Donnerstag, 15. Oktober 2015

Ist die Schweiz des Wahnsinns oder Herr Lukas Bärfuss? Das ist die Frage-



Replik an die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ)

„Die Schweiz ist des Wahnsinns“ von Lukas Bärfuss, 1971, 44-jährig aus Thun, Schriftsteller
„F.A.Z.“ vom Donnerstag, den 15.10.2015


Neu: 
Zwei ausgezeichnete "NZZ"-Artikel:

"Der Schweizer Verriss von Lukas Bärfuss"
Links: https://getpocket.com​/a/read/1074240615

und

"Verachtung statt Argumente"
https://ge​tpocket.com/a/read/10​74181103



Es ist das Eine: Herr Bärfuss aus Thun schreibt was er will. Das ficht mich nicht an.
Herr Lukas Bärfuss aus Thun kann weder Max Frisch noch Friedrich Dürrenmatt das Wasser reichen.

Es ist aber etwas ganz anderes, dass die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) seinen Erguss über unser, sein Land, die Schweiz veröffentlicht.

Selbstverständlich – es gibt die Pressefreiheit.
Aber – und nur darauf allein kommt es an: jede Redaktion, auch die der FAZ entscheidet, welche Beiträge sie veröffentlicht. Das heisst also, dass die FAZ uns Schweizern an den Karren fahren will. So weit so gut.

Aber: Die FAZ ist nicht irgendeine deutsche Zeitung. Sie ist die führende Tageszeitung, die der CDU, die der Bundeskanzlerin sehr nahesteht. Die FAZ ist im Innenpolitischen Teil wenig kritisch, sehr regimetreu.

Ein Beispiel - Einlassung:
Davon zeugt zum Beispiel in der Ausgabe von heute der Beitrag des Chefs Inland, Dr. Jasper von Altenbockum unter dem Titel „Was soll’s?“. Ein Satz genügt: „Im Zeichen der Flüchtlingskrise entwickelt sich Angela Merkel noch zum Gerhard Schröder. Sinkende Umfragewerte – was soll’s!? Widerstand in der Fraktion – was soll’s!? Eine Protestpartei als neue Konkurrenz – was soll’s!?“
Die treuen Merkel-Paladine wie Herr Jasper von Altenbockum wollen oder können nicht den grossen Unterschied zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und ihrer Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erkennen: Gerhard Schröder hat mit der Agenda 2010 und Hartz IV
das Wohl des deutschen Volkes vor Augen gehabt – getreu seinem Amtseid (nachstehend). Die Entwicklung hat ihm völlig recht geben. Die deutsche Wirtschaft würde ohne Schröders Idee, die er gegen den Widerstand seiner Partei durchgesetzt hat, heute nicht brummen (wie lange noch?) – trotz der Euro-Schwäche. Frau Merkel wäre arg in der Bredouille. Frau Merkel aber entscheidet, ohne den Bundestag, geschweige denn die deutschen Frauen und Männer zu befragen, dass Deutschland in 20 Jahren ein ganz anderes sein wird.
Das sind diktatorische Allüren. Ich beurteile solches Verhalten als verantwortungslos. Ich bin überzeugt, dass Frau Merkel  durch ihr Verhalten in der Flüchtlingsfrage ihren Amtseid verletzt – Artikel 64 GG: „(2) Der Bundeskanzler und die Bundesminister leisten bei der Amtsübernahme vor dem Bundestage den in Artikel 56 vorgesehenen Eid“; Art. 56 GG: „Der Bundespräsident [die Bundeskanzlerin] leistet bei seinem [ihrem] Amtsantritt vor den versammelten Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates folgenden Eid: „Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe." Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.

„Meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen,
seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden“.

Kehren wir zurück zu Herrn Bärfuss, der „F.A.Z.“ im Hinblick auf die Haltung der Bundeskanzlerin, des Bundespräsidenten, des offiziellen Deutschlands gegenüber der Schweiz.

Ich habe noch nie ein Entgegenkommen, eine freundschaftliche Haltung des offiziellen Deutschland unserer Schweiz gegenüber erlebt. Auch mein gut bürgerliches Elternhaus, wie das grosselterliche haben in ihren Diskussionen und Betrachtungen kaum von freundschaftlichen, geschweige denn von verständnisvollen Haltungen des politischen Deutschland gesprochen. Es gibt auch keine.
Wir sind der Stachel im Fleisch der deutschen Politiker auf allen Stufen.
Wir funktionieren bedeutend besser, sozialer und gerechter als Deutschland – das lässt sich auch beweisen.

Wie verhielt sich, wie verhält sich das offizielle Deutschland gegenüber der Schweiz?

Ein Blick zurück in die Geschichte soll nicht weiter zurückgehen als bis zum 
1. Neuenburgerhandel
ein Konflikt zwischen der Schweiz und dem König von Preußen Friedrich Wilhelm IV. in den Jahren 1856/1857.

2. Der nächste, der uns Probleme bereitete war Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, ab 1865 Graf, ab 1871 Fürst von Bismarck, ab 1890 Herzog zu Lauenburg.
2.1. Er hat den deutsch-französischen Krieg durch eine verfälschte Depesche („Emser-Depesche“ – vor Jahrzehnten im Gymnasium abgehandelt) provoziert - allein nur um die Link: https://www.google.de/search?q=emser+depesche&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=doQfVuH4OYaMsgGM9rrQDw )
süddeutschen Staaten (Württemberg, Baden, Bayern) zu zwingen der Gründung eines deutschen Kaiserreiches zuzustimmen und diesem beizutreten. Eine solche Art der Staatengründung erscheint mir beispiellos
Die Schweiz hat zum ersten Mal wegen Deutschland mobilisiert unter General Hans Herzog und hat der französischen Bourbaki-Armee Asyl gewährt. Das deutsche Kaiserreich nahm Frankreich das Elsass und Lothringen weg. Da liegt der Nukleus des Ersten Weltkrieges und damit auch des Zweiten: „Deutschland über alles“.

2.2. Bismarck droht der Schweiz - Einlassung:
„Über diese erneute Blamage und die Verhaftung seines Büttels in der Schweiz war der Reichskanzler ernstlich ungehalten. Es entspann sich ein heftiger Austausch diplomatischer Noten zwischen Berlin und Bern, in dessen Verlauf Bismarck den deutsch-schweizerischen Niederlassungsvertrag kündigte und sich zur Drohung hinreissen liess, es müsse geprüft werden, «ob die Neutralität der Schweiz hinfällig geworden sei». Das Reich werde die Überwachung der politischen Emigranten in der Schweiz noch entschiedener an die Hand nehmen, wenn die Eidgenossenschaft das nicht endlich selbst besorge. Auf deutsche Initiative hin machten auch Österreich und Russland in Bern entsprechende Vorstösse.
Mitten in dieser Auseinandersetzung beschloss der Bundesrat am 15. Juni 1889 die Schaffung einer ständigen Bundesanwaltschaft, welcher die zuvor gegründete Bundespolizei unterstellt wurde. Auch diesmal wurde das entsprechende Gesetz von der freisinnig beherrschten Bundesversammlung problemlos abgesegnet. Nur gerade die heikle Doppelfunktion des Bundesanwaltes als oberster Ankläger und Chef der Bundespolizei wurde von einigen Ratsmitgliedern bemängelt, aber auch daran wurde nichts geändert. Die im Parlament nicht vertretenen Sozialdemokraten versuchten, das Gesetz mit einem Referendum zu Fall zu bringen, doch sie brachten die nötigen 30000 Unterschriften nicht zusammen. Damit hatte Bismarck erreicht, was er wollte. Seiner Zufriedenheit gab er mit folgenden Worten Ausdruck:
    «In der Affäre Wohlgemuth verfolgte ich nur ein Ziel: von der Eidgenossenschaft verlangen, dass sie selbst die Treibereien der internationalen Sozialisten überwache. Es ist mir über Erwarten geglückt, dass sich die Schweiz in dem Sinne organisiert hat.»“
Quelle: „Fürst Bismarck [„]verhalf[„] uns zur Bundesanwaltschaft“; von Jean Daniel Blanc;

Es versteht sich von selbst, dass unser Land, die Schweiz, den von Bismarck verfolgten Deutschen weiterhin Schutz gegeben hat.

Ein typisches Beispiel, dass immer wieder Druck von Deutschland auf unser Land ausgeübt wurde und wird. Das ist das Schicksal eines Kleinstaates, der von Nachbarn als Stachel empfunden wird. Das Beispiel aber zeigt, dass wir gut reagiert haben – auf das allein kommt es an.

3. Die Schweiz hat immer wieder deutschen Flüchtlingen, die wegen ihrer fortschrittlichen, liberalen Haltung in Deutschland an Leib und Leben bedroht waren, Asyl gewährt. Vor allem in den Revolutionsjahren 1848/49 als die Soldaten der deutschen Könige und Fürsten ihre Bürgerinnen und Bürger niederschossen, war unser Land das Ziel vieler Deutscher, die uns in der Folge durch ihren Geist und ihre Arbeit viel gegeben haben. Ohne sie wären wir nicht die Schweiz von heute.

4. Im Ersten Weltkrieg hat uns das kaiserliche Deutschland bedrängt und gedrängt, eine Umgehung seiner südlichen Flanke durch Frankreich zu verhindern. Die „Fortifikation Morat“ (zu Deutsch: Murten), die in der Folge erbaut wurde zeugt heute noch von dieser Einflussnahme Deutschlands auf unser Land.
Die Schweiz hat zum zweiten Mal wegen Deutschland mobilisiert, unter General Ulrich Wille, der schon damals und erst recht rückblickend viel zu deutschfreundlich war. Seine Gattin war Clara Gräfin von Bismarck. In unserer Familie hatte er keine gute Presse.
Bei der Kriegsmobilmachung 1939 wegen des Überfalls von Deutschland auf Polen wollte sein Sohn Ulrich Wille Junior General werden. Zum Glück für unser Land wurde dies vereitelt und der Vaudois Henri Guisan zum General gewählt. 1942 wurde Wille aus der Armee entlassen. Er hatte Kontakt mit Adolf Hitler und hatte Rudolf Hess zu sich nach Zürich eingeladen.

5. In der Zeit von 1933 bis 1945, als in Deutschland Reichskanzler Adolf Hitler regierte, war unser Land mannigfach und immer wieder bedroht. Es ist hier – leider – nicht der Platz, alles aufzulisten.
 1939 haben wir zum dritten Mal wegen Deutschland mobilisiert: General Henri Guisan (VD).
 An Leute wie Jakob Tanner et al. gewandt: Mit der Besetzung von Vichy-Frankreich durch deutsche und italienisch Truppen 1942 war unser Land restlos von den Achsenmächten eingeschlossen. Es ging nichts mehr, ohne anstrengende bittere Verhandlungen mit Deutschland. Unsere Unterhändler, unsere Verwaltung haben grossartiges geleistet.

Wir sind auch im Zweiten Weltkrieg, wie im Ersten vom Krieg verschont geblieben. Entscheidend für unser Überleben war das Zusammenstehen gegen Deutschland. Die schweizerischen Sozialdemokraten unterstützten unsere Armee, bejahten unsere Kriegsanleihen. In der Folge wurde Bundesrat Ernst Nobs der erste sozialdemokratische Bundesrat. 1940 wurde die ‚Wehrsteuer‘ eingeführt aus der die heutige ‚Direkte Bundessteuer‘ hervorgegangen ist.
Welche Folgen der Zweite Weltkrieg und sogar noch der Erste im Deutschland von 2015 haben, erkennt vielleicht nur, wer als Schweizer in diesem Land lebt. Es lassen sich nicht zwei Kriege vom Zaune reissen ohne Verheerungen aller Art bis ins „dritte und vierte Glied“ – und darüber hinaus.

Wiederum haben wir vielen Flüchtlingen aus Deutschland und den von Deutschland („Nazideutschland“) besetzen und geknebelten Ländern Asyl gewährt.
Das Bankgeheimnis haben wir eingeführt, weil deutsche Spitzel, deutsche Amtsträger versucht haben, jüdische Konten in der Schweiz ausfindig zu machen, um Juden in Deutschland zu erpressen das in die Schweiz geflüchtete Geld herzugeben. Dies, die deutsche Vernichtung von Millionen Juden führte zu den vielen „Nachrichtenlosen Konten“ auf Schweizer Banken.
Es trifft zu, dass die Schweiz Juden nicht einreisen liess. Dazu ist allerdings zu bemerken, dass der Vater der ersten Frau im schweizerischen Bundesrat, Ruth Dreifuss (SP) Sidney Dreifuss als Büroleiter der Israelitischen Flüchtlingshilfe den Bundesrat schriftlich ersucht hat, möglichst keine weiteren Juden einreisen zu lassen. Er befürchtete u.a. das Aufkommen einer antijüdischen Haltung – die uns ja jeden Tag lauthals von Deutschland vorexerziert wurde. Aufschlussreich hierzu der „Weltwoche“-Artikel Ausgabe 05/2014: „Ein Dach über dem Kopf“; Link: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2014-05/ein-dach-ueber-dem-kopf-die-weltwoche-ausgabe-052014.html .
Auch der gerne vom offiziellen Deutschland erhobene Vorwurf, die Schweiz hätte den Judenstempel, den J-Stempel erfunden / eingeführt entbehrt jeglicher Grundlage. Es war Deutschland, nicht die Schweiz.
Quelle: „Wikipedia“; Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Judenstempel
 „Neuere Forschungen zeigen allerdings, dass der J-Stempel zwar aufgrund eines Abkommens zwischen der Schweiz und Deutschland eingeführt wurde, dass dieser aber auf einen Vorschlag der deutschen Behörden zurückgeht, welche damit die Einführung der vom Schweizer Bundesrat verlangten Visumpflicht für sämtliche deutsche Staatsangehörige verhindern wollten. Entsprechend relativierte auch der Beobachter 1998 seinen Vorwurf an Rothmund.“
Die Schweiz hat die Pässe von Schweizer Juden nicht selbst speziell gekennzeichnet.

Es ist bezeichnend für das offizielle Deutschland, dass unserem Land der Umgang mit jüdischen Flüchtlingen und Mitmenschen bei jeder unpassenden Gelegenheit um den Kopf geschlagen wurde und wird: Aber: der Antisemitismus hat im deutschen Sprachbereich seine Wurzeln eindeutig nicht in der Schweiz - in Deutschland? in Österreich? Zum Beispiel das Buch von Marrs: „Der Weg zum Siege des Germanenthums über das Judenthum“ aus dem Jahr 1880.

Diese Zeiten waren in keiner Weise leicht – galt doch für uns Deutschschweizer Deutschland als Kulturnation – Schiller (Wilhelm Tell), Goethe (Schweizer Reise) usw. usf. Diesen Nimbus hat Deutschland selbstverschuldet für alle Zeiten verloren,

6. Nachkriegszeit
6.1. Kaum haben bei uns am 8. Mai 1945 die Friedensglocken geläutet, so drohte vom Osten her die Sowjetunion. Die Sowjetunion ist eine eindeutige Folge deutscher Politik. Mit der Einschleusung Lenins im April 1917 ins zaristische Russland, ausgeheckt und organisiert vom kaiserlichen Deutschland, wurde der Zusammenbruch der Ostfront im Ersten Weltkrieg erreicht.
Deutschland ist der Geburtshelfer der weltbedrohenden Sowjetunion. Das hat aber das weimarische Zwischenreich wie auch das Deutschland unter Reichskanzler Hitler nie daran gehindert mit der Sowjetunion Waffenbrüderschaft zu pflegen. Die deutsche Armeen, die 1939 Polen überfallen, in die neutralen Länder Belgien und die Niederlande eingefallen sind und Frankreich zu Fall gebracht haben, haben ihre Wurzeln zum Teil in der Sowjetunion. „Deutschland über alles in der Welt!“.

6.2. Die politischen Unruhen im „grossen Kanton“ haben auch bei uns für Unruhe gesorgt. Denken wir zum Beispiel an die 68-Jahre: „Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Establishment“. Und andere Weisheiten auf demselben Niveau.

6.3. Zum Abschluss sei noch Herrn Steinbrück und seiner Kavallerie gedacht. Es ist menschlich, „Haltet den Dieb“ zu rufen, um von eigenen Problemen abzulenken: Deutschland ist wahrlich nicht mit Steuerehrlichkeit gesegnet. Herr Steinbrück oder der amtierende Bundesminister Wolfgang Schäuble wollen doch einmal deutlich und vernehmlich sagen, auf wie viele Milliarden sie den durch Schwarzarbeit etc. veruntreuten Steuerbetrag schätzen.Wir sind gespannt auf das Resultat.

6.4 Dank Merkels Hüftschuss - beim „F.A.Z.-Inlandchef Jasper von Altenbockum eine der „Revolutionen“ seiner Bundeskanzlerin – der „Energiewende“ hoffen auch bei uns Idealisten und finanziell Interessierte auf Windräder allenthalben und sehen Schweizer Dächer beklebt mit Fotovoltaikanlagen.

Fazit: Die Schweiz war, ist und wird immer und immer wieder von irgendwelchen Ereignissen in Deutschland betroffen (sein). Wir stehen immer wieder vor Drohungen dieses Landes.
Das macht uns nicht irre. Wir weisen zurück, da wo dies berechtigt ist, wir verhandeln, da wo dies für uns angezeigt ist, wir biegen ab und um, so gut es geht. Geht es aber hart auf hart, so lehnen wir ab. Nur für Frau Merkel läuft alles alternativlos ab. Auch Deutschland muss kalkulieren und abwägen - lohnt es sich stur zu bleiben?

