Mittwoch, 23. Juli 2014

Es geht den USA um Macht und nicht um die Toten und deren Angehörigen - Flugzeugabschuss über der Ukraine.

Michael Lüders, Frankfurt im Gespräch mit „SRF Tagesschau“, vom 19.07.2014 19:30 Uhr;

“Gegenseitige Schuldzuweisungen im Ukraine-Konflikt“;

[Michael Lüders; "Wikipedia"; Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_L%C3%BCders

„Obwohl die genaue Absturzursache noch nicht geklärt ist, spitzt sich der Konflikt in der Ukraine immer weiter zu. Die politischen Akteure der Krise schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Politikwissenschaftler Michael Lüders analysiert das Verhalten der beteiligten Streitparteien. Die Amerikaner wollen Russland politisch / diplomatisch isolieren obwohl die Urheberschaft bislang noch nicht klar feststeht“.

Ausschnitte aus dem Gespräch:
Lüders: „Obama geht es darum die Konfrontation mit Russland aufrechtzuerhalten. Seit mehreren Monaten haben wir eine scharfe Zuspitzung der Beziehungen zwischen Russland und den USA“.
[Rhoenblicks Ergänzung:
Putin hat Obama, der von den Israelis gedrängt wurde,  daran gehindert, gegen Syrien Krieg zu führen der chemischen Kampfstoffe wegen - diese sind alle aus Syrien abtransportiert worden.
Putin hat Obama, der von den Israelis gedrängt wurde, daran gehindert gegen den Iran Krieg zu führen  - die Verhandlungen mit dem Iran seine Kernforschung betreffend machen Fortschritte.
Putin hat Snowden Asyl gewährt - alle anderen Länder haben vor den USA gekuscht. Somit hat Putin bewirkt, dass wir und auch Frau Merkel persönlich nun wissen, wen und wie der NSA alles ausspioniert. Die Frage drängt sich auf - wie viel geben die USA-Geheimdienste an Israel weiter?]


SRF: „Macht sich die EU zum Handlanger USA?“
Lüders: „Die Interessen der Europäer gegenüber der Ukraine sind ganz andere als die Interessen der Amerikaner. Es macht auch keinen Sinn Russland zu isolieren. Die Europäer hätten hier ein grösseres Interesse auf die Bremse treten. Aber sie  folgen der amerikanischen Spur. Und das Ergebnis ist, dass wir den politischen und finanziellen Preis bezahlen können.

Die Amerikaner sind die Nutzer dieser Konfrontation“.

Lüders: Es geht [Obama] nicht um die Toten und deren Angehörigen, „es geht um Macht und Geopolitik. Wollen wir nicht vergessen, dass
- die USA ein iranisches Passagierflugzeug abgeschossen und somit 290 Menschen getötet haben: Iran-Air-Flug 655
  
„Iran-Air-Flug 655 (IR655) war ein Linienflug der Iran Air von Teheran über Bandar Abbas, Iran nach Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Am 3. Juli 1988 wurde diese Route von einem Airbus A300B2 mit der Kennnummer EP-IBU geflogen. Die Maschine wurde auf der zweiten Teilstrecke des Fluges über dem Persischen Golf nahe Qeschm vom US-Kriegsschiff USS Vincennes (CG-49) abgeschossen, wobei alle 290 Menschen an Bord getötet wurden. Nach Angaben der US-Regierung war das Flugzeug von der Schiffscrew als eine angreifende, feindliche F-14 Tomcat identifiziert worden.
Der Vorfall löste internationale Proteste aus. Der Iran bezeichnete ihn als „barbarischen Akt“; die iranische Regierung vertritt bis heute die Ansicht, dass die Maschine absichtlich abgeschossen wurde, obwohl klar gewesen sei, dass es sich um ein ziviles Verkehrsflugzeug handelte.

Der damalige US-Vize-Präsident George H. W. Bush verteidigte sein Militär vor den Vereinten Nationen, indem er sagte, dass es ein Zwischenfall in Kriegszeiten gewesen sei; die Crew an Bord der USS Vincennes habe der vorliegenden Situation angemessen gehandelt. Er lehnte es ab, sich im Namen der Vereinigten Staaten für den Abschuss zu entschuldigen.

1996 kamen die Vereinigten Staaten und der Iran vor dem internationalen Gerichtshof überein, dass die USA eine Entschädigungszahlung von 61,8 Mio. USD leisten würden. Dessen ungeachtet haben die USA nie die formelle Verantwortung für den Vorfall übernommen oder sich gegenüber dem Iran entschuldigt". [Hervorhebungen durch den Autor]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen