Mittwoch, 10. Januar 2018

Netanjahu hat grosse Probleme - Netanjahu lenkt über die Kushners Donald Trump, den Präsidenten der USA



Inhalt:

1) Prahlerei auf Sauftour: Netanjahu-Sohn bringt Vater in Erklärungsnot
2) Kritik an Netanjahu wächst
3) Israel-Politik der USA - Trump spielt mit dem Feuer
4) Konflikt um Jerusalem - Netanjahu führt die EU vor
5) Die Kushners und Netanjahu – wie Trump da eingebunden ist
     (Quelle: "Wikipedia" – „Jared Kushner")

und ...


1)
„Prahlerei auf Sauftour: Netanjahu-Sohn Jair bringt Vater in Erklärungsnot“

„Süddeutsche Zeitung“ vom Dienstag, den 09.01.2018, 18:57 Uhr; von Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv; Link:

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„Da waren sie noch vereint, Vater Benjamin Netanjahu (links) und Sohn Jair an der Klagemauer in Jerusalem. Jetzt bringt der Sohn den Vater in Bedrängnis. (Foto: Thomas Coex/AFP)“

·      Der Sohn des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, Jair, soll während einer Vergnügungstour mit Freunden über brisante Geschäfte seines Vaters geplaudert haben.
·      Auf einer Tonbandaufnahme ist zu hören, wie er auf einem nächtlichen Ausflug über einen Milliardendeal spricht.
·      Für den Premier kommen die Anschuldigungen zur Unzeit: Schon länger wird gegen ihn wegen Korruptionsverdachts ermittelt.

„Der Sohn beteuert, er habe unter Alkoholeinfluss "Unsinn erzählt". Der Vater versichert, er und seine Frau hätten ihren Kindern Respekt vor Frauen beigebracht. Halb so wild? Nicht wenn es sich dabei um die Familie des israelischen Premierministers handelt und die Verfehlungen auch noch als Tonbandmitschnitte im israelischen Fernsehen zu hören sind.

Die Familie Netanjahu ist schon häufiger durch Affären aufgefallen, auch diesmal ist es peinlich und politisch hochbrisant. Es geht um eine Feiertour im Jahr 2015, damals zog Jair Netanjahu mit zwei Freunden durch Striptease-Lokale in Tel Aviv. Mit dabei: ein Bodyguard und ein Chauffeur, vom Steuerzahler finanziert. Auf der Aufnahme ist zu hören, wie der Bodyguard zweimal mit Mord bedroht wurde, sollte er jemals plaudern.
Brisante Aussagen während Vergnügungstour

Seit Monaten wird gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wegen Korruptionsvorwürfen ermittelt. Die Äußerungen des Sohnes in jener Nacht sind keine Hilfe, oder anders ausgedrückt: Sie sind ein GAU. Jair Netanjahu stellt in der Aufnahme nämlich einen Zusammenhang zwischen einem finanziellen Gefallen und einem umstrittenen Milliardengeschäft her. "Mein Vater hat einen 20-Milliarden-Deal für dich arrangiert, und du kannst mir keine 400 Schekel geben?", sagt er zu Ori Maimon, dem Sohn des Gas-Tycoons Kobi Maimon. Mit dem Geld, umgerechnet 100 Euro, soll eine Prostituierte bezahlt werden. Der Dritte im Bunde: Roman Abramow, ein hoch bezahlter Angestellter eines australischen Milliardärs.

Dann prahlen die drei Männer, alle Mitte 20, wie viele Nummern von Stripperinnen sie im Handy gespeichert und wie viel Geld sie für diverse Dienste ausgegeben hätten. Jair Netanjahu bietet an, er könnte seine Ex-Freundin gegen Geld vermitteln. Dazwischen ruft auch noch Mama an, Sara Netanjahu. Sie erkundigt sich, was Sohn Jair denn gerade so treibt.

Die Anwälte der Netanjahu-Familie hatte die Verbreitung der Aufnahmen aus dem Jahr 2015 verhindern wollen. Damals boxte der Regierungschef einen Gas-Deal gegen Widerstände der Knesset und des Kartellamts durch. Die Opposition fordert nun eine Untersuchung und sieht den Korruptionsverdacht durch die Aussagen des Sohnes bestätigt. Seit Jahren wird kritisiert, dass Netanjahus Kinder rund um die Uhr über Bodyguard, Chauffeur und Wagen verfügen. Vor Kurzem hatte der ehemalige Geheimdienstchef einer Erklärung aus Netanjahus Büro widersprochen, dies sei aus Sicherheitsgründen notwendig.

Und auch der Name Roman Abramow, der Dritte im Bunde, ist in den Korruptionsermittlungen gegen Netanjahu nicht wirklich neu. Die Ermittler haben den Verdacht, dass Abramow, Freund von Jair Netanjahu, nur deshalb einen Job beim australischen Milliardär James Packer bekam, weil Benjamin Netanjahu und Packer Geschäftsfreunde sind. Abramows Anstellung bei Packer wird üppig vergütet, eine richtige Aufgabe gibt es jedoch nicht. Die Tour durch das Nachtleben von Tel Aviv jedenfalls endete im Appartement des Milliardärs, zu dem Abramow Zugang hatte.

Jair Netanjahu sorgte schon häufiger für negative Schlagzeilen. Vergangenes Jahr teilte er einen Facebook-Post, der den jüdischen Investor George Soros als einflussreichen Strippenzieher der Weltgeschehnisse zeigt. 
Nach Kritik löschte er ihn, eine Entschuldigung gab's allerdings nicht.“



2)
„Kritik an Netanjahu wächst“

„Süddeutsche Zeitung“ vom Donnerstag, den 18.12.2017, 18:57 Uhr; von Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv; Link: http://www.sueddeutsche.de/politik/israel-kritik-an-netanjahu-waechst-1.3796765

Foto:
„Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem bei der jüngsten der wöchentlichen Kabinettssitzungen. (Foto: Abir Sultan/AP)“

·      Auch prominente Rechte fordern nun den Rücktritt des israelischen Ministerpräsidenten. Er wurde bereits zum siebten Mal wegen Korruptionsvorwürfen befragt.

„Die Israelis sind einiges gewöhnt in Sachen Korruption und Politik. Schließlich ist mit Ehud Olmert, ein ehemaliger Politiker der Kadima-Partei, erst im Sommer ein früherer Ministerpräsident nach Verbüßung einer 16-monatigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. Und am Sonntag rückte mit Stas Misezhnikov der ehemalige Tourismusminister ins Hermon-Gefängnis ein, er wird die nächsten 15 Monate dort verbringen. Elf weitere Politiker und Funktionäre der rechten Partei Unser Heim Israel wurden bereits verurteilt.

Nun formiert sich immer breiterer Widerstand gegen die zahlreichen Affären, in die Spitzenpolitiker des Landes verwickelt sind. Zum ersten Mal werden Rufe nach einem Rücktritt von Regierungschef Benjamin Netanjahu, gegen den in zwei Korruptionsfällen ermittelt wird, auch von prominenten Rechten erhoben: "Netanjahus Verhalten schädigt sein Lager. Jeden Tag kommt ein übler Geruch aus seinem Büro, das schadet den Rechten", sagte der Publizist und Anwalt Nadav Haetzni, eine prominente Figur innerhalb der rechten Bewegung. Auch ein Siedler-Vertreter hatte Netanjahu wegen seines Verhaltens bereits zum Rücktritt aufgefordert.

Zum ersten Mal war an diesem Samstag auch ein in Israel weithin bekannter Rabbi, Yuval Cherlow, als Redner beim "Marsch der Schande" aufgetreten. Obwohl derzeit Chanukka ist und nach Einbruch der Dunkelheit eine weitere Kerze angezündet wird, verließen mehrere Tausend Israelis am Samstagabend ihre Familienfeiern, um an dieser Kundgebung teilzunehmen. Zum nunmehr dritten Mal versammelten sich die Demonstranten rund um den Rothschildboulevard in Tel Aviv. Auch in Haifa, Rosh Pina und Afula nahmen mehrere Hundert Menschen an Märschen teil.

Die Proteste richten sich gegen Netanjahu und die "Lex Bibi". Hier konnten die Demonstranten bereits nach der ersten Kundgebung einen Erfolg verbuchen: Denn das Gesetz, das der Polizei Veröffentlichungen von Ermittlungsergebnissen verbieten soll, wurde nicht im Eilzugtempo durchgepeitscht. Es gab noch Änderungen, die wichtigste verkündete Netanjahu nach dem ersten Marsch selbst: Das Gesetz soll nun doch nicht in seinen Fall Anwendung finden. Diese Woche soll es nun in der Knesset verabschiedet werden. Von der endgültigen Formulierung wird es abhängen, wie sehr die Arbeit der Ermittler beeinträchtigt wird.

Wie gut der Rechtsstaat in Israel funktioniert, zeigt sich an der Arbeit der Justiz und Polizei, die sich nicht davor scheut, auch Politiker ins Visier zu nehmen. Neben dem Likud-Politiker Netanjahu muss sich ein weiteres Regierungsmitglied Fragen stellen: Arbeitsminister Haim Katz, der ebenfalls dem Likud angehört, werden in zwei Fällen Bestechung sowie Korruption vorgeworfen. Auch enge Vertraute von Netanjahu sind nun im Visier von Ermittlungen. Der Knesset-Abgeordnete David Bitan etwa, der den Spitznamen "Pitbull" verpasst bekommen hat, steht im Verdacht, Geld von kriminellen Vereinigungen in seiner Zeit als Vizebürgermeister der Stadt Rishon Lezion angenommen zu haben. Dutzende Verdächtige wurden verhaftet, es wird auch wegen Geldwäsche ermittelt. Dies ist umso peinlicher, weil sich gerade Bitan als Law-and-Order-Mann hervorgetan hat und nun im Verdacht steht, seine Frau als Geldbotin eingesetzt zu haben. Vor Kurzem wurden auch Untersuchungen gegen den Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon, eingeleitet. Es geht um den Verdacht der Korruption zwecks Förderung der eigenen Karriere.
Netanjahu und seine Frau sollen über Jahre Zigarren, Champagner und Schmuck erhalten haben

Schon länger laufen die Ermittlungen im Fall 3000, da gibt es auch eine Verbindung nach Deutschland. Denn es geht um Geld, das im Zusammenhang mit dem Ankauf deutscher U-Boote von Thyssenkrupp geflossen sein soll. Nach Ansicht der Polizei gibt es genug Material, um eine Anklage gegen den früheren stellvertretenden nationalen Sicherheitsberater Avriel Bar-Yosef zu erheben. Gegen David Shimron, Netanjahus Anwalt und Cousin, wird ebenso ermittelt wie gegen Yitzhak Molcho, den der Regierungschef gerne als Sondervermittler in heiklen Fällen einsetzt.

Benjamin Netanjahu war am Freitag zum nunmehr siebten Mal in Folge von Ermittlern der Sondereinheit Lahav 433 befragt worden. Im Fall 1000 wird Vorwürfen nachgegangen, Netanjahu und seine Frau Sara hätten über Jahre Zigarren, Champagner und Schmuck erhalten und diese Gaben sogar zuvor eingefordert. Diesmal wurde der Regierungschef mit den Ergebnissen der Befragung des australischen Milliardärs James Parker konfrontiert, der Geschenke an die Netanjahus bestätigt haben soll. Zuvor hat ihn bereits der israelische Geschäftsmann und Hollywood-Produzent Arnon Milchan belastet sowie eine Assistentin, die für Milchan und Parker gearbeitet hat. Sie soll die Bestellungen unter den Codenamen "Pink" und "Blätter" entgegengenommen haben.

Im zweiten Fall Nummer 2000 geht es um eine angebliche Vereinbarung mit dem Verleger der Zeitung Jediot Ahronot. Für eine vorteilhaftere Berichterstattung des Blattes über Netanjahu sollte der Ministerpräsident dabei helfen, den Erfolg der kostenlosen Konkurrenzzeitung Israel Hajom zu schmälern, die dem US-Kasinobesitzer Sheldon Adelson gehört. Auf seiner Facebook-Seite versicherte Benjamin Netanjahu jedoch erneut: Es werde nichts herauskommen, denn es gebe nichts.“



3)
„Israel-Politik der USA Trump spielt mit dem Feuer“

„Stuttgarter Zeitung“ vom Samstag, den 06.12.2017; 19:28 Uhr; von Inge Günther, Israel-
Korrespondentin; Link: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.israel-politik-der-usa-trump-spielt-mit-dem-feuer.a6e68335-935a-4bd6-bdd2-0ff319a4b7e0.html

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„Jerusalem – hier im Bild mit der Klagemauer und dem Felsendom – ist ein Brennpunkt des gesamten Nahostkonflikts. Foto: dpa

·      Der Plan des US-Präsidenten Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, stellt den fein austarierten Status der Stadt in Frage. Dadurch werden neue Konflikte provoziert.

„Tel Aviv - Offenbar hat Donald Trump mal wieder die Lust an der Provokation gepackt. Vor allem, um seiner Anhängerschaft zu imponieren, die ihn öfters mit der Erinnerung an sein bisher nicht eingelöstes Wahlversprechen piesackte, die US-Botschaft in Israel nach Jerusalem zu verlegen. Anders ergibt sein Tabubruch keinen Sinn, Jerusalem, das Herzstück des Nahostkonflikts, als alleinige Hauptstadt Israels anzuerkennen und den Botschaftsumzug vielleicht nicht sofort, aber doch in absehbarer Zeit in Angriff nehmen zu wollen.   An den austarierten Status von Jerusalem zu rühren, ist ein Spiel mit dem Feuer.


Nahezu alle blutig eskalierten Krisen im israelisch-palästinensischen Konflikt haben sich an dieser Stadt, die Juden, Moslems und Christen heilig ist, entzündet. Schon 1996, in seiner ersten Amtszeit, hat Israels Premier Benjamin Netanjahu diese Erfahrung gemacht, als er eine Tür zu einem unterirdischen Gang nahe des Al-Aksa-Areals aufstoßen ließ. Bei tagelangen Tunnelunruhen, die dadurch ausgelöst wurden, starben 25 israelische Soldaten und an die hundert Palästinenser.

Der Spannungspegel steigt spürbar
Auch die zweite Intifada, die tausende Menschen das Leben kosten sollte, sowie die palästinensische Gewaltwelle mit Messerattacken und Amokfahrten im Herbst 2015 ging von Jerusalem aus. Und vorigen Sommer reichten schon Metalldetektoren, die Israel an den Zugängen zum Tempelberg aufstellen ließ, um die Palästinenser auf die Barrikaden zu bringen.   Auch jetzt ist der Spannungspegel in Jerusalem bereits spürbar gestiegen.

Neben den unmittelbaren Risiken lauert aber noch eine politische Gefahr. Trumps verspielt mit seiner Parteinahme, die Israels Alleinanspruch auf Jerusalem stärkt und die palästinensischen Rechte ignoriert, die amerikanische Führungsrolle als  Vermittler im Nahost-Prozess. Den „ultimativen Deal“ kann Trump vergessen, wenn er, der Unberechenbare, nicht doch noch eine Kehrtwende hinlegt.   Schon deshalb ist sein Schritt schwer nachvollziehbar, der auch die Saudis, seine engen Freunde, auf Distanz gehen lässt. Die Chancen, mit ihnen, Ägypten und Jordanien eine regionale Friedenskonferenz auf die Beine zu stellen, schwinden. Diese sunnitischen Staaten sind eigentlich mehr an einer Kooperation mit den Israelis interessiert als an den Palästinensern – schon um die expandierende Hegemonialmacht Iran in Schach zu halten. Aber Jerusalem, von dessen Felsplateau der Prophet Mohammed seine nächtliche Himmelsreise angetreten haben soll, kann die islamische Welt nicht ignorieren. Das dürfte auch Teheran propagandistisch ausschlachten.