Es gibt auch in unserem Land, die Schweiz, Leute die denken und sagen “was kümmert mich die Geschichte“.
„Ende der Geschichte“ (engl.: „End of History“) wurde vom Politikwissenschaftler Francis Fukuyama durch einen Artikel und ein Buch mit diesem Titel (The End of History and the Last Man, 1992) popularisiert und führte zu Kontroversen bis in die Leitartikel diverser Zeitungen.
Eine solche Einstellung ist zwar bequem aber grundfalsch. Das zeigen die Wirbel, die die EU zurzeit heimsuchen und sie evtl. spalten.

An die FAZ

Die Haltung, die die FAZ in ihrem Beitrag zum Ausdruck bringt, lässt Rückschlüsse zu auf die Haltung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und auf die des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck.
Für den, der in grösseren Zeitspannen denkt ist dies aber weder neu noch beunruhigend.

Wer am 18. Oktober einer bürgerlichen Partei seine Stimme geben will findet die Partei, die bereit ist, unser Land in seiner besonderen Ausprägung – vier Kulturen! und vier Staatsmaximen (Unabhängigkeit, Direkte Demokratie (Föderalismus, Subsidiarität), Neutralität und Alleingang) - nicht nur zu bewahren, sondern auch– entgegen aller Widerstände aus Brüssel und Berlin – zum Wohle der kommenden Generationen zu entwickeln.

Kuschen, das in der Schweiz leider zurzeit verbreitet ist, schadet unserem Land – ist landesverräterisch.

Unser Nationalrat hat sich weder von den USA noch von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf noch von vereinzelten Kolleginnen und Kollegen, die defätistisch gesinnt waren abhalten lassen und die „Lex USA“ verworfen. Es klappt bestens – die Banken verhandeln direkt mit den amerikanischen Behörden.
Zumindest merkwürdig verhalten sich deutsche Personen und Behörden im Ausforschen von Bankdaten. Da scheint Eveline Widmer-Schlumpf zu kuschen.



Bundeskanzlerin Merkel auf Besuch in Bern:
In Bundesbern meint man, in der Bundeskanzlerin Merkel eine „Freundin“ zu haben. Wer dies glauben möchte schaue sich bitte das Foto an, als Merkel unser Land als Bundeskanzlerin erstmals besucht hat. Sie sitzt neben der Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf mit einem höchst unsympathischen, abweisenden, gelangweilten Gesichtsausdruck. Auch die Stippvisite vor kurzem erfolgte in keiner freundschaftlichen Atmosphäre. Sie kam wegen des Ehrendoktors, den ihr die Berner Universität verliehen hatte. Besser einen Doktor als den Friedensnobelpreis.

Und der Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck?
Da verfangen die Schalmeienklänge von Pfarrer Gauck bei dem nicht, der kritisch zuhört. In der SRF-Tagesschau sagte Herr Gauck, dass die Schweiz in der EU sein sollte, dann könnte sie ihre Erfahrungen mit der Demokratie einbringen (nicht wortwörtlich, aber dem Inhalt nach korrekt zitiert). Nun, die EU exerziert uns zurzeit exakt vor, wie die Grossen -Deutschland, an seiner Hand Francois Hollande oder Werner Faymann - mit Staaten umspringen, die anderer Meinung sind. Sigmar Gabriel (SPD), Vizebundeskanzler drohte den EU-Staaten, die sich weigerten an der Verteilung von Flüchtlingen mitzumachen (Frau Merkel hat ja das Problem verursacht) mit dem Entzug von finanzieller Unterstützung (wiederum nicht wortwörtlich, aber dem Inhalt nach richtig zitiert).

Die Schweiz hätte in der EU rein gar nichts zu sagen. Im Falle der Widerspenstigkeit der Alpenrepublik würde die „F.A.Z.“ wieder einem Schweizer wie Lukas Bärfuss die Spalten öffnen – in stiller Übereinstimmung mit der deutschen Bundesregierung, die auch in Brüssel regiert. Aber dies wäre dann erst der Anfang der „Kujonierung“ - korrekt Deutsch: „… des Kujoniertwerdens.“


Ein im Grundton gleicher, im Inhalt aber harmloserer Artikel:

„Die Sorgen der Schweizer“ von Johannes Ritter, Korrespondent der „F.A.Z.“ in unserem Land; „F.A.Z.“, Lounge vom Samstag, den 11.10.015

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