Mittwoch, 14. Oktober 2015

Profitiert Deutschland, profitiert die EU - generell: profitieren wir von den Flüchtlingen?



Typisch deutsch! – deutsch = Deutschland

"Profitieren?": Profitiert Deutschland, profitiert die EU – generell: profitieren wir von den Flüchtlingen?


Zur Einleitung und Einstimmung - ein Auszug aus einer schweizerischen Tageszeitung:

„Man sollte sich nichts vormachen, das gilt auch für den demografischen Nutzen der Flüchtlinge. Jenseits der Sprachbarriere verfügen nur die wenigsten über entsprechende Vorkenntnisse für den Arbeitsmarkt. Ihre Integration ist kostspielig und langwierig; es gibt einfachere Wege, um die Überalterung zu bekämpfen. Das Motiv für die Aufnahme von Kriegsopfern ist nicht Eigennutz, sondern Barmherzigkeit und das Gefühl, Mitverantwortung zu tragen für die Geschehnisse auf dieser Welt. Doch sollte man den Altruismus nicht überstrapazieren. Schon schwadroniert ein Ideologe des Front national, Renaud Camus, über den «grand replacement», also einen angeblich von den Eliten geplanten Austausch der französischen Bevölkerung durch Einwanderer zum Wohl der Rentenkassen.“

[Solche Strömungen gibt es auch in Deutschland – siehe nachfolgend. Für Deutschland kommt dazu, dass die deutsche Bundeskanzlerin Merkel begeistert, geradezu "visionär" gesagt hat, dass Deutschland in 20 Jahren ganz anders aussehen werde (dem Sinne nach, nicht wortwörtlich.) Das zeigt einmal mehr, dass die deutsche Demokratie nicht weit vom Deutschen Kaiserreich entfernt ist. Es kommt Frau Merkel nicht in den Sinn, die Bürgerinnen und Bürger zu befragen: Sie verkündet "urbi et orbi". So auch ihr Ruf an alle Flüchtlinge „Kommet zu uns, die ihr mühselig und beladen seid“ (dem Sinne nach).
Ihr Amtseid ist nachzulesen in Art. 56 Grundgesetz.


In Aufrufen und Manifesten haben in Frankreich wie in Deutschland Künstler und solche, die es sein wollen voller Freude neue Zeiten heraufdämmern sehen, ausgelöst durch den Flüchtlings-Tsunami.]

„Angst ist politisch ein einträgliches Geschäft. Die Warnung vor dem dräuenden «Asyl-Chaos» verspricht eine sichere Dividende.“
Zitat aus: „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) vom Samstag, den 10,10,2015: „Vom Nutzen und Wert der Grenzen“; von Chefredaktor Eric Gujer;

Deutsche Sicht:

1.       „FOCUS Money Online“ vom Dienstag, den 13.10.2015, 17:18; von FOCUS-Online-Redakteurin Antonia Schäfer (San Francisco);

„Jobwunder statt Sozialkollaps So bringen Flüchtlinge Deutschland den Wirtschaftsboom“

Die vielen Flüchtlinge stellen den deutschen Arbeitsmarkt auf die Probe. Sie könnten teure Sozialhilfeempfänger werden – oder wertvolle Wirtschaftstreiber.
Am Beispiel der USA zeigt sich, was geschehen muss, damit die Integration eine Erfolgsstory wird:
„Uns ist es völlig egal, wo die Menschen herkommen“, sagt Chandler aus San Francisco, „die Hauptsache ist, dass sie produktiv sind.“
Die Immigranten müssen selbst aktiv werden

Es ist eine indirekte Kritik an Deutschland, wo langsam dauerhafte Hilfsstrukturen um Flüchtlingszentren wachsen: mit Kleiderkammer, Nachhilfe und Sporttraining. Viele Menschen freuen sich, „ihrem“ Flüchtling helfen zu können. Ferguson sieht das kühl: „Wenn ein Einwanderer zu mir sagt: ‚Du bist wie ein Familienmitglied‘, dann habe ich meinen Job nicht gut gemacht.“
[Die Redakteurin ist anscheinend nicht in der Lage, die grossen Unterschiede der Einwanderer in die USA und der Flüchtlinge hier zu erkennen.]