Ein Lichtblick für Premier Netanjahu
Für Israels Ministerpräsidenten Netanjahu ist Trumps Ankündigung jedoch ein Lichtblick in diesen Tagen, in denen er tief im Morast diverser Korruptionsvorwürfe steckt. Ein Geschenk, das er als strahlenden Erfolg verkaufen kann. Denn für viele Israelis, auch jenseits des rechten Lagers, ist Jerusalem die „auf ewig vereinte jüdische Kapitale“. Selbst wenn sie keinen Schritt in den arabischen Ostteil wagen würden. Und so pries Netanjahu diesen besonderen Tag, an dem Israels historische und nationale Identität anerkannt werde.
Große Worte, doch an der Realität ändern sie wenig. Die israelische Annexion Ost-Jerusalems bleibt   völkerrechtswidrig. Die 160 Staaten, die mit Israel diplomatische Beziehungen pflegen, werden auch künftig ihre Botschaften in Tel Aviv belassen, solange es keine Verhandlungslösung für Jerusalem gibt. Die harschen internationalen Reaktionen auf Trumps Vorstoß zeigen, dass die Welt nicht jeden Blödsinn made in USA mitmacht.   Im Namen Jerusalems steckt das Wort Frieden – Schalom. Aber der muss beiden Seiten gerecht werden. Die Stadt, die für Israelis wie für Palästinenser hohen Symbolwert besitzt, benötig dazu eine geteilte Souveränität. Trump indessen hat neuen Unfrieden gestiftet.



4)
„Konflikt um Jerusalem - Netanjahu führt die EU vor“

„Süddeutsche Zeitung“ vom Mittwoch den 10.12.2017, 19:41 Uhr; von Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv; Link:

Foto:
„Benjamin Netanjahu und Emmanuel Macron während einer gemeinsamen Pressekonferenz am 10. Dezember. (Foto: AFP)“

·      „Er fühlt sich dafür stark genug, weil die Europäer keinen gemeinsamen Plan zustande bringen. Schade: Die EU müsste im Nahostkonflikt eigentlich eine ganz andere Rolle spielen.

„Benjamin Netanjahu ist nicht nur Israels Premierminister, sondern auch der Außenminister seines Landes. Für diplomatische Floskeln ist der Politiker des Likud nicht bekannt. Aber Netanjahus Erklärung vor seiner Abreise nach Paris und Brüssel geht über das Übliche hinaus und ist ein Affront, er warf der EU Doppelstandards vor. "Ich höre Stimmen, die Trumps Jerusalem-Entscheidung verurteilen, aber keine, die den Raketenabschuss auf Israel verurteilen oder die furchtbare Aufwiegelung gegen es. Ich werde diese Scheinheiligkeit nicht akzeptieren", teilte Netanjahu mit und fügte hinzu: "Wie üblich bei diesem wichtigen Forum werde ich Israels Wahrheit ohne Angst und mit hoch erhobenem Haupt präsentieren."

Dass Netanjahu nach der Entscheidung des US-Präsidenten, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, bei seiner Europareise kleinlaut auftreten würde, hatte ohnehin niemand erwartet. Schon die Einladung nach Brüssel - die erste für einen israelischen Premier nach 22 Jahren, wie Netanjahu in seiner Erklärung triumphierend betont - hat er sich abseits diplomatischer Gepflogenheiten und des üblichen Protokolls besorgt: Netanjahu ließ sich von Litauen zu einem Frühstück der 28 EU-Außenminister einladen und kündigte diesen Termin in Brüssel bei einem Auftritt im israelischen Parlament an. Derart überrumpelt lud EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas für 2018 auch ein.
Politik Israel Macron fordert Netanjahu zu Siedlungs-Stopp auf
Macron fordert Netanjahu zu Siedlungs-Stopp auf
Frankreichs Präsident reagiert entschlossen auf die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem. Der türkische Präsident Erdoğan bezeichnet Israel als "terroristischen Staat", der Kinder töte. mehr ...

