies die Männer und Frauen der EZB und die Euro-Politikerinnen und –Politiker tun. Wir, weil wir nichts machen können, die, weil sie nicht wissen, was zu tun ist oder – schlimmer – weil sie nicht tun wollen, was zu tun wäre.

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