[Hier liegt die grosse Schwäche dieses schönfärberischen Geschwätzes:]
All das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die USA mit Flüchtlingen, die direkt auf ihr Staatsgebiet drängen, nur begrenzte Erfahrungen haben.

[Da täuscht der Artikel, ja er verschweigt die Wahrheit: Es gibt in den USA Millionen Illegaler, die aus Mexiko bzw. aus ganz Südamerika über Mexiko in die USA eingedrungen sind. Es gibt einen scharf bewachten Grenzzaun - ähnlich dem zwischen Israel und Palästina - an der Grenze der USA zu Mexiko.]

Die meisten Asylsuchenden, die nach Amerika kommen wollen, müssen im Ausland einen Antrag stellen und werden dann aufwändig überprüft. Es kann mehrere Jahre dauern, bis sie einreisen dürfen - wenn überhaupt.

Diejenigen, die vor Ort in den USA Asyl beantragen, sind in der Minderheit. An den Flughäfen, von denen sie einreisen könnten, gibt es schließlich strenge Kontrollen und illegale Einwanderer aus Süd- und Mittelamerika werden meist nicht als Flüchtlinge anerkannt, sondern abgewiesen.

Auch Ferguson und Bürgermeister Chandler ahnen, dass ihr Modell nur bedingt auf Deutschland übertragbar ist: „Wir sprechen von einer völlig anderen Dimension.

2.       „Neue Osnabrücker Zeitung“ vom Mittwoch, den 07.10.2015, 07:27; von Dr. Christof Haverkamp;

„Gesundheitsexperte optimistisch
Lauterbach (SPD): Flüchtlinge entlasten Gesundheitssystem“

Osnabrück. Die Flüchtlinge in Deutschland werden nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach mittel- und langfristig das Gesundheitssystem entlasten.

3.       „3sat“ vom Donnerstag, den 21.05.2015; Interview mit Dr. chem. Reiner Klingholz

"Migration ist eine Win-Win-Situation Flüchtlinge gegen den Fachkräftemangel“
Darf man Flüchtlinge als (Teil-)Lösung für unseren Fachkräftemangel betrachten? makro fragt Dr. Reiner Klingholz vom "Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung".
Ja, sagt er. Denn am Ende gewinnen alle.


Dagegen:

„F.A.Z.“ vom 26.12.2014 10:34; von Hans-Werner Sinn, Ifo-Chef;

„Rentenkassen bräuchten 32 Millionen Migranten“

und

„Kopp Online“ vom 17.12.2014; von Oliver Janich

„Prof. Sinn deckt Medienlüge auf: Jeder Einwanderer kostet 79 000 Euro“
Oliver Janich

„Ende November überschlugen sich die Medien geradezu damit, ihren Lesern beizubringen, dass Einwanderer die deutschen Bürger netto entlasten würden. Die zitierte Studie besagt aber das glatte Gegenteil!“

und

„FOCUS Money Online“ vom Mittwoch, den 14.10.2015, 17:13; von Hans-Werner Sinn, Ifo-Chef;

„Flüchtlinge können Fachkräftemangel nicht lösen“

„Deutschlands Handwerk fehlen die Fachkräfte, gleichzeitig kommen hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland. Eine natürliche Lösung? Mitnichten, sagt Ifo-Chef Hans-Werner Sinn und verweist auf bedenkliche Zahlen.

Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sieht im Flüchtlingszustrom keine Lösung für den Fachkräftemangel der deutschen Wirtschaft. Diese Erwartung wäre "eine völlige Verkennung der Situation", sagte Sinn am Mittwoch bei einem Symposium zum Thema Fachkräftemangel.

Zwar seien die meisten Flüchtlinge in der richtigen Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen. Aber 22 Prozent hätten keinen Hauptschulabschluss. Zudem seien 14,5 Prozent der Syrer und 68 Prozent der Afghanen Analphabeten.“

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