Die Vorgehensweise zeigt, wie Netanjahu agiert und wie er es schafft, sich nun schon vier Amtsperioden mit wechselnden Koalitionspartnern und vielen Zugeständnissen im Amt zu halten. Der Schritt der USA ist Netanjahus größter Coup und verschafft ihm Anerkennung bei seinen Landsleuten, auch wenn am Samstagabend wieder Tausende gegen Korruption und Netanjahu in Tel Aviv protestierten.

Israels Wahrheit lässt wenig Raum für Differenzierungen
Selbst die politischen Gegner üben an der Hauptstadt-Entscheidung keine Kritik. Israels Wahrheit, wie sie Netanjahu der EU präsentieren will, ist eine Sichtweise, die wenig Raum für Differenzierung lässt, wie in den sozialen Medien sichtbar ist. Wer Israel kritisiert oder die Hauptstadt-Entscheidung nicht gutheißt, sieht sich mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert.

Wenn Netanjahu in Europa derart auftrumpfen kann, liegt das auch daran, dass die Europäer uneins sind, wie sie mit dem Thema Israelis und Palästinenser umgehen sollen. Ungarn verhinderte eine gemeinsame Stellungnahme der EU, in der die Hauptstadt-Entscheidung kritisiert wird. Mogherini musste sie dann unter ihrem eigenen Namen veröffentlichen. Tschechien konnte nur knapp davon abgehalten werden, sich Trumps Entscheidung anzuschließen, die Botschaft zu verlegen - was ohnehin nicht vor 2019 sein wird.

[Das sind die von Merkel immer wieder beschworenen „gemeinsamen Werte“ – die gibt es eben nicht.]

Die EU schwächt sich damit selbst auf der Weltbühne und erst recht im Nahen Osten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versuchte sich zwar in der Libanon-Krise als Vermittler. Das war eine französische Solo-Aktion, aber kein europäischer Akt. Dabei tun sich Chancen für die Europäer auf, die früher sehr wohl aktiv in die Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern involviert waren. Unter Barack Obama haben die Europäer aber den Amerikanern das Thema überlassen, was sich nun rächt. Von den Amerikanern werden sie nicht mehr informiert und von den Israelis nicht mehr ernst genommen. Die Palästinenser fühlen sich von Europa, wie auch von der arabischen Welt, enttäuscht.

Da die Palästinenser die USA nach der Jerusalem-Entscheidung verständlicherweise nicht mehr als neutralen Vermittler akzeptieren wollen, könnte sich die EU einbringen. Aber das setzt einen gemeinsamen Plan voraus, der nicht vorhanden ist. Solange die EU nicht einmal das zustande bringt, fühlt sich jemand wie Netanjahu stark genug, sie zu attackieren und in ihrer Uneinigkeit vorzuführen.“



5)
„Die Kushners und Netanyahu – wie Trump da eingebunden ist“
(Quelle“: Wikipedia – „Kushners)

Jared Corey Kushner (* 10. Januar 1981 in Livingston, New Jersey) ist ein amerikanischer Immobilienentwickler, Medienunternehmer, Finanzinvestor und Politikberater. Er ist der Schwiegersohn von Donald Trump, dem 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2015/16 gehörte er zu Trumps wichtigsten Beratern und leitete die digitale Kommunikation.[1] Seit Januar 2017 ist Kushner Chefberater („Senior Advisor“) des Präsidenten und hat eine Reihe von Sonderfunktionen inne, darunter Innovation.[2] Gegen ihn wird im Rahmen der Vorwürfe einer Kollusion von Trumps Wahlkampfteam mit russischen Stellen ermittelt.

Familie
Kushner wurde 1981 in Livingston, New Jersey, als ältester Sohn des Immobilienmagnaten Charles Kushner (* 1954) und Seryl Kushner (geb. Stadtmauer) in eine modern-orthodox-jüdische Familie geboren.[3] Sein Bruder Joshua Kushner (* 1985) ist Investmentfondsmanager und Gründer der Private Equity-Risikokapitalgesellschaft Thrive Capital.[4] Seine Schwester Nicole ist mit Joseph Meyer verheiratet. Meyer ist Vorstandsvorsitzender von Jared Kushners Medienunternehmen Observer Media Group und Herausgeber von Kushners Online-Publikation observer.com. Kushners aus Weißrussland stammende Großeltern Joseph und Reichel Kushner überlebten als Bielski-Partisanen den Holocaust und emigrierten 1949 von Italien nach New York. In New York legte Joseph Kushner den Grundstein für die Immobiliendynastie Kushner, zu der noch Jareds Onkel Murray Kushner und dessen Sohn Marc Kushner gehören.

Jared Kushner und Ivanka Trump (2017)
2009 heiratete Kushner Ivanka Trump [so dumm wie ein „Ziegelstein“;  Stephen K. Bannon], die vor ihrer Eheschließung zum Judentum konvertierte
[im mosaischen Glauben muss die Gattin, die Mutter jüdischen Glaubens sein, sonst ist es keine jüdische Familie, auch wenn der Gatte, der Vater jüdischen Glaubens ist]
und den Namen Yael Kushner annahm.
Das orthodox-jüdisch lebende Paar wohnt in der Park Avenue an der Upper East Side in New York City, besucht die modern-orthodoxe Synagoge Kehilath Jeshurun und hält die jüdischen Speisegesetze sowie den Sabbat ein.[13] Sie haben drei Kinder: Arabella (* 2011), Joseph (* 2013) und Theodore (* 2016). Eigenen Angaben zufolge beläuft sich das Vermögen der Eheleute Kushner auf etwa 740 Millionen US-Dollar.
Jared Kushner ist Vorsitzender der familieneigenen Charles and Seryl Kushner Foundation, die bisher über 100 Millionen US-Dollar an zumeist jüdische Institutionen, Organisationen, Universitäten und Krankenhäuser stiftete.. Kushners Großmutter war Mitbegründerin des United States Holocaust Memorial Museum.
Jared Kushner und seine Familie pflegen eine langjährige persönliche Freundschaft mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, der während eines USA-Besuchs im Hause der Kushners in Jareds Schlafzimmer übernachtete.[23] Netanjahu lernte Jared Kushner bereits zu dessen Kindertagen kennen.

Ausbildung
Jared Kushner absolvierte die private und in der Tradition des modernen orthodoxen Judentums geführte The Frisch School in Paramus, New Jersey. Nach Recherchen des Wirtschaftsjournalisten und Pulitzer-Preisträgers Daniel Golden wurde Kushner von Vertretern seiner Highschool als mäßiger Schüler beschrieben. Dennoch wurde Kushner an der für ihr rigoroses Auswahlsystem bekannten Harvard University angenommen. Zuvor hatte Kushners Vater der Elite-Universität 2,5 Millionen US-Dollar gespendet. Kushner schloss sein Soziologie-Studium 2003 mit einem Bachelor of Arts (B.A.) ab. Zudem absolvierte Kushner 2007 an der New York University Law School ein kombiniertes Jura- und Betriebswirtschaftsstudium mit einem Juris Doctor (J.D.) und Master (M.B.A.). Vorher hatte sein Vater Charles Kushner auch der New York University eine Spende in Höhe von 3 Millionen US-Dollar zukommen lassen.
Nach seinen Abschlüssen an der NYU absolvierte Jared Kushner Praktika bei dem New Yorker Staatsanwalt Robert M. Morgenthau sowie bei der New Yorker Rechtsanwaltskanzlei Paul, Weiss, Rifkind, Wharton & Garrison LLP.

Unternehmerkarriere
Ab 2004 wirkte Kushner für das familieneigene Immobilienimperium und war seitdem für jährliche Milliardenumsätze der Kushner Companies mitverantwortlich.
Nachdem sein Vater Charles Kushner 2005 wegen illegaler Wahlkampffinanzierung, Steuerhinterziehung und unerlaubter Zeugenbeeinflussung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, übernahm Jared Kushner die Unternehmensführung.

Im Januar 2007 wickelte der zu dieser Zeit 26-jährige Jared Kushner den teuersten Kauf eines einzelnen Immobilienobjekts in der Geschichte der USA ab, bei dem er Tishman Speyer Properties das 41-stöckige Bürohaus 666 Fifth Avenue in New York City für 1,8 Milliarden US-Dollar abkaufte. Der Kaufpreis wurde fast vollständig finanziert durch einen Kredit von UBS und Barclays. Jared und sein Vater Charles Kushner haben ihre Büros im 15. Stockwerk des 666 Fifth Avenue-Gebäudes. Seit 2011 ist der Immobilien-Treuhandfonds Vornado Realty Trust Teilhaber der Immobilie. Mit Beginn seiner Tätigkeit als vereidigter Chefberater von US-Präsident Donald Trump im Januar 2017 hat Jared Kushner seine Anteile an dem Gebäude an eine familieneigene Stiftung übertragen, in der er geschäftlich nicht involviert ist.

Jared Kushner und die Kushner Companies werden für ihre geschäftlichen Verbindungen zu dem israelischen Milliardär Raz Steinmetz kritisiert. Raz Steinmetz ist ein Neffe des umstrittenen Diamanten- und Immobilienhändlers Beny Steinmetz und hat Kushner mehrfach mit Darlehen in einer Gesamthöhe von 550 Millionen US-Dollar für den Kauf New Yorker Immobilien in Bestlage unterstützt. Kritiker weisen wegen der geschäftlichen Verbindungen der Kushners und Steinmetz’ auf mögliche politische Interessenkonflikte hin.

Im Mai 2015 kaufte Jared Kushner für 295 Millionen US-Dollar von der Africa Israel Investments Ltd. das New Yorker Times Square Building in Manhatten. Laut Wall Street Journal tätigte Kushner Immobiliengeschäfte im Umfang von insgesamt 14 Milliarden Dollar. Im Dezember 2016 besaßen die Kushner Companies unter ihrem seit 2008 agierenden Vorstandsvorsitzenden Jared Kushner insgesamt 1,2 Millionen Quadratmeter an vermietbarer Bürofläche sowie 20.000 Appartements in sechs US-Bundesstaaten.

Neben zahlreichen Immobilien besitzt Kushner auch die auf digitale Inhalte spezialisierten Medienunternehmung Observer Media Group. Ab 2006 kaufte er mehrere Print- und Onlinepublikationen und kumulierte sie zunächst unter dem Unternehmen Observer Media Group, darunter das an der New Yorker Upper Class ausgerichtete Traditionsblatt The New York Observer. Die Publikationen der zunächst gekauften Printmagazine Scooter, Scene und Yue wurden nach und nach eingestellt. Stattdessen wurden die Online-Publikationen BetaBeat, Gallerist und Politicker akquiriert bzw. aufgebaut. In den Jahren 2015/2016 fand ein grundlegender Relaunch der Observer Media-Publikationen statt. Die defizitäre Print-Ausgabe des New York Observer erschien letztmals am 9. November 2016, einen Tag nach der US-Präsidentschaftswahl. Seither sind The New York Observer, BetaBeat, Gallerist und Politicker zu einem Onlineauftritt zusammengefasst und erscheinen in ausschließlich digitaler Form unter der Adresse observer.com.
Kushner hält eine indirekte Beteiligung an der mit 1,5 Milliarden US-Dollar bewerteten Risikokapitalgesellschaft Thrive Capital seines Bruders Joshua. Die auf Internet- und Softwareunternehmen spezialisierte Private Equity-Gesellschaft partizipiert weltweit an mehr als 100 Investments, darunter Beteiligungen an den Apps Instagram, Slack und der Online-Bezahlplattform Stripe.

Jared Kushner und sein Bruder Joshua investieren über Thrive Capital gemeinsam mit den Milliardären George Soros, Yuri Milner und Jack Ma und der Investmentbank Goldman Sachs in die digitale Technologie- und Immobilieninvestmentplattform Cadre.com.

und ...

POLITIK
„HuffPost“; 04/12/2017 18:38 CET | Aktualisiert 05/12/2017 16:15 CET; Link: http://www.huffingtonpost.de/2017/12/04/kushner-netanjahu-geheime-absprachen_n_18721154.html

„Geheime Absprachen zwischen Kushner und Netanjahu: In der Russland-Affäre führt eine heiße Spur nach Israel“

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