Sonntag, 29. November 2015

Zu den "schweren" Vorwürfen von Martin Schulz (SPD) an Wolfgang Schäuble (CDU)



Mitschuld an Krise in Europa 
EU-Parlamentspräsident Schulz erhebt schwere Vorwürfe gegen Schäuble

„t-online.de“ vom Freitag, den 27.11.2015, 19:21 Uhr | t-online;

Foto von Martin Schulz:

„EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) erhebt schwere Vorwürfe gegen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Er gibt ihm eine Mitschuld daran, dass
Europa zunehmend auseinanderdriftet.

Herr Martin Schulz von der SPD erkennt nicht, dass er in gleicher Weise, wenn auch auf anderer Ebene wirkt.

Meint Herr Schulz allen Ernstes seine Belehrung: „Wenn wir eine Million Menschen unter 507 Millionen in 28 Staaten verteilen, ist das kein Problem“ sei auf Zustimmung gestossen?
Es ist Deutschland, das Land von Herrn Schulz, das diese Flüchtlingslawine erst richtig losgetreten hat.
Es ist Deutschland, das Land von Herrn Schulz, dessen Gesicht all überall auf der Welt herumgetragen, in den Medien publiziert wird – Almanya erwartet uns!
Es ist Deutschland, das Land von Herrn Schulz, das sich sträubt, Fehler im Verhalten gegenüber den Flüchtlingen einzugestehen und zu korrigieren.

Herr Schulz vergisst, dass sein Land, Deutschland Europa seit 150 Jahren nur Probleme bereitet hat. Frankreich ist von Deutschland einmal provoziert und zweimal überfallen worden, dreimal besetzt  / geknechtet worden – es ist ein Irrtum zu glauben, dass alle / der grössere Teil der Franzosen, so wie Herr Hollande deklamiert, in Deutschland einen Freund sehen. Viele andere Länder sind zweimal, überfallen / zerstört und geknechtet worden.
Deutschland, das Land von Herrn Schulz hat die Konzentrationslager – erstmals von Spanien 1896 auf Kuba errichtet, dann 1900 von den USA auf den Philippinen und 1899-1902 vom britischen General Horatio Herbert Kitchener während des Burenkrieges in Südafrika, ‚Concentration Camps‘, eingesetzt – in deutscher Art systematisiert, in grauenvoller Art perfektioniert und zu Vernichtungslagern entwickelt.
Die neudeutsche Sprachregelung "Nazideutschland" ist nur Tünche - es war Deutschland, es waren Deutsche.

Meint Herr Schulz, dass alle diese Länder, genauer die Menschen in diesen Ländern das vergessen haben. Es gibt Bestrebungen die Erinnerungen daran zu perpetuieren.

Herr Schulz irrt sich, wie sich viele Angehörige der deutschen Politiker-Kaste da etwas vormachen. Jedes Mal, wenn die deutsche Arroganz - „Am deutschen Wesen mag die Welt genesen“ - aufblitzt erinnern sich die Menschen in den von Deutschland heimgesuchten oder bedrohten Ländern.
Sie wollen von Deutschland weder erzogen noch belehrt noch kujoniert noch bedroht werden - aber alles ist schon geschehen.

Tragisch:
„Am deutschen Wesen mag die Welt genesen ist ein politisches Schlagwort, welches auf Emanuel Geibels Gedicht Deutschlands Beruf von 1861 zurückgeht. Geibel setzt sich darin für die Einheit Deutschlands ein und ruft die Einzelstaaten zur Einigung unter einem deutschen Kaiser, dem seit 1861 als König von Preußen regierenden Wilhelm I., auf.
Das deutsche Wesen, an dem die Welt genesen mag, ist als das geeinte deutsche Staatswesen zu verstehen, von dem eine Friedenswirkung auf das europäische Staatengefüge ausgehen werde.

