Freitag, 20. Dezember 2013

Der verheerende Einfluss der BWLer bei uns und anderswo

Rhoenblicks Meinung: 

Kürzlich stand in der NZZ". dass die Interregio-Züge Zürich Chur mit dem Fahrplanwechsel in auf unbegleitete Regio-Express-Züge mit S-Bahn-Komfort umgestellt werden. Die BWLer diktieren, Komfort und Service spielen keine Rolle. Dabei haben Bahn, Post und Telefon auch heute die Aufgabe, die Bedürfnisse der Kunden möglichst weitgehend zu erfüllen. Aber, Postfilialen werden geschlossen, SBB-Angebote verschlechtert. Die Umwandlung der Bundesanstalten in AGs geht in Ordnung, aber Gewinne sind wieder in die Unternehmen zu stecken. Es ist falsch, wenn diese in die Bundeskasse gehen. Viel schlimmer als bei uns ist es in Deutschland. Die Merkel hat in der vergangenen Legislaturperiode ein "Sparprogramm" lanciert: Eine Steuer auf den Brennstoffelementen der KKWs, eine Abgabe der Flugpassagiere und eine halbe Milliarde von der Deutschen Bahn - jährlich. Dazu kam Merkels Idee, mit Hilfe von Mehdorn die Deutsche Bahn aufzupolieren, um sie an die Börse zu bringen. Überall sparten die BWLer, sie Kürzten und strichen Leistungen, um einen möglichst grossen Reingewinn zu erzielen Aber das ging zum Glück schief. Tafelsilber verscherbelt man nur einmal. das wissen nun all die deutschen Kreise, Städte und Gemeinden, die, dem Rat der BWLer folgten und ihre Wasser-, ihre Stromwerke verkauften und sie nun wieder haben möchten.

"Zukunft der Bundesbahnen - Eine Idee für die SBB gesucht"
"NZZ", vom 14.12.2013; von Paul Schneeberger; Link
 http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/gesucht--eine-idee-fuer-die-sbb-1.18204423 
Strukturelle Veränderungen auf dem SBB-Netz basieren heute nicht mehr auf nationalen Grundkonzeptionen, wie dies bei der Einführung des Taktfahrplans 1982 der Fall war oder auch noch bei der Umsetzung der ersten Etappe von Bahn 2000 vor neun Jahren. Heute sind zwei Treiber auszumachen: Erstens die Regionalpolitiker aus den Kantonen, die, zumal in der Deutschschweiz, im Zauberwort S-Bahn und in ihrer Anbindung an die Metropole Zürich auf der Schiene zentrale Standortfaktoren sehen. Und zweitens die Betriebswirtschafter der SBB selber, die unablässig Rationalisierungspotenziale aufspüren.
Aktuelles Beispiel ist die Umstellung der Interregio-Züge Zürich–Chur auf unbegleitete Regio-Express-Züge mit S-Bahn-Komfort anlässlich des Fahrplanwechsels an diesem Wochenende. Die SBB begründen diesen Abbau von Komfort und Service mit der Notwendigkeit spurtstarker neuer Fahrzeuge, die sich aus veränderten Zwischenhalten ergebe. Beides halten sie für vertretbar, da die Verweildauer in diesen Zügen im Schnitt weniger als 30 Minuten betrage. Um eine Sparmassnahme handle es sich nicht, die hier wegfallenden Zugbegleiter würden auf die integral doppelt begleiteten Intercity- und Interregio-Züge verlagert. Die mit den neuen Zügen verbundenen Effizienzsteigerungen würden lediglich deren hohe Abschreibungskosten auffangen.
Diese Argumentation mag insofern einleuchten, als bei den SBB seit ihrem Umbau von einem Teil der Verwaltung in ein Bundesunternehmen betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte eine grosse Rolle spielen, ja spielen müssen. Hinzu kommt, dass sich die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs angesichts der überbordenden Ausbaupläne in den kommenden Jahren vor grosse finanzielle Herausforderungen gestellt sehen. Insbesondere werden sie vor und hinter den Kulissen ein Maximum an Rationalisierungspotenzial ausschöpfen müssen, wenn die Preise für Billette und Abonnemente nicht Höhen erklimmen sollen, durch die just jene Attraktivität des öffentlichen Verkehrs geschmälert oder zunichte gemacht würde, welche die Ausbauten eigentlich herbeiführen sollen.
Der einseitige Primat betriebswirtschaftlicher Aspekte, wie ihn die SBB die von ihnen immer wieder ostentativ als «Kundinnen und Kunden» angesprochenen Passagiere spüren lassen, wäre aber nur dann unproblematisch, wenn sich die Bundesbahnen in einem offenen Markt bewegten, in dem Konkurrenten dem blossen Abbau von Dienstleistungen Grenzen setzten. Solange die SBB aber namentlich im nationalen Personenverkehr über ein Monopol verfügen, müssen sie bestrebt sein, betriebswirtschaftliche Optimierung und Dienstleistungsqualität in gleichem Masse zu gewichten und sorgfältig gegeneinander abzuwägen.
 
Im Zusammenhang mit der Affäre Hildebrand war in der "Weltwoche" zu lesen:
Leserbrief aus "Weltwoche", vom 18.01.2012; Link: www.weltwoche.ch/ausgaben/2012-03/leserbriefe-leserbriefe-die-weltwoche-ausgabe-032012.html
Im Nachhinein hat er das mit einer angeblich drohenden Deflation begründet. Vereint etwa die Nähe zum internationalen Finanzkapitalismus gewisse Medien und gewisse Bundesräte in der Schweiz mit dem zurückgetretenen Nationalbankpräsidenten? Überschaut man deren diesbezüglichen Stellungnahmen und ihr Verhältnis zu den USA und der EU, könnte das durchaus sein. Was aber diese von vielen hochgejubelte Finanzglobalisierung der Welt gebracht hat, sehen wir in diesen Tagen: eine ungemeine Bereicherung einiger weniger und eine Verschuldung der Staaten, wie es sie noch nie gegeben hat. Wir sehen Schulen und unser Gesundheitswesen, ja unsere gesamten öffentlichen Einrichtungen, die nach dieser Wirtschaftstheorie zum Schaden der Allgemeinheit umgebaut werden. Viele haben davor gewarnt, doch wurden sie in der allgemeinen Euphorie nicht gehört. Aber wäre es nun mit dem Rücktritt von Herrn Hildebrand nicht an der Zeit, die eingeschlagene Richtung in unserem Lande zu überdenken? Wir haben in der Schweiz eine eigene Tradition, unsere Staatsgemeinschaft zu verwalten und zum Blühen zu bringen. Dazu müssen wir nicht nach Übersee blicken". Alfred Burger, Kilchberg


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