Das war 1861.
Nicht einmal zehn Jahre später provozierte der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck mit der ‚Emser-Depesche‘ ...
                                   ... Frankreich und löst so den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 aus:

"Die Emser Depesche im eigentlichen Sinn ist das regierungsinterne Telegramm vom 13. Juli 1870, mit dem Heinrich Abeken den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck in Berlin über die Vorgänge im Kurort Bad Ems unterrichtete.
Dort stellte der französische Botschafter Vincent Benedetti weitgehende Forderungen an den König Wilhelm I. von Preußen, die den Verzicht der Hohenzollern auf die spanische Thronfolge betrafen. Der Inhalt der Emser Depesche diente Bismarck als Grundlage [Verfälschung des Depescheninhaltes] für eine Pressemitteilung, die noch am selben Tag veröffentlicht wurde.
Die französischen Übersetzungen erschienen tags darauf am französischen Nationalfeiertag. Die französische Öffentlichkeit reagierte, wie von Bismarck vorhergesehen, mit nationaler Empörung.
In der Folge erklärte das Kaiserreich Frankreich am 19. Juli 1870 dem Königreich Preußen den Krieg, der zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 wurde."
Paris wurde nach einer langen Belagerung von den "deutschen" Truppen besetzt.
Deutschland entriss Frankreich das Elsass und Lothringen und schuf sich dank der 'Emser Depesche' und ihren Folgen einen permanenten Gegner, einen unerbittlichen Feind.

Bismarck hat seine Absicht, ein deutsches Kaiserreich zu gründen, mit der 'Emser Depesche' und dem dadurch provozierten Deutsch-Französische  Krieg und der voraussehbaren Niederlage Frankreichs  vollumfänglich erreicht. "Die Belagerung von Paris, die vom 19. September 1870 bis zum 28. Januar 1871 dauerte, führte zur Niederlage der neugegründeten Dritten französischen Republik und zur Gründung des deutschen Kaiserreiches."
Wilhelm, König von Preußen wurde zum ersten deutschen Kaiser ausgerufen - mitten im Feindesland im Spiegelsaal von Versailles, dem Schloss der französischen Könige.
So entstand das Deutsche Kaiserreich, der Vorvorgänger der Bundesrepublik Deutschland.

Bei Bismarck, d.h. bei Deutschland liegt der Nukleus des Ersten und somit des Zweiten Weltkrieges.

Der australische Historiker Christopher Clark, der sich in die preußische Geschichte vertieft / verliebt(?) hat, hat natürlich Deutschland ein Geschenk bereitet mit seinem kurz vor dem 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges erschienenen Buch „Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“, in dem er zu konstruieren versucht, dass der Nukleus des Ersten Weltkrieges in Serbien liege. Eine nette Betrachtung, die zwar Freude bereitet, aber nicht stimmt. Sie greift zu kurz.
Aus der Feder von Christopher Clark stammt auch das Buch: „Wilhelm II, - Der letzte deutsche Kaiser“: „Seine Biographie über Kaiser Wilhelm II., die in vielerlei Hinsicht einen Gegenentwurf zu der negativen Darstellung John C. G. Röhls darstellt, fand in der Fachwelt ebenfalls große Anerkennung.“
(Quelle: „Wikipedia“; Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Clark ).

Es liegt nicht an Herrn Schäubles Person – nein – es liegt an der Einstellung seiner Chefin, die hier in etwa die Haltung im deutschen Volk aufnimmt; anderen europäischen Ländern die Art zu leben aufzuzwingen, um ja nicht an andere EU-Staaten etwas vom deutschen Wohlstand abzweigen zu müssen.
Herr Minister Schäuble ist ein treuer Diener seiner Chefin. Er hält den Kopf hin und setzt beharrlich die Politik seiner Chefin um.
Er preist den Entscheid seiner Chefin, Flüchtlinge ohne alle Formalitäten nach Deutschland zu holen, syrische Flüchtlinge – echte und viele falsche – ohne Formalitäten in Deutschland aufzunehmen mit: „Die Ehre Europas gerettet!“
Die „Ehre“ Deutschlands“ - ? Die „Ehre“ der EU - ? Die ‚Ehre Europas‘ – das ganz sicher nicht.

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